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Der Zauberkasten in Königswinter

Gut, dass ich von Technik keine Ahnung habe, denn so kann ich mich den Dingen unbedarft nähern. Und so stand, als ich gestern unten "im Städtchen" war, da plötzlich ein Kasten, der vorher nicht dort stand. Und dann habe ich ein paar Tasten gedrückt und ein paar Münzen eingeworfen und dann hat der Kasten das hier gezaubert. Ein Gruß aus Königswinter im wunderschönen Rheintal hinaus in die Welt.

Bild KöWu005

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

535-03

 

Kunst: Die Kunst der Transformation

Was mich an Kunst fasziniert, ist die Fähigkeit der Verwandlung. Man schaut auf ein schönes Bild und die Welt um uns erscheint uns schöner, reicher, transformiert.

Was ich gestern entdeckt habe, möchte ich hier (mit)teilen: Ein Talentwettbewerb in Großbritannien. Eine Frau betritt die Bühne. Sie stellt sich vor. Die Reaktion des Publikums zeigt: Sie haben ein Urteil gefällt. Und dann… Sehen Sie selbst:

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Bis zum nächsten Mal

Viele Grüße

Marius Ebert

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Bewerbung: andere Länder, andere (ungeschriebene) Regeln

Eine globalisierte Welt führt dazu, dass sich viele Menschen nicht nur in ihrem eigenen Land, sondern auch in fremden Ländern bewerben. Hierzu muss man wissen, dass sich die (ungeschriebenen) Regeln teilweise deutlich von den deutschen unterscheiden. Nur, wer sie kennt, hat eine Chance. So ist zum Beispiel die Regel, dass man den Lebenslauf unterschreiben muss, eine deutsche Eigenart, die anderswo unüblich ist.

Frankreich

In Frankreich erwartet man in den meisten Fällen ein handschriftliches (!) Anschreiben. Was in Deutschland wohl zum sofortigen Ausschluss führen würde, ist in Frankreich oft die Grundlage eines grafologischen Gutachtens, dem man dort generell eine hohe Bedeutung beimisst. Dafür ist der Lebenslauf viel formloser: keine Überschrift, keine Unterschrift, kein Datum. Auch die in Deutschland übliche Bewerbungsmappe ist dort unbekannt. Man faltet die Unterlagen und steckt sie in den Umschlag. Fertig!

Großbritannien

In Großbritannien (und auch in den USA) legt man großen Wert auf persönliche Empfehlungen, so genannte Referenzschreiben. Gerne fragt man beim Referenzgeber persönlich nach. Wer sich also in diesen Ländern bewerben will, der tut gut daran, sich von "seinem" Professor, "seinem" Ex-Chef oder auch von Geschäftspartnern eine Referenz zu besorgen. Generell spielt in Großbritannien das persönliche Bewerbungsgespräch eine größere Rolle, als die Bewerbung an sich. Man lädt dort mehr Bewerber zum Bewerbungsgespräch ein, als in Deutschland. Anders gesagt: die Einladung zum Bewerbungsgespräch hat nicht die Bedeutung, die man ihr im Deutschland zumessen würde, da (fast) alle Bewerber eingeladen werden.

USA

In den USA fürchtet jedes Unternehmen Schadensersatzprozesse. Und wie man weiß, ist ja der Begriff "Schadensersatz" in den USA anders definiert, als in Deutschland und meint in erster Linie die Bestrafung des Schädigers. Aus diesem Grunde muss man persönliche Details im Lebenslauf weglassen, wie zum Beispiel ausführlichere Angaben zu Kinderzahl, Religion, Gesundheit, Charakter usw. Kein Unternehmen hat Lust, sich wegen angeblicher Diskrimierung verklagen zu lassen. Da schickt man die Unterlagen lieber ungeprüft zurück. Im Bewerbungsgespräch spielt der Faktor "Emotion" eine große Rolle, jedenfalls eine größere als in Deutschland. Zeigen Sie Ihre Begeisterung für das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben.

Niederlande, China, Österreich

In China tritt man bescheiden auf. Erfolge werden eher angedeutet, denn protzig herausgestellt. In den Niederlanden darf der Lebenslauf auch mal länger als zwei Seiten sein und in Österreich, einer sehr formalen Kultur, spreche man die Gesprächspartnerin bitte immer mit "Frau Magister" an, wenn Sie sich so vorgestellt hat.

