Archiv der Kategorie: eks-strategie

Video-Kurzseminar: Spezialist in 6 Wochen (4:03 min, die Dein Leben verbessern, JA!)

Spezialist in 6 Wochen"

Video-Kurzseminar: Spezialist in 6 Wochen (4 : 03 Minuten, die Ihr Leben verbessern

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Vom Bittsteller zum umworbenen Kandidaten (Teil 4)

Heute geht es um das Erkennen brennender Probleme. Noch einmal das Grundprinzip: Wir konzentrieren uns in Richtung unserer Stärken darauf, ein Lösungskonzept für ein brennendes Problem unserer Zielgruppe zu entwickeln.

Zunächst einmal müssen wir also klären, wer unsere Zielgruppe ist. Einfach gesagt, sind es die Menschen, die direkt oder indirekt auf unser Weiterkommen Einfluss nehmen können, wie unser Vorgesetzter, der Vorgesetzte unseres Vorgesetzten, unsere Kollegen und Vorgesetzte in anderen Unternehmen mit vergleichbaren Aufgaben.

Und nun kommt die Grundregel: Brennende Probleme sind alle Dinge, die dringend, nervend und ärgerlich sind. Dazu kommt aber noch ein vierter Punkt. Ein brennendes Problem kann auch in einem hohen Spaßfaktor liegen, da der Mensch ein starkes Bedürfnis nach Spaß hat. Die folgende Mind Map zeigt Schlüsselfragen, die helfen, brennende Probleme aufzuspüren.

Und wie immer gilt: Schriftlich denken! Aufschreiben! Aufschreiben! Aufschreiben!

Vom Bittsteller zum umworbenen Kandidaten (Teil 3)

Die üblichen Bewerbungsmappen stapeln sich auf den Schreibtischen der Entscheider. Inhaltlich sind sie austauschbar. Alle preisen sich an als flexibel, teamfähig und belastbar. In meinen Themenbriefen habe ich mit der EKS-Strategie eine Alternative aufgezeigt. Wir haben bereits erkannt, dass wir ein Lösungskonzept entwickeln sollten, das sich auf ein brennendes Problem unserer Branche richtet (oder, noch enger gefasst: auf eine Teilzielgruppe innerhalb der Branche, das geht noch leichter).

Heute geht es um die Vermarktung dieses Konzeptes. Das Instrument heißt Zielgruppenkurzbewerbung, abgekürzt: ZKB. Es besteht aus einer einzigen Seite. Keine Bewerbungsmappe, keine Zeugnisse, nein – eine einzige Seite. Aber jeder Personalchef wird diese eine Seite lesen, wenn wir vorher Alles richtig gemacht haben.

Die Struktur einer ZKB finden Sie hier, sowie ebenfalls einen praktischen Fall.

Jetzt müssen wir nur noch ein Konzept für ein brennendes Problem entwickeln. Dafür brauchen wir zunächst einmal ein paar brennende Probleme, um dann eine Auswahl treffen zu könnnen. Wie man diese Probleme erkennt, darum geht es im nächsten Themenbrief.

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

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535-03

 

Vom Bittsteller zum umworbenen Bewerber (Teil 2)

Konzentriere Dich in Richtung Deiner Stärken fokussiert ("spitz") auf ein brennendes Problem Deiner Umgebung.

So lautet die EKS-Strategie auf den Punkt gebracht. Eine Liste unserer Stärken zu erstellen, haben wir bereits im letzten Themenbrief angeregt. Heute geht es um die „spitze Konzentration auf ein brennendes Problem Deiner Umgebung.“

Hierzu ein praktisches Fallbeispiel:

