6 Millionen deutsche Flüchtlinge

6 Millionen deutsche Flüchtlinge

Adenauers Erinnerungen an die Tragödie der deutschen Flüchtlinge

„Adenauer sagte, und dies sind seine handschriftlichen Notizen, die später in seinen Memoiren wiedergegeben wurden: 6 Millionen deutsche Flüchtlinge sind vom Erdboden verschwunden. Sie sind gestorben, verdorben. Ich war stellvertretender Befehlshaber von General Bentler, der stellvertretender Befehlshaber von Eisenhower war.

1945 wurde offensichtlich, dass das Kriegsgefangenenlager in Heilbronn, das im Rhein-Main-Gebiet lag, sehr schlecht geführt wurde. Die Gefangenen wurden nicht ordnungsgemäß behandelt. Was haben Sie gedacht, als Sie diese Bedingungen sahen? Dass sie verbessert werden müssten. Ich befahl dem Lagerkommandanten, zusätzliche Rationen auszugeben. Haben Sie jemals vom Morgenthauplan gehört? Ja. Wissen Sie, was der Plan bedeutete? Er bedeutete den Hungertod für die deutschen Kriegsgefangenen und die deutsche Bevölkerung. Wissen Sie, wann der Plan in Kraft trat? Unmittelbar nach dem Krieg.

Johannes Heisings Enthüllungen über das Amerikanische Lager Remagen

Er will Not. Johannes. Erst 1990 veröffentlichte Johannes Heising, erst Gefangener der Amerikaner, dann der Franzosen, später Abt eines Klosters am Rhein, ein Buch über seine Erfahrungen in dem amerikanischen Lager Remagen. Daraufhin schrieb ihm ein anderer ehemaliger Gefangener im Lager Remagen und fragte ihn, warum er nicht die amerikanischen Bulldozer beschrieben hätte, wie sie Männer in ihren Erdlöchern bei lebendigem Leibe begruben, während andere Gefangene Mörder riefen.

Heisig sagte, wir wollten den ganzen Umfang des Leidens und die sterbenden Kameraden nicht sehen. Die Schrecken der Lager und die Schrecken der Niederlage und der Besatzung bewirkten eine Form der Zensur, weil das menschliche Gemüt sich selber vor grausigen Erinnerungen schützt, indem es die Aufnahme der schlimmsten Bilder verweigert. Selbst im Deutschen Bundestag wurde ein Vierteljahrhundert nach dem Krieg die Wirklichkeit durch die Selbstzensur verdrängt.

1969 teilte der Außenminister Willy Brandt dem Bundestag mit, dass das Außenministerium sich in das Verlagswesen einmischen müsse. So konnte er eine Gruppe deutscher Autoren anweisen, wie sie über die 1,5 Millionen Soldaten zu schreiben hätten, die nach 24 Jahren noch immer vermisst waren. Willy Brandt sagte, dies geschehe deshalb, die Autoren davon abzuhalten, eine Diskussion in der Öffentlichkeit des In- und Auslandes zu provozieren, die nur alte Wunden wieder aufreißen würde und der auf Versöhnung ausgerichteten Außenpolitik nicht dienlich gewesen wäre.

Auf höchster Regierungsebene war es also offizielle Politik, zu behaupten, die Deutschen allein trügen die Schuld am Krieg und nur deutsche Greueltaten sollten zählen. Das Bildungswesen und die Medien wurden streng kontrolliert, so dass die neue Generation in dem Glauben aufwuchs, ihre Vorfahren seien im Weltmaßstab einmalig verbrecherisch. Der Schönsprech hinsichtlich der Geschichte wird auch heute noch den Deutschen aufgezwungen. In Deutschland ist das, was man weiß, nicht wahr, und was wahr ist, ist unbekannt.

Konrad Adenauer, 1945 Oberbürgermeister von Köln, hatte die Schönfärberei noch nicht gelernt. 1945 sagte Adenauer einem Offizier der US-Armee ins Gesicht, dass Tausende von deutschen Gefangenen gestorben seien, weil sie in amerikanischen Lagern unter Bedingungen gehalten wurden, die gegen die Genfer Konvention verstießen. Er zitierte normale Deutsche, die sagten, dass die Amerikaner, die so handelten, nicht besser sein als die Nazis.

Aber durch ihre deutschen Vasallen zensierten die Alliierten solche Bemerkungen in den deutschen Medien. Also musste sich Kanzler Adenauer im März 1949 aus dem alliierten Kontrollbereich hinaus in das Schweizer Parlament in Bern begeben, wo er offen über die deutschen Vertriebenen sprechen konnte. Adenauer sagte, und dies sind seine handschriftlichen Notizen, die später in seinen Memoiren wiedergegeben wurden: 6 Millionen deutsche Flüchtlinge sind vom Erdboden verschwunden. Sie sind gestorben, verdorben. Das war umso schockierender, weil die 6 Millionen Flüchtlingsstoten zu den eineinhalb Millionen in der Gefangenschaft Umgekommenen hinzu zu zählen waren.“

(Ende des Transkripts)

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