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Betriebswirt/in IHK: Grenzen der Bilanzanalyse

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Hallo und herzlich willkommen, mein Name ist Marius Ebert und wir beginnen eine kleine Videoserie über die Bilanzanalyse.

Und ich denke, dass es fair ist, einfach mit den Grenzen der Bilanzanalyse anzufangen, also das, was die Bilanzanalyse,  – oder streng genommen müssten wir eigentlich Jahresabschlussanalyse sagen -, nicht zeigen kann. Irgendjemand hat man gesagt, dass Bilanzen wie Bikinis sind: Das Wesentliche bleibt verborgen –  und da ist viel Wahres dran. Und ich will mal die wesentlich Grenzen aufzeigen, a) e) , die Grenzen der Bilanzanalyse. Zunächst einmal muss uns klar sein, dass das Instrument, das wir betrachten, die Bilanz, einfach nur ein Foto zum Bilanzstichtag ist, das heißt: stichtagsbezogen, eine Momentaufnahme.

Während die Gewinn- und Verlustrechnung immerhin ein Film ist, denn die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt Aufwand und Ertrag eines Jahres, während Bilanz Vermögen und Schulden eines Tages zeigt. Das ist schon einmal eine wesentliche Grenze. Gewinn- und Verlustrechnung ist immerhin ein Film.

Dann sind die Daten, die wir betrachten alle – ob Bilanz oder Gewinn- und Verlustrechnung – aus der Vergangenheit. Extrem gesagt, die Bilanzanalyse ist Leichenschau, vor dem Hintergrund der Tatsache, dass wir die Daten auch oft erst sehr, sehr spät bekommen, ja, Leichenschau.

Dann sind die Angaben unvollständig. Die Angaben zeigen nicht die kompletten Vermögenswerte des Unternehmens, nämlich insbesondere wesentliche immaterielle Vermögenswerte, selbst geschaffene, immaterielle Vermögenswerte, wie eine selbst geschaffene Marke zum Beispiel oder loyale Mitarbeiter oder Kundenlisten von treuen Kunden. Das sind wichtige, wichtige Vermögenswerte, für manche Unternehmen die einzigen Vermögenswerte aus denen sie ihren Umsatz generieren. Die stehen alle nicht im Jahresabschluss.

Und die letzte große Schwäche sind die Bewertungsvorschriften. Die Bewertungsvorschriften erlauben Schminke, erlauben Bilanzpolitik. Zum Beispiel als eines von vielen Beispielen die GWG-Abschreibung, die Abschreibungsmöglichkeiten für geringwertige Wirtschaftsgüter. Hier darf man mehr abschreiben, als es möglicherweise dem tatsächlichen Werteverzehr entspricht. Oder gibt es auch das Anschaffungskosten-Prinzip, das ein Unternehmen zwingt, einen Vermögenswert immer mit den historischen Anschaffungskosten, die man ja besser Anschaffungsausgaben nennen würde, anzusetzen, selbst wenn der tatsächliche Wert heute viel, viel höher ist. Denken Sie an ein Grundstück, das vielleicht vor 100 Jahren gekauft wurde, immer noch mit den historischen Anschaffungspreisen in der Bilanz steht.

Also die Grenzen der Bilanzanalyse sind immer mein Einstieg, auch im Seminar. Bilanzen sind wie Bikinis: Das Wesentliche bleibt verborgen. In weiteren Folgen geht es weiter. Schauen Sie auch unter www.spasslerndenk.de für meine Schnellseminare für den IHK Abschluss und www.spasslerndenk-shop.de, hier baue ich für Betriebswirtschaft und auch für Juristerei Lernhilfen auf.

Mein Name ist Marius Ebert. Vielen Dank.

Betriebswirt/in IHK: Lernhilfen

Delfin-Logo auf den neuen Ordnern

Als ich 2006 mein Vorstandsmandat bei der Dr. Ebert Akademie niedergelegt hatte und neu angefangen habe, wollte ich auch ein neues Logo, das dann auch entstand.

Mir gefällt es nach wie vor, nur möchte ich es ergänzen um ein weiteres Logo, das mehr Verspieltheit und Spaß ins Spiel bringt. Und: Ich wollte den Delfin wieder haben. Hilmar Röner hat nun dieses Logo nach meinen Vorstellungen fertiggestellt. Es ist ab sofort auf allen Teilnehmerordnern.