Edith Stork war arbeitslos, krank, hatte Schulden und die Insolvenz ihres vorherigen beruflichen Engagements hinter sich. Sie fing zunächst – wie viele Arbeitslose – wieder bei einer Zeitarbeitsfirma an und stieß auf ein  Problem, das zu ihren Stärken passte: das Chaos im Büro. Sie notierte ein erstes Konzept und räumte ihr erstes Büro auf. Das war 1989. Aus diesen ersten kleinen bescheidenen Anfängen entwickelte Frau Storck über die Jahre ein – inzwischen patentiertes – System für die Ordnung im Büro. 1993 machte sie sich selbständig. 1996 kam der Durchbruch, als sie vor 4 Millionen Zuschauern bei Schreinemakers auftrat. Danach ging es Schlag auf Schlag und Sie wurde auch in der Wirtschaftspresse (Handelsblatt, FAZ) mit dem Slogan „Eine Frau räumt auf“ immer bekannter.

Lesen Sie die ganze faszinierende Geschichte von Edith Stork hier.

Was folgt daraus?

Die Geschichte von Frau Stork zeigt einige Gesetzmäßigkeiten auf, die für uns wichtig sind:

a) Ein brennendes Problem ist es was Dringendes, Nervendes, Ärgerliches. Es ist eine „Chance in Arbeitskleidung“. Alle ärgern sich, niemand tut etwas. Man muss sich darauf konzentrieren und an der Lösung arbeiten. Später werden Viele denken: Das hätte ich auch machen können!

b) Es fängt immer sehr sehr klein an. Meistens mit einem Blatt Papier, auf dem man erste Lösungsansätze festhält. Und dann wächst es….. und es ergeben sich oft mehr Möglichkeiten der Vermarktung, als man sich am Anfang erträumt. Schauen Sie auf die Homepage von Frau Storck. Dort ist aus diesen kleinen Anfängen ein lizenzierfähiges System geworden. Außerdem gibt es Bücher, Seminar und Workshops zum Thema. Ein PC-Programm ist in Vorbereitung…

c) Ein unvollkommenes Konzept ist besser als gar kein Konzept! Für die meisten brennenden Probleme gibt es nämlich gar keine Konzepte, sondern nur Improvisation! Fangen Sie also an, ein erstes kleines bescheidenes Konzept zu entwickeln. Es wird wachsen!

Im nächsten Themenbrief werden wir darüber sprechen, wie Sie Ihr Konzept dem Markt anbieten. Sie werden eine neue Form der Bewerbung kennenlernen.

Bis zum nächsten Mal

Marius Ebert

Vom Bittsteller zum umworbenen Kandidaten (Teil 1)

A. Das Problem

Als ich 14 oder 15 Jahre alt war, klagte meine Mutter oft darüber, wie schwer es sei, überhaupt einen Handwerker zu bekommen. Und dass dieser Handwerker dann noch seine Zusagen einhielt, das heißt, an dem Tag erschien, an dem er angekündigt hatte zu erscheinen, galt als besonderes Qualitätsmerkmal und kam praktisch nicht vor. Warum auch sollten Handwerker zuverlässig sein? Schließlich gab es viel zu wenige von Ihnen, das heißt jeder von ihnen hatte mehr Nachfrage, als er überhaupt selber abarbeiten konnte.

Warum ich das erzähle? Weil ich die Marktmechanismen bewusst machen möchte, die automatisch wirken, ob wir das wollen oder nicht. Und diese Mechanismen gelten auch, wenn ein Unternehmen eine Stelle ausschreibt. Es bewerben sich – niedrig geschätzt – ca. 500mal mehr Menschen, als eingestellt werden können. Klar, dass alle Bewerber auch so behandelt werden.

Anders wäre es, wenn die Bewerber knapp sind. Dann wird man plötzlich ganz anders behandelt. Menschen reagieren darauf, wenn etwas, was sie haben wollen, knapp ist. Das ist ein tief liegender Mechanismus. Dieser Mechanismus hat wenig bis gar nichts damit zu tun, ob der Mensch höflich oder unhöflich, nett oder nicht nett ist.

Wer also bei Bewerbungen weiter Bittsteller bleiben möchte, der bewerbe sich weiter so, wie üblich – mit einer 08/15-Bewerbungsmappe und der Beteuerung, dass er (oder sie) flexibel, leistungsbereit und teamfähig sei (oder was sonst gerade angeblich gesucht wird.)

