Kommentare zum gestrigen Video
„Es gab so viele Reaktionen auf mein gestriges Video zum Thema Rundfunkbeitrag, dass ich gerne auf ein paar Kommentare eingehen würde.
So viele Menschen haben geschrieben, dass ich es am besten einfach bezahlen soll, da der Betrag sonst höher wird oder jemand zu mir nach Hause kommt und mir Sachen wegnimmt. Und dazu kann ich nur sagen: Zum einen: Was interessiert mich der Betrag des Geldes, den ich nicht vorhabe zu bezahlen. Und zum anderen: Mir kann niemand etwas wegnehmen, was mir wehtun würde, weil ich nicht an materiellen Dingen anhafte.
Das habe ich mal getan. Das tut man nämlich, wenn man sehr viel Angst hat. Dann denkt man, ich brauche diese Dinge, weil sonst habe ich nachher kein Geld mehr, mir neue Dinge zu kaufen. Und man hortet Dinge und sammelt Dinge an. Aber wenn du weißt, dass das nicht wahr ist, wenn du daran glaubst, dass das Angst ist, die dich treibt, diese Dinge anzuhäufen oder an diesen Dingen festzuhalten, dass Materielles ersetzbar ist und eben nicht wichtig ist, dann macht dir das keine Angst. Dann weißt du, du kannst ohne diese Dinge auskommen.
Und nur, weil etwas gerade nicht mehr da ist, dann heißt das nicht, dass es nie wieder kommt in einer besseren Form, was dir viel eher entspricht. Das heißt, ich habe sowieso in den letzten Monaten fast meinen ganzen Besitz weggegeben, verschenkt, gespendet, verkauft, weil ich es nicht brauche, weil ich so viele Dinge einfach nicht brauche und überhaupt kein Interesse mehr daran habe, materielle Dinge anzuhäufen.
Gegen Steuern und Freiheit
Berechtigterweise haben sehr viele Menschen geschrieben: „Oh, da müsstest du aber eigentlich auch gegen Steuern sein?“ Und ja, ich bin gegen Steuern, denn weißt du, was Steuern sind? Steuern sind Diebstahl. Menschen, die dir dein Geld, also deine Energie wegnehmen und in so was reinstecken wie Waffen, Krieg, ja, also mit deiner Energie woanders Menschen umbringen. Und nein, das möchte ich nicht. Und deswegen weigere ich mich, so gut es geht, Steuern zu bezahlen und bin gegen Steuern.
Schmerzhafter als Freiheitsentzug
Manche Menschen haben geschrieben, dass ich es besser bezahlen sollte, weil mir sonst Freiheitsentzug droht, dass ich dann vielleicht ins Gefängnis gehe. Und ja, das wäre schmerzhaft. In der Tat. Ich will nicht ins Gefängnis, ich würde es nicht genießen. Aber weißt du, was noch schmerzhafter ist?
Noch schmerzhafter ist es, mit Menschen aufzuwachsen oder zusammen zu sein oder zusammenzuleben, die für nichts einstehen, die keine Werte haben, die nur angstgetrieben sind. Die nur daran denken: Was kann ich bekommen, oder wie kann ich unangenehme Konsequenzen vermeiden? Das ist das, was noch schmerzhafter ist. Und als ich diese Muster in mir selbst erkannt habe, habe ich entschieden, dass ich nicht so ein Mensch sein will und nicht so ein Mensch sein werde.
Für etwas einstehen
Denn so viele Menschen haben auch geschrieben: „Was bringt dir das denn, wenn du das machst?“ Das ist nämlich genau das Problem, dass Menschen sich das fragen: „Was bringt dir das denn?“ Weil Menschen in Angst nur so denken: „Oh, was kann ich davon bekommen?“ Es geht immer um Kontrolle und Manipulation, damit das Beste für mich rausspringt. Menschen in Angst sind pure Egoisten. Während sie die ganze Zeit so tun, weil sie wissen, dass das am besten ankommt, weil es ja sowieso nur um sie geht, als würde es ihnen nur um andere gehen und sie sich nur für andere aufopfern.
Erkenntnis und Veränderung
Und diese Muster habe ich alle in mir erkannt und gesagt: „Ich will nicht so ein Mensch sein“, weil ich genau erfahren habe, wie schmerzhaft das ist, wenn du mit solchen Menschen zusammen bist. Wie unsicher du dich permanent fühlst mit solchen Menschen, die dich jederzeit, wenn es unangenehm wird oder auch nur ein bisschen unangenehm wird, links liegen lassen, weil es nur sie geht und wie sie nach außen hin wirken und was sie davon bekommen. Und ich sag dir, was ich davon bekomme. Integrität, Frieden, inneren Frieden, dass ich weiß, ich habe für die Dinge eingestanden, die mir wichtig sind und die ich für richtig halte.
Bewusstsein und Veränderung
Mehr braucht es nicht. Ich brauche nichts Materielles davon, was ich davon bekomme. Ich habe keinen Bock oder ich werde nicht mehr Angst mich bewegen lassen. Weder in die Richtung, dass ich denke: „Oh, dann kann ich irgendwas Unangenehmes vermeiden“, noch dass ich denke: „Oh, jetzt kann ich irgendwas Gutes bekommen, wenn ich mich so und so verhalte oder wenn ich das und das sage.“ Ja, genau das ist das Problem, dass es so viele Menschen da draußen gibt, die für nichts stehen, die für nichts einstehen, wo das sich das ganze Leben nur darum dreht: Wie kann ich unangenehme Konsequenzen vermeiden und das Beste für mich bekommen?