Hier ist es:

DelfinlogoBis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

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RFID: was möglich ist und vermutlich kommen wird (Teil 1)

"RFID" steht für "Radio Frequenzy Idetification" und meint einen Funkchip, der es in sich hat. Durch diesen Chip kann Alles, was diesen Chip trägt, automatisch und berührungslos erfasst werden. Ein Sichtkontakt für die Erfassung des "gechipten" Objektes ist nicht nötig. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig:

a) Tieridentifikation

Den Tieren wird ein Transponder gespritzt oder der Transponder wird im Ohr oder am Halsband getragen. Bei Hunden und Katzen ersetzt dies das übliche Halsband.  Auch die eigenen Kühe  können so zum Beispiel am Melkstand automatisch erkannt werden.

b) Identifikation von Behältern und weiteren Objekten

Gasflaschen mit giftigen Substanzen können durch die RFID-Chips eindeutig gekennzeichnet werden. Der RFID-Transponder kann wichtige Daten speichern, wie Behälternummer, Inhalt, Volumen, Eigentümer und maximalen Fülldruck. Fluggesellschaften könnten "gechipte" Gepäck- stücke leichter wieder finden, wenn diese verloren gehen. Bücher in Bibliotheken und Möbel und Labtops in Büros können so gegen Diebstahl besser gesichert werden. Die im Lebensmittel-Supermarkt gekaufte Ware könnte berührungslos und noch schneller an der Kasse erfasst werden.

c) Identifikaton von Menschen

Menschen in Krankenhäusern erhalten ein Armband mit RFID-Transponder. Durch ein Lesegerät kann der Arzt die für die Behandlung relevantenDaten auslesen. Auch die Verwechslung von Babies kann durch ein Armband mit Chip vermieden werden. An einem Skilift müssen die Skifahrer  nicht mehr den Skipass herauskramen, sondern identifizieren sich automatisch und berührungslos dadurch, dass sie ein Lesegerät passieren. Auch wer eine Straßenbahn betritt könnte auf diese Art erfasst werden. Chipkarten könnten mit Geldbeträgen aufgeladen sein, die beim Betreten automatisch abgebucht werden. Personalausweise und Reisepässe könnten mit RFID-Chips versehen  und die biometrischen Daten (Foto des Passinhabers) darauf gespeichert werden.

(Text inspiriert durch das Buch "Grundkurs Wirtschaftsinformatik" von Abts und Mülder)

Weitere Möglichkeiten und die dadurch entstehenden Probleme werden im zweiten Teil behandelt.

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

535-03

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Ein Ein-Produkt-Unternehmen als Praxisbeispiel für den Unterricht: Flexi Roll-Leinen

Gute Praxisbeispiele machen betriebswirtschaftlichen Unterricht interessant. Doch manchmal kommen in der Theorie Konstellationen vor, die man in der Praxis eher selten findet, zum Beispiel "Ein-Produkt-Unternehmen". Hier ist ein solches seltenes Beispiel: die flexi Bogdahn Internationational GmbH u. Co KG. Auf der Website des Unternehmens steht: "Wir machen nur eines, das aber richtig und in hoher Perfektion!"

Wirtschaftlicher Erfolg: immer einfach, selten leicht

Und etwas Weiteres zeigt sich hier: gute Ideen sind oft einfach. Wirtschaftlicher Erfolg ist oft  einfach, selten leicht. So war es in diesem Fall: Der Hundebesitzer und Gründer des Unternehmens, Manfred Boghdan sah sich in einem Konflikt zwischen dem – fast immer vorgeschriebenen – Leinenzwang und dem dem Bewegungsdrang seiner Hunde. Konnte man die beiden Widersprüche miteinander verbinden? Er versuchte es zunächst mit einer Eigenkonstruktion: dem Aufrollmechanismus aus dem Startermechanismus einer Motorsäge, den er zwischen zwei Holzschalen klemmte.

Er sagte: "Beim Spazierengehen mit desem ersten Prototyp der Roll-Leine fand ich derart viel Aufmerksamkeit bei Hundehaltern, dass ich mich entschloss, diese Leine zu vermarkten."

Und das kam dabei raus:

Und hier die ökonomische Dimension: Derzeit liegt der Weltmarktanteil bei rund 60%. Man kann sich also "Weltmarktführer" nennen. Und wieder zeigt sich, dass wirtschaftliches Wachstum und Innovation oft aus  eigenen Problemen entsteht, die man zunächst für sich selber löst und erst danach die Problemlösung an Andere verkauft.

Oder, um es überspitzt zu formulieren: wer selber ein brennendes Problem hat, der hat gleichzeitig einen Schlüssel in der Hand.

(Text in teilweiser Anlehnung an den Strategie Report, Ausgabe Oktober 2008, Artikel: "Eine tierische Zielgruppe")

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

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Weltwirtschaftskrise? Reflexionen über ei- nen Fetisch

Gestern Abend verkündete die Nachrichtensprecherin mit unheilsschwangerem Ton, dass wir möglicherweise dieses Jahr weltweit, im ersten Jahr seit dem zweiten Weltkrieg, kein Wachstum haben werden. Das war die Nachricht. Serviert wurde sie nach dem Motto: "Leute hört mal her, die Welt geht unter".