Merke: Wer das tut, was Alle tun, der kriegt das, was Alle kriegen.

Wer etwas anderes will, muss ganz anders vorgehen.

B. Die Lösung

Wann ist etwas oder jemand knapp? Die Lösung ist einfach: Wenn der Markt mehr davon braucht, als beschafft werden kann. Es geht also darum, dem Unternehmen klar zu machen, dass es mich als Bewerber braucht. Aber wie geht das? Die Engpass Konzentrierte Strategie  bietet die Lösung. Das Vorgehen lautet:

a) Konzentriere Dich in Richtung Deiner Stärken….

Nehmen Sie ein Blatt Papier oder richten Sie ein Dokument („Meine Stärken“) auf ihrem Computer ein und schreiben Sie Ihre Stärken auf. Wahllos und ohne Wertung. Wann immer Sie bei sich im Alltag eine neue Stärke entdecken, ergänzen Sie bitte ihre Liste. (Sie werden sehr schnell merken, dass ein Blatt nicht ausreicht.) Wir werden diese Notizen später noch brauchen.

b) ….spitz…..

Spitze Konzentration bedeutet, dass wir fokussiert vorgehen. Wir werden uns im Rahmen unserer Bewerbungsstrategie als Problemlöser für ein einziges, dafür brennendes Problem profilieren. Und nicht als Mensch, den man für Alles irgendwie brauchen kann. Das überlassen wir den anderen. Sie erinnern sich: Wenn Du das tust, was alle tun…

Im nächsten Beitrag geht es weiter. Fangen Sie bitte mit der Stärkensammlung an!

Bis zum nächsten Mal,  viele Grüße

Marius Ebert

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535-03

 

Datenschutz-Beauftragter: die neuen Regelungen (Personalfachkauffrau/mann)

Das Bundesdatenschutz-Gesetz, BSDG bringt massive Neuerungen für den Datenschutz-Beauftragen. Hier die wichtigsten Punkte:

a) Der Datenschutz-Beauftragte erhält Kündigungsschutz. Dieser Kündigungschutz ist vergleichbar mit dem des Betriebsrats. Während der Amtszeit und noch ein Jahr, nachdem die Amtszeit zu Ende ging, darf dem Datenschutz-Beauftragten nicht ordentlich gekündigt werden (§ 4 f BSDG). Die außerordentliche Kündiung ist möglich. Dass diese außerordentliche Kündigung immer möglich ist, haben wir bereit in diesem Blog betrachtet. Beim Datenschutzbeauftragten ist die außerordentliche Kündigung – anders als beim Betriebsrat – nicht an die Zustimmung irgendeiner Instititution gebunden.

Bundesdatenschutzgesetz

b) Der Datenschutz-Beauftragte darf sich auf Kosten des Unternehmens und während der Arbeitszeit die erforderliche Fachkunde aneignen, also entsprechende Fortbildungen besuchen (§ 4 f (3) S. 7 BSDG).

Diese Regelungen sind seit dem 01.09.2009 gültig.

Fachliche Begleitung durch Dr. Marius Ebert bei Projektarbeit, Fachgespräch, Prüfungs- und Examensvorbereitung.

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

 

Marius Ebert

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535-03

Marius Ebert live: Wenn ich groß bin (Konzert 20.05.2009, Kursaal Bad Honnef)


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(1) Wenn ich groß bin, hab’ ich ein Baumhaus im Wald, wenn ich groß bin, bin ich groß, doch ich werde nie alt, wenn ich groß bin und Lambourghini fahr, Du wirst seh’n, dann mach’ ich meine Träume wahr.

(2) Wenn ich groß bin, will ich Filme ab 18 seh’n, ich will das Gerede der Großen versteh’n, ich will nicht mehr hören, dafür bist du zu klein, ich will nur einer von den Großen sein.

