Von der Absurdität staatlicher Fördermaßnahmen (Hier: die Bildungsprämie)

Es klingt großartig: eine Bildungspämie von 500 € als Zuschuss für den Teilnehmer zu seiner Fortbildungsmaßnahme.

Weniger großartig ist dies für Weiterbildungsanbieter, wie sich gerade herausstellt. Vor drei (!) Monaten haben wir die Auszahlung der Prämie für mehrere Teilnehmer beantragt, haben also diverse Belege, wie z. B.  Bankauszüge,  beigebracht, elend lange Nummern auf einer Internet-Seite eingegeben, Formulare ausgedruckt und schließlich die Gutscheine zur Erstattung verschickt. Allein die Anleitung, wie man die Prämie einlöst, umfasst 5 engbedruckte Seiten. Das Ganze ist eine Arbeit von Stunden..

Seitdem nichts mehr. Keine Bestätigung und auch keine Gutschrift.

Eine Rückfrage heute per E-Mail an die zuständige Stelle ergibt: man bittet dort um Verständnis für das aufwändige Prüfverfahren bei der Vergabe öffentlicher Gelder. Dies könne “Monate“ dauern.

Immer das gleiche: Gelder, die man vorher den Bürgern über Steuern und Abgaben abgenommen hat, werden diesen als Almosen wieder zugeteilt. Der Weiterbildungsanbieter muss monatelang warten, bis die staatliche Umverteilungsmaschine die Zuteilung vornimmt, seine oft bereits erbrachten Leistungen also endlich vollständig bezahlt werden. Seminarräume, Teilnehmerunterlagen und Dozenten sind aber schon vorher zu bezahlen. Er bekommt noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung oder eine präzise Zusage, wann die Gelder überwiesen werden.

Warum senkt man nicht einfach die Steuern und streicht dafür diesen ganzen Förderwahnsinn?

Die von Frau Merkel angekündigte “Bildungsrepublik Deutschland” klingt für mich wie eine Drohung….

Nachtrag: Ein Mitarbeiter der auszahlenden Behörde ruft an. Es dauere zur Zeit 6 Monate bis zur Auszahlung. Der Mitarbeiter bezeichnet dies selber als “unakzeptabel”. Auch an einer Eingangsbetätigung würde gearbeitet…

Weiterer Nachtrag: In wenigen Tagen ist es 8 (in Worten: acht (!)) Monate her, seit die Bildungsprämie beantragt wurde. Bis heute keine Eingangsbestätigung, kein Zwischenbescheid und keine Gutschrift.

Es ergibt sich folgender Zusammenhang: Je mehr Bildungsprämien ein Weiterbildungsinstitut annimmt, desto mehr gefährdet es seine Liquidität und desto mehr liefert es sich der Willkür und Unberechenbarkeit einer staatlichen Behörde aus.

Das Dr. Ebert Kolleg wird ab 2012 keine Bildungsprämien und keine Bildungsschecks mehr annehmen.

2 Gedanken zu „Von der Absurdität staatlicher Fördermaßnahmen (Hier: die Bildungsprämie)

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