Was läuft hier eigentlich ab?

Fixiert auf einen Fetisch

Wir sind offensichtlich fixiert auf ein zahlenmäßig gemessenes so genanntes "Wirtschaftswachstum"- Wenn die Wirtschaft wächst, dann dürfen wir uns gut fühlen und voller Hoffnung sein, wenn die Wirtschaft nicht wächst, dann sollen oder müssen wir uns schlecht fühlen. Haben wir uns schon mal klar gemacht, dass die Wirtschaft nach diesem Messkriterium um so stärker wächst, je kränker die Menschen sind. Je mehr Naturkatastrophen wir haben…

Das glauben Sie nicht? Wenn die Menschen krank sind, werden auf dem Pharmamarkt Milliarden umgesetzt. Dies steigert das Wirtschaftswachstum. Wenn ein Tsunami die Küste verwüstet oder ein Erdbeben eine Stadt zerstört, muss danach aufgeräumt werden. Dies steigert das Wirtschaftswachstum…

Ständiges Wachstum?

Überhaupt: Müssen wir jedes Jahr wachsen? Übertriebenes Wachstum war noch nie gut, wie die Natur uns lehrt,  und führt entweder dazu, dass die übertrieben wachsende Spezies zerstört (Heuschrecken) oder zerstört wird. Man stelle sich vor, ein Mensch würde immer weiter körperlich wachsen. Oder eine Pflanze. Oder ein Tier. Und ist Krebs im Grunde nichts weiter als entartetes Wachstum?

Abschwung = Katastrophe?

Warum ist es schon dann eine nationale Katastrophe, wenn wir einen so genannten Abschwung haben? Hierzu ein kleines Zahlenbeispiel: Nehmen wir an, eine Volkswirtschaft habe im Jahr 0 ein Bruttoin-landsprodukt (BIP) von 100 EUR. Im jahr 1 wächst die Wirtschaft um 8%. Das BIP am Ende des Jahres 1 ist folglich 108 EUR. Im nächsten Jahr wächst die Wirtschaft um 6%. Das BIP am Ende des Jahres 2 ist demnach 114,48 EUR (6% auf 108 EUR). Die Wachstumsrate ist gesunken (von 8% auf 6%) aber das BIP ist -absolut gesehen – gestiegen (von 108 EUR auf 114,48 EUR). Reicht das nicht? Müssen auch noch die Wachstumsraten steigen?

Und nun höre ich, dass wir – möglicherweise – die Weltwirtschaft in diesem Jahr erstmals nicht wachsen wird. Das ist eine gute Nachricht, finde ich..

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

535-03

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Eine Buchempfehlung: Mit arabischen Grüßen

Interkulturelle Intelligenz ist eine wichtige Schlüsselqualifikation.  Sie wird nicht nur laut Rahmenplan im Geprüften Betriebswirt/in verlangt, sondern auch vor allem "draußen im Leben". Besonders schwer scheint es aus unserer Sicht zu sein, die arabische Kultur zu verstehen.

Verständnis der arabischen Kultur

Deswegen ist es schön, wenn es ein Buch gibt, das helfen kann "die arabische Welt" besser zu verstehen. Geschrieben ist es von Amor Ben Hamida, einem Tunesier, der sowohl in der deutschen Kultur, wie auch in seiner ursprünglichen zu Hause ist. Thema dieses Buches sind vor allem interkulturelle Ehen, hier gemeint als Ehen zwischen Europäerinnen und Tunesiern.

Arabische Worte in userer Sprache

Aber es ist nicht nur für die Frau lesenswert, die vorhat, einen Tunesier zu heiraten. Es lohnt sich für alle, die die Mentalität besser verstehen wollen. Sehr ansprechend ist auch das Inhaltsverzeichnis. Es besteht aus "Ein-Wort-Kapitelbezeichnungen", wie "Geld", "Arbeit", "Sex", "Liebe", "Kinder", Alko- hol" und so weiter. Schaut man unter dem entsprechenden Kapitel nach, dann erfährt man etwas über die kulturellen Regeln zum jeweiligen Thema.

Besonders faszinierend finde ich, wie viele Worte unserer Sprache, arabische Worte sind. Das ist mir durch dieses Buch erst richtig klar geworden:

Sofa, Kaffee, Karaffe, Limonade, Risiko, Kiosk, Magazin, Koffer, Kabel. (Die Aufzählung ließe sich fortsetzen).

Amor Ben Hamida: Mit arabischen Grüßen (Bei amazon über die Suchfunktion leicht zu finden).

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

535-03

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