Und ich krieg’ das, ich krieg’ das alles hin, wenn ich groß bin. Ja, ich krieg’ das, ich krieg’ das alles hin, wenn ich groß bin. (3) Wenn ich groß bin, dann hab’ ich ‚nen Haufen Geld, wenn ich groß bin,  bereis’ ich die ganze Welt, und spricht wer zu mir befehlend und barsch, wenn ich groß bin,  tret’ ich ihm in den Arsch. (4) Wenn ich groß bin, fliegen die Frauen auf mich, ich kriege sie alle, bin unwiderstehlich, wenn ich groß bin, kann ich befehlen und schrei’n, heut’ schreit man mich an, denn ich bin klein. Und ich krieg’das, ich krieg’ das alles hin, wenn ich groß bin. Ja, ich krieg’ das, ich krieg’ das alles hin, wenn ich groß bin. (5) Wenn ich groß bin, kauf ich mir, was ich will, wenn ich groß bin, singe ich laut und schrill. Wenn ich groß bin, bin ich nicht mehr lieb und nett, und ich  gehe nicht mehr um acht Uhr ins Bett, (6) Wenn ich groß bin, zieh’ ich nie mehr Strumpfhosen an, wenn ich groß bin, markier’ ich den großen Mann: wenn ich groß bin, trink’ ich Bier auf Ex, wenn ich groß bin, habe ich wilden Sex. Jugendfreie Variante nach Unterbrechung vom Sittenwächter: …..wartet nur bis ich erwachsen werd‘, dann hab‘ ich ein Kanninchen, einen Hund und ein Pferd. Und ich krieg’das, ich krieg’ das alles hin, wenn ich groß bin. Ja, ich krieg’ das, ich krieg’ das alles hin, wenn ich groß bin.

 

(Text: Marius Ebert, Musik: Marius Ebert, Mirka Mörl,  Live aufgeführt am 20.05.2009 im Kursaal Bad Honnef)

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

 

Marius Ebert

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Der Kunde will keinen Bohrer… (Jeder nickt, kaum einer tut es)

Der Spruch ist wahrscheinlich Jedem bekannt: "Der Kunde will keinen Bohrer, sondern Löcher". Aber die Umsetzung scheint bei vielen Unternehmen nicht vorhanden zu sein. So jedenfalls erkläre ich es mir, dass der "Trendletter" immer mal wieder in Fallstudien auf solche Unternehmen hinweist, die genau das leben. Diesmal ist es die Firma Erco.

Jahreslang schöne Lampen produziert, dann dreist kopiert worden

Über viele Jahre produzierte die Firma Erco schöne, hochpreisige Lampen. Bis die Chinesen kamen und diese Lampen dreist kopierten und für einen Bruchteil des Preises anboten. Bei Erco kam man zu der Erkenntnis: mit  der Hardware (also die Lampen alleine) ist man nicht mehr konkurrenzfähig. Daraufhin änderte man das Geschäftsmodell. Fortan war das Alleinstellungsmerkmal von Erco nicht mehr die hochpreisige und hochwertige "Hardware", sondern die Steuerungsintelligenz dafür. Man wurde zum Spezialisten für rechnergesteuerte Lichtnetzwerke und schaffte für jeden Bedarf er Kunden die perfekte Licht-Stimmung.

Erfolgsbeispiele

Im Laufe dieser Spezialisierung auf ein zentrales Grundbedürfnis (perfekte Ausleuchtung) bekam man den Auftrag, alle Läden der Modekette Zara auszuleuchten, den Pariser Louvre, das BMW-Werk Leibzig und das Gebäude der New York Times. Erco ist Weltmarktführer bei der Ausleuchtung von Museen. Praktisch schuf Erco durch die neue Ausrichtung einen neuen Markt, den Niemand bisher in dieser Form bedient hatte. Gleichzeitig stieg man aus dem Preiswettbewerb aus, denn der Durchschnittspreis der typischen Leuchte konnte um das Fünffache erhöht werden. Und damit ist diese Fallstudie ein weiteres Beispiel, dafür, dass der Wettbewerb "nicht immer nur über den Preis stattfindet" (vgl. dazu die vorherige Beiträge in diesem Blog).

