Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Lemon Problem)
Herzlich willkommen. Mein Name ist Marius Ebert. Und in diesem Video möchte ich einen Begriff klären aus dem Bereich Finanzieren, Finanzierung, und zwar den Begriff Lemon Problem.
Einordnung des Lemon Problems in die Finanzierung (Lemon Problem)
Wo gehört er hin? – Ich sagte gerade schon: Der gehört in die Finanzierung. Und Finanzierung zerfällt bekanntlich, wenn Sie mein Video-Coaching „Finanzierung“ kennen, wissen Sie, das zerfällt in
- Beteiligungsfinanzierung und
- Kredit-Finanzierung, und seit einiger Zeit gibt es noch eine dritte Form, nämlich
- Mezzanine.
Und wir sind nun mit dem Lemon Problem in der Beteiligungsfinanzierung,
Beteiligungsfinanzierung. Und im Rahmen der Beteiligungsfinanzierung können wir wiederum unterscheiden:
- Unternehmen ohne Börsenzugang und
- Unternehmen mit Börsenzugang und
Unternehmen mit Börsenzugang – das ist schnell erklärt: das sind die großen börsennotierten Aktiengesellschaften.
Unternehmen ohne Börsenzugang – das ist die GmbH, und das sind alle Personengesellschaften, und das ist er Einzelunternehmer.
Misstrauen bei Beteiligung an Unternehmen ohne Börsenzugang (Lemon Problem)
Diese Unternehmen haben keine Möglichkeit, sich an der Börse Geld zu beschaffen durch Kapitalerhöhungen, und genau hier, genau hier zu den Unternehmen ohne Börsenzugang gehört das sogenannte Lemon Problem.
Was ist das Lemon Problem? – Nun, wörtlich ist es das Zitronen-Problem. Lemon heißt ja nichts anderes als Zitrone. Und Zitrone wiederum ist das Misstrauen, das Misstrauen. Und zwar wenn wir hier die Gesellschafter haben und hier den Interessenten, dann ist das das Misstrauen, das der Interessent gegenüber dem Gesellschafter hat. Und zwar der Interessent an einer Beteiligung.
Der Gesellschafter hatte ihn geworben und hat den gefragt: „Möchtest du dich nicht am Unternehmen beteiligen? Für die Gesellschaft ist das eine Kapitalerhöhung, wenn es stattfindet, ja, eine Beteiligungsfinanzierung – frisches Eigenkapital kommt hinzu, und für den Interessenten ist es eine Investition, das heißt der Interessent überlegt, ob er Investor wird. Und was ihn nun bewegt, ist das Misstrauen. Das Lemon Problem ist das Misstrauen des potenziellen Investors. Er weiß eben nicht, er weiß einfach nicht, warum die Gesellschaft und der Gesellschafter neues Kapital braucht. Ist das ein seriöses Investment, oder brauchen die einfach nur Geld, weil es denen schlecht geht? – Natürlich kann er sich die Unterlagen aus dem Rechnungswesen besorgen, aber wenn so ein bisschen Ahnung hat und meinen Kurs „FiBu“ gemacht hat zum Beispiel, dann weiß er, weiß er, dass diese Unterlagen oft das Entscheidende eben nicht aussagen. Und das Lemon Problem ist also das Misstrauen des Investors oder des Interessenten.
Und dieses Problem haben nur die Unternehmen ohne Börsenzugang, ohne Börsenzugang, denn bei den Unternehmen mit Börsenzugang gibt es einen organisierten Markt, nämlich die Börse. Dort kann man hingehen, und dort werden Gesellschaftsanteile gehandelt, jeden Tag, da ist das selbstverständlich. Und der organisierte Markt schafft die Sicherheit die es hier eben nicht gibt. Das heißt das Lemon Problem entsteht im Wesentlichen dadurch, dass es keinen organisierten Markt gibt, zum Beispiel für GmbH-Anteile oder auch für Beteiligungen an Personengesellschaften.
Ja, das war‘s schon wieder.
Vielen Dank.
Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Lemon Problem)
Schauen Sie, wo ich gerade erwähnt habe, FiBu, Finanzbuchhaltung…
© Dr. Marius Ebert