Prüfung Betriebswirt/in IHK entschlüsselt, hier klicken!

(Text in teilweiser Anlehnung an Martin Wehrle, Lexikon der Karriereirrtümer)

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

535-03

Dr. Ebert Kolleg

Am Kissel 7

53639 Königswinter

Tel. 02223/90 59 75

Fax 02223/90 59 76

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Preispolitik: richtig oder gar nicht (Teil 2)

Ausgangspunkt dieses zweiteiligen Beitrages war der Einwand eines Seminarteilnehmers. Er sagte: "Der Wettbewerb findet heutzutage doch nur noch über den Preis statt" und bezog sich damit vor allem auf die Lebensmittelbranche, in der er arbeitet. In diesem Beitrag wollen wir einen weiteren Fall studieren, der Alternativen zur Preispolitik zeigt.

Ein Drittel reicht

Aus der Marktforschung weiß man, dass tatsächlich für zwei Drittel der Deutschen, "gut einkaufen" gleichzusetzen ist mit  "besonders billig einkaufen". Im REWE-Center in Altenstadt konzentrierte man sich auf das dritte Drittel, also auf Menschen, die nicht von Sonderangebot zu Sonderangebot hetzen, sondern die Wert auf guten Service und eine besondere Einkaufsatmosphäre setzen. Für diese Menschen ließ man sich in Altenstadt Einiges einfallen:

Service, Service, Service

Unter anderem trennte man sich von einigen Quadratmetern Verkaufsfläche und eröffnete mitten im Markt ein "Kommunikations- zentrum". Dort können die Kunden kostenlos Kaffee oder Tee trinken, sich über örtliche Veranstaltungen informieren, Kochrezepte ausdrucken und die Tageszeitung lesen. Auch kann man sich kostenlos die Schuhe putzen lassen. Wo immer die Gefahr bestand, dass sich Schlangen bilden konnten, entwickelte man ein Konzept, um den Kunden das Schlangestehen zu ersparen, zum Beispiel über eine Nummer, die der Kunde ziehen konnte.

Für Kinder wurde eine Kinderspielecke eingerichtet, damit die Eltern in Ruhe einkaufen können. Viele der Waren sind fertig als Geschenk verpackt.

Keine Sonderpreisaktionen

Seit man sich auf die serviceorientierten Kunden konzentriert, sind Sonderpreisaktionen bei REWE in Altenburg abgeschafft. Man ist der Meinung, dass man damit sowieso keine Stammkunden gewinnt und die Aktionen selber sehr teuer sind, da sie durch Anzeigen oder Handzettel bekannt gemacht werden müssen und die niedrigen Preise subven- tioniert werden müssen. Stattdessen gibt man lieber kostenlos Kaffee oder Tee aus. Und außerdem bringen bestimmte Service-Aktionen, wie die Eröffnung einer Hundebar, kostenlos so viel PR, wie man es mit Geld gar nicht bezahlen kann.

Die Erfolge

Auch hier wieder wurden die Regeln der Branche schwer verletzt. Allein die Idee, aus Verkaufsfläche Servicefläche zu machen, statt aus jedem Quadratmeter das letzte an Umsatz herauszupressen, hätte so manchem gestandenen Manager die Schweißperlen auf die Stirn getrieben und zu dem Ausruf: "Wie kann man nur!" veranlasst.

Tatsache ist jedoch: Das REWE-Center in Altenstadt ist heute vor Ort mit Abstand Marktführer und seit Einführung der Serviceaktionen hat sich der Umsatz verdoppelt. Gemessen an den üblichen Kennzahlen der Branche liegt das REWE-Center aus Altenburg bundesweit in der Spitzengruppe, und dies obwohl (oder sollte man besser sagen, weil) man dort gegen alle Regeln der Branche verstieß.

 

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(Text teilweise gestützt auf die Darstellung des REWE-Centers Altenburg im Buch "Das neue 1x! der Erfolgsstrategie" von Friedrich, Seiwert, Geffroy)

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

535-03 Dr. Ebert Kolleg Am Kissel 7 53639 Königswinter Tel. 02223/90 59 75 Fax 02223/90 59 76 http://www.spasslerndenk.de [email protected] Add to Technorati Favorites

Effizientes Lesen eines Lehrbuches

Frage

Frage: Im Studium muss man bekanntlich einige Bücher wälzen. Welche Methode können Sie empfehlen, um schneller aber gleichzeitig relativ gründlich Bücher zu lesen?