Veränderung beginnt bei uns
Ja, währenddessen sie alle Menschen sich herum im Stich lassen, sobald es ein bisschen unangenehm wird. Aber gleichzeitig weiß ich auch: Ich glaube an uns. Es gibt Menschen, die tun das mittlerweile immer mehr, die für etwas stehen, die sich zusammenfinden mit anderen Menschen und die zusammenstehen, auch wenn es unangenehm ist. Denn der Witz ist: In Wahrheit wollen wir das ja auch alle. Wir wollen mit Menschen zusammen sein, die mit uns durch gute und schlechte Zeiten gehen.
Aber der Witz ist: Bist du so ein Mensch? Bist du so ein Mensch, der das kann, der zu jemandem stehen kann, auch wenn es unangenehm ist, auch wenn es draußen stürmisch ist? Auch wenn Menschen von dir etwas Negatives denken, ja, kannst du dann noch zu jemandem stehen, oder bist du dann auch bereit, denjenigen stehen zu lassen, weil es nur dich geht und deine Angst dir sagt: „Oh mein Gott, jetzt wird’s schwierig für mich. Vielleicht sollte ich jetzt lieber abhauen.“
Bewusstsein und Vertrauen
Und das letzte, was ich dazu noch sagen möchte, ist: Alles, was wir hier erfahren, ist kein Zufall. Wenn ich die Kommentare sehe unter meinem gestrigen Video, dann weiß ich, warum wir diese Realität erfahren. Weil wir so sind. Weil wir es mit uns machen lassen. Weil wir denken, wir müssen Sachen machen. Dabei ist es so unfassbar willkürlich. So viele Menschen haben auch darunter geschrieben: „In anderen Ländern ist das komplett anders. In anderen Ländern bezahlt man auch viel weniger Steuern“, und so weiter und so fort. Das ist komplett willkürlich. Aber deine Angst erzählt dir immer: Oh ja, besser machen wir das.
Das müssen wir machen, weil nachher kommen unangenehme Konsequenzen. Und ich weiß, unangenehme Konsequenzen sind nicht schön. Ich habe auch keinen Bock auf unangenehme Konsequenzen. Aber wie gesagt, noch weniger Bock habe ich, ein Mensch zu sein, der mich damals so sehr verletzt hat. Einer von diesen Menschen zu sein, der so in der Angst ist, dass er nicht für Sicherheit um die Menschen herum, die Menschen, die um ihn herum sind, sorgen kann. Darauf habe ich noch weniger Bock. Und das heißt, wenn nichts Zufall ist, dann sind wir die einzigen Menschen, die verändern können, wie es jetzt gerade ist.
Aber nicht, indem wir uns sicher auf Demonstrationen begeben. Okay, ehrlicherweise ist das besser als nichts. Ehrlicherweise ist das besser, als sich dauernd über irgendwas zu beschweren, aber trotzdem in diesem Hamsterrad weiter zu laufen und ganz leise unseren Unmut kundtun und hoffen, dass sich irgendwas im Außen verändert. Sondern dass wir bereit sind, durch unsere Ängste zu gehen und jemand zu sein, der als böse angesehen wird, als Versager angesehen wird, der aber dafür für etwas einsteht, der dafür er selbst ist, der seine Wahrheit spricht und seine Wahrheit lebt.
Selbstreflexion und Handeln
Und ich sage immer: Du kannst nicht gegen etwas kämpfen, was sein soll. Das heißt, falls ich ins Gefängnis gehen sollte, dann kann ich es eh nicht verändern. Dann kann ich nichts dagegen tun. Dann wird es so oder so passieren. Aber gleichzeitig muss ich auch nicht für etwas kämpfen, was sowieso sein soll. Das heißt, wenn ich eh sowieso nicht ins Gefängnis gehen sollte, dann muss ich nichts dafür tun, damit das passiert.
Und das ist dieser Frieden, dieses Vertrauen und diese innere Stabilität und Sicherheit, die du bekommst, wenn du anfängst, dich selbst zu lieben und aufhörst, dich von deiner Angst kontrollieren zu lassen. Wenn du deine Ängste fühlst und trotzdem es tust, wovor du Angst hast, das ist das, was dann passiert, dass du so ein krasses Vertrauen hast in dich und in das Leben, weil du weißt, nichts ist Zufall und alles hat was mit dir zu tun, dass du weißt, du bist beschützt, wenn du dich selbst liebst, wenn du dich selbst akzeptierst und wenn du radikal zu dir selbst stehst, weil das Leben da draußen dir spiegelt, wer du bist und wie du dich innerlich fühlst.
Selbstablehnung und Wandel
Und was ich einfach so krass erkannt habe, ist, jemandem zu gehorchen, der nicht zu deinem Besten handelt und offensichtlich nicht dein Bestes will, ist manifestierte Selbstablehnung. In diesem Zustand zu bleiben ist manifestierte Selbstablehnung. Wir alle haben eine toxische Beziehung mit unserem Staat.“
(Ende des Transkripts)