Erfahrungskurven Effekt

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Erfahrungskurven Effekt)

Hallo und herzlich willkommen. Mein Name ist Marius Ebert, und heute geht es um den Erfahrungskurven-Effekt, Erfahrungskurven-Effekt.

Bedeutung des Erfahrungskurven-Effekts (Erfahrungskurven Effekt)

Und dieser Erfahrungskurven-Effekt ist ein sehr wichtiger, sehr kraftvoller Effekt in der Wirtschaft und bedeutet: Wenn es mir gelingt, meine Stückzahlen, die wir ja gerne mit x bezeichnen, kumuliert, das heißt angehäuft, erste Periode plus zweite Periode, zu verdoppeln, ja, also in der ersten Periode tausend Stück, in der zweiten Periode wieder tausend Stück, sind kumuliert, also angehäuft zweitausend, bei einer kumulierten Verdoppelung der Stückzahlen sinken die Kosten pro Stück. Das hat also Einfluss auf die Kosten pro Stück K, die Kosten pro Stück: Die sinken, und zwar um 30 Prozent, das waren zumindest die ersten Messungen. Mittlerweile werden hier sogar noch höhere Effekte erzielt. Die Kosten pro Stück sinken bei einer Verdopplung der Stückzahlen. Das ist der Erfahrungskurven-Effekt, herausgefunden durch die Boston Consulting Group. In den fünfziger Jahren hat man das entdeckt.

Vier Untereffekte (Erfahrungskurven Effekt)

Erfahrungskurven-Effekt – wie kommt es dazu, dass bei einer Verdopplung der Stückzahlen die Kosten pro Stück so dramatisch sinken? – Und der Erfahrungskurven-Effekt hat vier Begleiterscheinungen, vier Triebkräfte, wenn man so will:

  1. Der erste Untereffekt ist die sogenannte Fixkostendegression. Wenn wir mal hier 100 Euro nur so als Beispielzahl ansetzen als Fixkosten, hier (an der Ordinate) stehen also die Fixkosten, und hier (an der Abszisse) steht die Stückzahl, sagen wir mal, wir produzieren Autos, ja, dann steht hier die Stückzahl an Autos: 1 Auto, 2 Autos und hier ganz viele Autos, dann, wenn wir rein rechnerisch die Fixkosten auf die Stückzahlen umlegen, dann haben wir hier das Phänomen: Wenn wir nur 1 Auto haben, muss das alle Fixkosten tragen, und dann, wenn wir die Zahl der Autos erhöhen, verlaufen die Fixkosten, bezogen auf die Stückzahl, so. Man nennt das einen degressiven Verlauf. Das heißt hier, wo wir viele Autos produzieren, haben wir 100 konstante immer noch im Zähler, aber im Nenner eben nicht nur 1 Auto, sondern ganz, ganz, ganz viele Autos, so dass die 100 sich auf viele Autos verteilen. Das ist die Fixkostendegression.
  2. Der zweite Effekt ist die sogenannte Lernkurve, die sogenannten Übungsgewinne, die manchmal auch mit dem Oberbegriff hier gleich gesetzt werden, was nicht so ganz glücklich ist. Also die Übungsgewinne, die Lernkurve ist dann Untereffekt. Wenn wir hier (an der Abszisse) mal abtragen die Zeit und hier (an der Ordinate) mal abtragen die Energie, die wir einsetzen, also hier niedrige Energie, hier hohe Energie, hoher Energiebedarf, niedriger Energiebedarf, und wir machen eine bestimmte Handbewegung oder einen bestimmten Arbeitsablauf, dann werden wir zunächst einmal am Anfang der Zeitschiene einen hohen Energiebedarf haben und feststellen, dass wir den gleichen Output, also hier ist immer der gleich Output, das gleiche Arbeitsergebnis, im Laufe der Zeit mit immer niedrigerem Energieaufwand produzieren. Wir ökonomisieren uns, wir verbessern unsere Arbeitsabläufe, wir machen uns eine Checkliste, wir machen Dinge im Schlaf plötzlich richtig, wo wir früher Stunden gebraucht haben und viele Fehler gemacht haben, machen wir plötzlich im Schlaf richtig. Das ist gemeint.
  3. Und das Dritte sind die Preiszugeständnisse der Lieferanten. Wenn wir hier den Lieferanten haben und wir haben hier den Produzenten, dann macht es natürlich einen Unterschied, ob der Produzent sagt: „Hör mal, ich bestelle 1 Stück“, oder ob er sagt: „Ich bestelle mal direkt 1.000 Stück.“ Wenn er 1.000 Stück produziert, kriegt er im Gegenzug einen niedrigeren Preis, ja, das heißt also es gibt ganz klar einen Mengenrabatt. Der Lieferant ist schon bereit, hier so eine Ecke dann dem Produzenten entgegenzukommen. Es gibt den klassischen Mengenrabatt bei Bestellung hoher Stückzahlen.
  4. Und der vierte Effekt, das ist die Kapazitätsausweitung. Das heißt, es geht ja immer um die Erziehung hoher Stückzahlen, und wenn wir hohe Stückzahlen erzielen, dann können wir uns faszinierende, tolle, neue Maschinen kaufen. Wir können unsere Kapazität ausweiten durch neue Maschinen. Und diese neuen Maschinen arbeiten faszinierend schnell und faszinierend billig pro Stück. Nur das lohnt sich erst, weil wir halt am Tag 10.000 Stück produzieren. Sonst würde sich die Maschine gar nicht lohnen. Aber wenn wir diese hohen Stückzahlen erreicht haben, können wir uns eine dieser tollen, neuen Maschinen kaufen.

Das ist der Erfahrungskurven-Effekt.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Erfahrungskurven Effekt)

Vielen Dank.

Alles Gute.

Mein Name ist Marius Ebert.

 

© Dr. Marius Ebert

 

 

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