Antwort

Dr. Marius Ebert: Eine der besten Investitionen, die man während seines Studiums machen kann, ist ein Schnell-Lese-Training. Aber auch ohne ein solches Training gelten folgende Hinweise:

a) Sehr gezielt die Bücher auswählen, die man studieren möchte und dabei auf Verständlichkeit achten. Kleiner Test: Buch an irgendeiner Stelle aufschlagen und zu lesen beginnen. Wenn man so ungefähr versteht, um was es geht, kommt das Buch in die engere Wahl. Wenn nicht – weg damit! Nächster Test: Wie viele Verben verwendet der Autor ? Hat er die "Substantivitis"? Kostprobe: "Die Zurverfügungstellung der Außerachtlasung unter Berücksichtigung der Vorwegnahme…." Weg damit! Kommen stattdessen viele Verben vor, kommt das Buch in die engere Auswahl.

b) Fragen an den Text stellen: Was ist das zentrale Problem, die Grundidee, der Kerngedanke? Die wesentlichen Gedanken dazu herausschreiben.

c) Referent spielen. Stelle Dir beim Studium des Buches vor, Du hättest den Auftrag über dieses Thema ein Referat vor einer Gruppe zu halten. Du kannst Dir auch vorstellen, einen Freund erzählen zu wollen, um was es geht. Wenn Du Dir das vorstellst, selektiert Dein Gehirn automatisch die wichtigsten Gedanken und (noch wichtiger) die Zusammenhänge.

d) Gliederung aus dem Inhaltsverzeichnis kopieren und daneben legen. Sich immer wieder die Struktur klarmachen. Wo bin ich? Hauptpunkt oder Unterpunkt?, Zentraler Gedanke oder Detail?

e) Mind-Mapping nutzen. Es kostet ein bißchen Mühe, aber kaum etwas ist effektiver als das zu studierende Buch beim Lesen gleich als Mind-Map umzusetzen. Hier kann das Programm "Mind-Manager" helfen. Das kostet nicht viel und leistet hervorragende Dienste.

f) Und schließlich: Wer müde wird, der höre auf. Lieber in mehreren Intervallen lesen solange, bis man müde wird, als sich zu quälen.

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

535-03

 

Wer ist Kaufmann, Teil 3: der Formkaufmann

Neben dem Istkaufmann und dem Kannkaufmann, die wir in den letzen Folgen kennen gelernt haben, gibt es noch eine weitere Form des Kaufmanns, die in der Praxis wichtig ist: der Formkaufmann nach § 6 des HGB.

Fassen wir mal unsere bisherigen Erkenntnisse zusammen:

Istkaufmann: er ist Kaufmann dadurch, dass er ein Handelsgewerbe betreibt.

Kannkaufmann: er wird Kaufmann durch freiwillige Eintragung ins Handelsregister, weil er nur ein Gewerbe, aber kein Handelsgewerbe betreibt.

Der dritte im Bunde: der Formkaufmann

Nun kommt der Formkaufmann hinzu: hier wird man Kaufmann durch die Rechtsform, die man wählt. Bei nachen Rechtsformen wird nämlich automatisch unterstellt, dass sie ein Handelsgewerbe betreiben, nämlich bei den Kapitalgesellschaften und den Genossenschaften als Sonderform der Kapitalgesellschaften.  Sie sind Kaufmann kraft Rechtsform. Dabei ist es egal, ob sie tatsächlich ein Handelsgewerbe betreiben – es wird von Gesetz wegen unterstellt.

Durch die Eintragung ins Handelsregister werden diese Rechtsformen begründet und durch diese Eintragung werden diese Rechtsformen auch Kaufmann. Hierzu gehüren insbesondere:

  • Aktiengesellschaften (AG): § 3 Abs. 1 AktG (Aktiengesetz).

  • Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH): § 13 Abs. 3 GmbHG

  • Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA: § 278 Abs. § AktG

sowie die oben schon erwähnte

  • eingetragene Genossenschaft (eG): § 17 Abs. 2 GenG)

und auch die  – relativ neue –

  • Eropäische wirtschaftliche Interessenvereinigung nach deutschem Recht (EWIV): § 1 Halbsatz 2 EWIVG

Auch Personengesellschaften, wie

  • die OHG und

  • die KG

sind Formkaufleute, weil sie laut Gesetz Handelsgesellschaften sind.