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(Text in Anlehnung an den Artikel "Fallstudie Erco: Statt Lampen die perfekte Stimmung verkaufen", im trendletter 01/2008, Seite 7)

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

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Preispolitik: richtig oder gar nicht (Teil 2)

Ausgangspunkt dieses zweiteiligen Beitrages war der Einwand eines Seminarteilnehmers. Er sagte: "Der Wettbewerb findet heutzutage doch nur noch über den Preis statt" und bezog sich damit vor allem auf die Lebensmittelbranche, in der er arbeitet. In diesem Beitrag wollen wir einen weiteren Fall studieren, der Alternativen zur Preispolitik zeigt.

Ein Drittel reicht

Aus der Marktforschung weiß man, dass tatsächlich für zwei Drittel der Deutschen, "gut einkaufen" gleichzusetzen ist mit  "besonders billig einkaufen". Im REWE-Center in Altenstadt konzentrierte man sich auf das dritte Drittel, also auf Menschen, die nicht von Sonderangebot zu Sonderangebot hetzen, sondern die Wert auf guten Service und eine besondere Einkaufsatmosphäre setzen. Für diese Menschen ließ man sich in Altenstadt Einiges einfallen:

Service, Service, Service

Unter anderem trennte man sich von einigen Quadratmetern Verkaufsfläche und eröffnete mitten im Markt ein "Kommunikations- zentrum". Dort können die Kunden kostenlos Kaffee oder Tee trinken, sich über örtliche Veranstaltungen informieren, Kochrezepte ausdrucken und die Tageszeitung lesen. Auch kann man sich kostenlos die Schuhe putzen lassen. Wo immer die Gefahr bestand, dass sich Schlangen bilden konnten, entwickelte man ein Konzept, um den Kunden das Schlangestehen zu ersparen, zum Beispiel über eine Nummer, die der Kunde ziehen konnte.

Für Kinder wurde eine Kinderspielecke eingerichtet, damit die Eltern in Ruhe einkaufen können. Viele der Waren sind fertig als Geschenk verpackt.

Keine Sonderpreisaktionen

Seit man sich auf die serviceorientierten Kunden konzentriert, sind Sonderpreisaktionen bei REWE in Altenburg abgeschafft. Man ist der Meinung, dass man damit sowieso keine Stammkunden gewinnt und die Aktionen selber sehr teuer sind, da sie durch Anzeigen oder Handzettel bekannt gemacht werden müssen und die niedrigen Preise subven- tioniert werden müssen. Stattdessen gibt man lieber kostenlos Kaffee oder Tee aus. Und außerdem bringen bestimmte Service-Aktionen, wie die Eröffnung einer Hundebar, kostenlos so viel PR, wie man es mit Geld gar nicht bezahlen kann.

Die Erfolge

Auch hier wieder wurden die Regeln der Branche schwer verletzt. Allein die Idee, aus Verkaufsfläche Servicefläche zu machen, statt aus jedem Quadratmeter das letzte an Umsatz herauszupressen, hätte so manchem gestandenen Manager die Schweißperlen auf die Stirn getrieben und zu dem Ausruf: "Wie kann man nur!" veranlasst.

Tatsache ist jedoch: Das REWE-Center in Altenstadt ist heute vor Ort mit Abstand Marktführer und seit Einführung der Serviceaktionen hat sich der Umsatz verdoppelt. Gemessen an den üblichen Kennzahlen der Branche liegt das REWE-Center aus Altenburg bundesweit in der Spitzengruppe, und dies obwohl (oder sollte man besser sagen, weil) man dort gegen alle Regeln der Branche verstieß.

