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Factoring, Vor- u. Nachteile

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Factoring, Vor- u. Nachteile)

Hier geht es um Factoring, und zwar lautet die Frage: „Was sind die Vor- und was sind die Nachteile?“ Jetzt  müssen wir nur noch eines wissen:  aus welcher Sicht? Es gibt zwei Sichtweisen hier: einmal das Unternehmen, das seine Forderungen verkauft, und der Factor. Hier ist es die Nutzersicht, wird also gefragt: Welche Vor- und Nachteile hat Factoring aus Sicht des Unternehmens, das seine Forderungen verkauft an einen Factor, also Nutzer des Factorings.

Vor- und Nachteile des Factorings aus Sicht des Unternehmens (Factoring, Vor- u. Nachteile)

Und Sie sehen: Ich mache mir hier eine Struktur der Lösung, ehe ich die Lösung inhaltlich angehe. Das empfehle ich Ihnen auch immer sehr, weil Sie jetzt völlig frei operieren können. Wenn Ihnen ein Vorteil einfällt, schreiben Sie ihn hierhin, dann fällt Ihnen ein Nachteil ein, schreiben Sie den hierhin.

→ Erst mal: Liquidität verbessert sich – ich darf das mal hier in so einer Abkürzungssprache schreiben, ja, Sie schreiben hier: „Liquidität steigt“ oder „Liquidität verbessert sich“. Ich mache hier einfach nur einen Pfeil, um das gleiche auszusagen. Warum? – Ja, das ist ja der Sinn des Factorings, eines der Vorteile, dass der Factor die Forderung vorfinanziert, also schon früher für Liquidität sorgt.

→ Das zweite: Das Mahnwesen wird übernommen, Das Mahnwesen wird sozusagen outgesourced an den Factor. Der Factor übernimmt das Mahnwesen, manche sagen auch die Debitorenbuchhaltung inklusive Mahnwesen und das Eintreiben von Forderungen macht alles der Factor als Dienstleistung.

→ Das dritte: Das Ausfallrisiko wird übernommen. Das gilt aber nur beim echten Factoring — Achtung, Achtung, Achtung, ja, man unterscheidet echtes und unechtes Factoring. Das unechte Factoring umfasst die ersten beiden Punkte, beim echten Factoring kommt der dritte Punkt, nämlich die Übernahme des Aus die Übernahme des Ausfallrisikos durch den Factor hinzu. Dieser Vorteil gilt also nur beim echten Factoring.

Das sind die Vorteile. Was sind die Nachteile? — Die Nachteile sind:

→ Der direkte Kundenkontakt nimmt ab oder geht verloren. Ich mache hier einen Pfeil nach unten. Sie schreiben dass bitte aus. Der direkte Kundenkontakt nimmt ab oder geht ganz verloren, vor allem, wenn das Factoring offen gemacht wird. Man unterscheidet hier offen und verdecktes Factoring. Offen bedeutet, dass der Factor sich an die Kunden wendet und sagt: „Liebe Kunden, das Unternehmen sowieso dem ihr eigentlich die Rechnung bisher immer bezahlt habt, hat seine Forderungen an uns abgetreten. Zahlt bitte ab jetzt an uns.“ Damit geht der direkte Kundenkontakt verloren, zumindest beim offenen Factoring.

→ Dann: Factoring ist teuer. Die Zinsen und Provisionen sind relativ hoch, ist also eine relativ teure Refinanzierungsmöglichkeit für das Unternehmen.

→ Und: Eventuell ist Factoring Image-schädigend. Ich mache ein „eventuell“ davor, denn es hängt wirklich sehr von der Branche ab. Es gibt Branchen da ist Factoring absolut üblich. Es ist wie mit allen Dingen, die mal kommen irgendwann, und dann neu sind, da denkt man erst: „Oh Gott, das ist ja bestimmt vom Teufel persönlich…“ Bei Leasing war es auch so, als Leasing kam damals vor vielen Jahren, haben alle gesagt: „Oh, böse, böse, böse!“ Heute war weiß jedes kleine Kind, was Leasing ist, und ich hätte fast gesagt: Fast jedes kleine Kind macht es.

