Die Firmen der 6. Welle. Zum Beispiel der Online-Schuhhändler Zappo

Zappo ist ein Online-Schuhhändler. Aber ein ganz Besonderer. Er bietet seinen Mitarbeitern Wertschätzung und Spaß.

Das Callcenter, anderorten ein anderes Wort für "Jobs, die keiner haben will", ist bei Zappo Herzstück des Betriebes. Die Firmenphilosophie lautet: "In den meisten Firmen sind die Telefonisten austauschbar und stehen ganz unten in der Hackordnung. Bei uns sind sie die wichtigsten Menschen im Betrieb. Wir wollen, dass alle ihrem Bauchgefühl folgen und ein völlig natürliches Gespräch anfangen."

Ist diese Sichtweise erfolgreich? Und ob! Zappo wickelt pro Tag durchschnittlich 20.000 Bestellungen im Wert von knapp 3, 5 Millionen Dollar ab. Pro Tag, wohlgemerkt. Auf massive Werbung wird ganz verzichtet, der Erfolg beruht maßgeblich auf Mund-zu-Mund-Propaganda. Die Fluktuation im Call-Center beträgt 14%. Das ist ein sehr guter Wert im Vergleich mit anderen Call-Centern.

Zappo hat eine klar denfinierte Unternehmensphilosophie, die in "10 Geboten" festgehalten ist. Dort geht es darum "ständigen Wandel zu befürworten und voran zu treiben", "Spaß zu haben (!) und seltsam zu sein", "mehr mit weniger zu leisten" und "bescheiden zu sein". Jedes Jahr wird ein Kulturbuch veröffentlicht, in dem jeder Mitarbeiter einen Beitrag schreiben kann. Enthalten sind auch jede Menge Bilder von wilden Firmenparties.

Party, feiern, trinken

Und so in etwa wird die neue Zeit aussehen: Viel Fantasie und Menschenliebe wird von den Managern der neuen Zeit gefordert werden, damit sie eben jene zauberhafte Atmosphäre kreieren, in der Mitarbeiter gerne, engagiert und motiviert arbeiten.

"Viele Menschen arbeiten nicht mehr nur, um Geld zu verdienen, sondern sie wollen eine Rolle spielen und Sinn für ihr Leben stiften", sagt die Unternehmensberaterin Tamara Erickson zu dieser Entwicklung.

Kaum eine Firma hat das so gut verstanden, wie Zappo.

(Text in Anlehnung an den Artikel "Die Spaß-Firma" in brandeins 11/08, Bildnachweis: © Kzenon – Fotolia.com)

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

 

Marius Ebert

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