Frage
Frage: Im Studium muss man bekanntlich einige Bücher wälzen. Welche Methode können Sie empfehlen, um schneller aber gleichzeitig relativ gründlich Bücher zu lesen?
Antwort
Dr. Marius Ebert: Eine der besten Investitionen, die man während seines Studiums machen kann, ist ein Schnell-Lese-Training. Aber auch ohne ein solches Training gelten folgende Hinweise:
a) Sehr gezielt die Bücher auswählen, die man studieren möchte und dabei auf Verständlichkeit achten. Kleiner Test: Buch an irgendeiner Stelle aufschlagen und zu lesen beginnen. Wenn man so ungefähr versteht, um was es geht, kommt das Buch in die engere Wahl. Wenn nicht – weg damit! Nächster Test: Wie viele Verben verwendet der Autor ? Hat er die "Substantivitis"? Kostprobe: "Die Zurverfügungstellung der Außerachtlasung unter Berücksichtigung der Vorwegnahme…." Weg damit! Kommen stattdessen viele Verben vor, kommt das Buch in die engere Auswahl.
b) Fragen an den Text stellen: Was ist das zentrale Problem, die Grundidee, der Kerngedanke? Die wesentlichen Gedanken dazu herausschreiben.
c) Referent spielen. Stelle Dir beim Studium des Buches vor, Du hättest den Auftrag über dieses Thema ein Referat vor einer Gruppe zu halten. Du kannst Dir auch vorstellen, einen Freund erzählen zu wollen, um was es geht. Wenn Du Dir das vorstellst, selektiert Dein Gehirn automatisch die wichtigsten Gedanken und (noch wichtiger) die Zusammenhänge.
d) Gliederung aus dem Inhaltsverzeichnis kopieren und daneben legen. Sich immer wieder die Struktur klarmachen. Wo bin ich? Hauptpunkt oder Unterpunkt?, Zentraler Gedanke oder Detail?
e) Mind-Mapping nutzen. Es kostet ein bißchen Mühe, aber kaum etwas ist effektiver als das zu studierende Buch beim Lesen gleich als Mind-Map umzusetzen. Hier kann das Programm "Mind-Manager" helfen. Das kostet nicht viel und leistet hervorragende Dienste.
f) Und schließlich: Wer müde wird, der höre auf. Lieber in mehreren Intervallen lesen solange, bis man müde wird, als sich zu quälen.
Bis zum nächsten Mal, viele Grüße
Marius Ebert