 

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(Text teilweise gestützt auf die Darstellung des REWE-Centers Altenburg im Buch "Das neue 1x! der Erfolgsstrategie" von Friedrich, Seiwert, Geffroy)

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

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Preispolitik: richtig oder gar nicht

"Wettbewerb findet heutzutage nur noch über den Preis statt". So sagte es ein Seminarteilnehmer zu mir. Er kommt aus der Lebensmittelbranche und dies ist in der Tat eine Branche, wo sehr viel über den Preis geredet wird.

Gibt es also keine Alternativen?

Supermarkt der Generationen

Edeka begann 2005 in Nordbayern-Sachsen-Thüringen mit dem "Supermarkt der Generationen". Das erste Geschäft wurde in Chemnitz umgestellt. Plötzlich waren die Gänge breiter und nicht mehr mit Produkten zugestellt. Ein rutschfester Belag wurde ausgelegt. Die Etiketten sind besonders groß und die Waage sagt das Gewicht an. An den Regalen hängen Lupen  – wenn jemand das Kleingedruckte auf den Verpackungen lesen möchte. Die Regale selber sind nur 1,60 hoch.

An allen "neuralgischen Punkten", wie zum Beispiel der Leergut-Annahme kann ein Service-Knopf betätigt werden und ein Angestellter kommt sofort, um zu helfen. Bänke und Zeitungen laden dazu ein, mal Pause beim Einkaufen zu machen. Diese vielen Kleinigkeiten ergeben zusammen ein Konzept. Der Supermarkt spricht ältere Menschen an, ohne sie als "Senioren" zu bezeichnen. Man hatte sich in die Zielgruppe hinein gedacht und ihre Bedürfnisse erkannt.

Ein wenig besser. Aber an den entscheidenden Punkten

Wer die Engpass-konzentrierte-Strategie (EKS) kennt, der sieht sofort, um was es geht. Man entwickle ein Konzept, das sich auf die brennenden Bedürfnisse einer vorher genau segmentierten Zielgruppe konzentriert. Das immer wieder Faszinierende daran ist: es genügt, überhaupt ein Konzept zu haben, da die Wettbewerber – bezogen auf die Zielgruppe und das brennende Bedürfnis – völlig ohne ein solches Konzept dastehen.

Ich fragte also meinen Seminarteilnehmer, ob die oben eingeführten Elemente, wie rutschfester Belag usw. besonders teuer gewesen seien, was er verneinte. Man müsse nur das Budget für die Ladenausstattung ein bisschen umschichten, dann seien dies ohne hohe Mehrkosten zu machen. Teuer sei natürlich der einmalige Umbau, aber wenn man dies machen würde, wenn die nächste Renovierung sowieso ansteht, dann nicht.

Und nun war er auf das Ergebnis der Aktion gespannt.

Das Ergebnis:

Nachdem die Filialen umgebaut waren, verzeichnete man 1000 Einkäufe mehr in der Woche. Der Betrag auf dem Durchschnittsbon war um 2 EUR höher, als vorher. Preispolitik? "Wir konnten auch wohlhabende Kunden zu uns locken", sagt die Edeka-Sprecherin Ulrike Stöcker. Solche Kunden zahlen erfahrungsgemäß gerne etwas mehr, wenn sie sich beim Kauf so wohl fühlen, wie im "Supermarkt der Generationen".

Preispolitik: richtig oder gar nicht

Und so scheint mir Preispolitik ein Instrument zu sein, das man entweder völlig konsequent anwendet, so wie Aldi es uns vorgemacht hat. Dann aber braucht man große finanzielle Kraft. Wer jedoch die Preispolitik in der Branche mitmacht, "weil der Wettbewerb ja nur noch über den Preis stattfindet", der wird zu Fantasielosigkeit und Stress geradezu verdammt.

Dann lasse man es doch und konzentriere sich auf das brennende Bedürfnis einer ("seiner") Zielgruppe.

(Text teilweise gestützt auf die Darstellung des Edeka-Fallbeispiels in brand eins, April 2009)

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

Marius Ebert

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