Mit Factoring war es ähnlich: Das kam etwas später, da hat man auch erst gesagt: „Oh, das ist aber böse das, das  ist aber unseriös…“ Und es kommt wirklich sehr auf die Branche an, ob es Image-schädigend ist. Es kann in die Richtung gehen, wenn man als Kunde eines Unternehmens plötzlich so einen Brief bekommt. Im Rahmen von offenem Factoring dann schreibt einen ein Unternehmen an und sagt: „Hier, wir sind, wir haben die Forderungen gekauft, und Sie zahlen bitte ab jetzt an uns“, dann könnte ein Gedanke aufkommen nach dem Motto: „Haben die das nötig?“ Aber wie gesagt, es komme sehr auf den Einzelfall an.

Ok.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Factoring, Vor- u. Nachteile)

Wollen Sie lernen ohne zu leiden, klicken Sie auf den Link unter diesem Video.

Mein Name ist Marius Ebert.

Vielen Dank.

© Dr. Marius Ebert

 

Factoring

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Factoring)

Hallo, herzlich willkommen. Mein Name ist Marius Ebert. In diesem kleinen Schulungsvideo geht es um den Begriff Factoring: Was ist das, was soll das, was macht das?

Kreditgeschäft (Factoring)

Stellen wir uns vor wir haben ein Unternehmen U, und dieses Unternehmen U hat Kunden K1, K2, K3, und hat Forderungen gegen diese Kunden hier –  6.000 Euro, hier 5.000 Euro, sind 11.000, hier noch mal 3.000, sind 14.000 Euro mal eben so schnell. Und jetzt nehmen wir weiter an, in der Branche sei ein etwas längeres Zahlungsziel vereinbart oder das Unternehmen hat es individuell vereinbart, sagen wir drei Monate, dann könnte hier ein Liquiditätsproblem entstehen für das Unternehmen U.

Nun, das Unternehmen wendet sich an einen sogenannten Factor, und dieser Factor ist oft ein Tochterunternehmen einer Bank, denn es handelt sich hier um eine Art Kreditgeschäft. Und das Unternehmen U verkauft nun diese Forderung von 14.000 Euro an der Factor und bekommt dafür nicht 14.000, sondern sagen wir 13.537,20 ausgezahlt. Die Zahl habe ich mir jetzt gerade ausgedacht. Das soll ausdrücken, dass die Forderung diskontiert wird, also abgezinst, diskontiert. Ja, denn es ist für den Factor ein Kreditgeschäft. Wenn die Forderung fällig ist, bekommt er 14.000 Euro, zahlt jetzt schon diese Summe hier unten aus. Die Differenz ist sozusagen sein Verdienst.

Dienstleistungen des Factors (Factoring)

Was macht der Factor also für das Unternehmen U? – Es sind im Wesentlichen drei Geschäfte, oder drei Dienstleistungen:

  • einmal eine Finanzierungsfunktion, denn er finanziert die Forderung vor,
  • dann eine Dienstleistungsfunktion, denn dieses Geschäft läuft nun regelmäßig oder sollte zumindest regelmäßig laufen, das heißt der Factor übernimmt die Debitorenbuchhaltung für das Unternehmen U.
  • Und das dritte ist die sogenannte Delkredere-Funktion, das heißt der Factor übernimmt das Ausfallrisiko. Wenn jetzt der Kunde K2 zum Beispiel ausfällt, dann ist das Risiko nicht mehr beim Unternehmen U, sondern beim Factor. Wenn – Delkredere heißt das Risiko – wenn es sich um echtes Factoring handelt. Echtes Factoring bedeutet: Hier diese Delkredere-Funktion wird wahrgenommen. Wenn die nicht wahrgenommen wird ist, es unechtes Factoring.

Und noch eine Unterscheidung können wir treffen: Wenn die Kunden hier Bescheid wissen, dass die Forderung verkauft wurde, dann nennt man das Ganze offenes Factoring. Wenn die Kunden nicht Bescheid wissen, ist es verdecktes Factoring.

Ja, das war‘s schon wieder.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Factoring)

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Mein Name ist Marius Ebert.

Dankeschön.

 

© Dr. Marius Ebert