Bis zum nächsten Mal,  viele Grüße

 

Marius Ebert

Probeskript

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Dr. Ebert Kolleg: Handelsregister Nr. HRA 4792 Amtsgericht Siegburg

Wer ist Kaufmann?, Teil 1: der Istkaufmann

Der Begriff „Kaufmann“ ist eindeutig ein sehr grundsätzlicher Begriff. Umso wichtiger ist es, zu verstehen, was ein Kaufmann ist. Dies ist jedoch Vielen, auch kaufmännischen Angestellten, unklar. Also versuchen wir, das Ganze mal aufzudröseln. Dabei stellt sich relativ schnell heraus, dass wir mit dieser Frage in ein „Wespennest“ gestoßen haben. Sie wirft ständig weitere Fragen auf. Hier also der erste Teil:

Teil 1: der Istkaufmann

 

Zunächst brauchen wir das Handelsgesetzbuch, kurz HGB, das so genannte „Sonderprivatrecht für Kaufleute“. Das bedeutet: der normale Bürger findet alle grundsätzlichen Rechtsprobleme im Bürgerlichen Gesetzbuch, dem BGB geregelt. Ist er zusätzlich Kaufmann, muss er auch das HGB beachten.

 

 

 

 

 

 

 

§ 1 HGB sagt: „Kaufmann ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt“. Wer also ein Handelsgewerbe betreibt, ist automatisch Kaufmann. Und damit taucht die erste

 

(1) Frage auf: Was ist eine Handelsgewerbe? Absatz 2 des Paragraphen 1 des HGB sagt dazu

 

"Handelsgewerbe ist jeder Gewerbebetrieb, es sei denn, dass das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert."

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Da ein Gewerbebetrieb das Betreiben eines Gewerbes ist, taucht die zweite

 

(2) Frage auf:  Was ist ein Gewerbe?

 

Ein Gewerbe ist eine wirtschaftliche Betätigung, die bestimmte Eigenschaften erfüllen muss. Sie muss z. B. dauerhaft und auf Gewinnerzielung gerichtet sein. Dann gibt es noch einige Negativ-Abgrenzungen: Land- und Forstwirtschaft gehören nicht dazu und auch nicht die Freiberufler, wie Ärzte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Anwälte, Künstler, usw.

 

Nun steckt aber im Absatz (2) des Paragraphen 1 des HGB noch eine dritte

 

(3) Frage: Wann erfordert das Unternehmen keinen nach Art oder Umfang eingerichteten Geschäftsbetrieb?  Denn dann liegt ja laut Absatz (2) des § 1 HGB kein Handelsgewerbe vor. Bitte noch mal lesen (kursiv hervorgehoben):

 

 

 

 

 

 

"Handelsgewerbe ist jeder Gewerbebetrieb, es sei denn, dass das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert."

Gewerbe und Handelsgewerbe

 

Wo also ist die Grenze zwischen einem Kleingewerbe (kursiver Text) und einem Handelsgewerbe?

 

Die Antwort ist: das weiß keiner so genau. Wo die Grenze ist, sagt das Gesetz nicht. Es handelt sich um einen unbestimmten Rechtsbegriff. In jedem Einzelfall muss geprüft werden, wie dieser Rechtsbegriff zu interpretieren ist. Dabei können bestimmte Umsatzgrößen eine Rolle spielen, aber auch die Komplexität der Tätigkeit, die Zahl der Angestellten, ob man mit Krediten arbeitet und so weiter. Entscheidend ist das sich ergebende Gesamtbild.

 

Somit können wir zu einem ersten Zwischenergebnis kommen:

 

Wer sich wirtschaftlich betätigt und ein Gewerbe betreibt, dabei eine bestimmte nicht genau definierte Grenze überschreitet, betreibt ein Handelsgewerbe.

 

Wer ein Handelsgewerbe betreibt, ist damit automatisch auch Kaufmann. Man spricht hier auch vom „Istkaufmann“, weil derjenige automatisch Kaufmann ist (unabhängig davon, ob derjenige im Handelsregister eingetragen ist).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der quasi automatische Weg über das Handelsgewerbe ist aber nicht der einzige Weg zum Kaufmann. Darüber mehr in der nächsten Folge….

Bis zum nächsten Mal,  viele Grüße

 

Marius Ebert

Probeskript

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