In Teil I haben wir das deutsche Bilanzrecht betrachtet: Ein auf Gesetzen basierendes System ("a legal based system") das wesentlich von Politikern und Akademikern gestaltet wird. Der Einfluss von Praktikern, Investoren usw. ist gering. Nun schauen wir uns die britischen Bilanzierungsphilosophie an, die hinter den IFRS steht.
II. Die Philosophie der britischen Rechnungslegungsstandards
Niemand käme in Großbritannien auf die Idee, bilanztechnische Probleme durch Gesetze zu lösen. "Gesetze machen Politiker und die haben von Bilanzierung keine Ahnung." Dies ist die allgemeine Einstellung.
Deswegen regelt man in Großbritannien die Jahresabschlüsse nicht über Paragraphen und Gesetze, sondern durch Praktiker und über Standards. Die Organisation, die das tut, ist der IASB, der International Accounting Standards Board. Die von dort verabschiedeten Standards werden in einem langwierigen, sehr zeit- und diskussionsintensiven Prozess entwickelt, der in der folgenden Übersicht stark verkürzt mit "Public Consultation" wiedergegeben wird. Hier werden Stellungnahmen von Betroffenen und Interessierten eingeholt, Workshops abgehalten, Auswirkungen getestet und so weiter. Der Prozess des Standardsetzens ist dabei vollkommen transparent. Stellungnahmen zu Entwürfen werden zum Beispiel auf der Website des IASB veröffentlicht.
(Quelle der Übersicht: PDF-Datei "Who we are and what we do" vom International Accounting Standards Board von der Website www.iasb.org)
Links zum Thema: IFRS, Teil 1
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Bis zum nächsten Mal, viele Grüße
Marius Ebert
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