Analyse der Sterbestatistiken in Deutschland
„Zahlen und Statistiken sind bekanntlich nicht jedermanns Sache. Gern überlassen viele deren Erhebung und Auswertung Experten und vertrauen den präsentierten Ergebnissen. Doch nicht immer ist man dabei gut beraten. So zum Beispiel im Fall der publizierten Sterbefallzahlen des Statistischen Bundesamtes während der Zeit. Wir alle konnten miterleben, wie das Amt nach Ausbruch der Krise im Jahr 2020 eine deutliche Übersterblichkeit verkündete. Befeuert von den Medien war den meisten klar: Die Pandemie fordert Opfer, und wer sie schützen will, muss sich immunisieren lassen. Die erzeugte Angst zeigte Wirkung.
Die Jahre 2021 und 2022: Ein kritischer Blick hinter die Zahlen
Anders jedoch in den Jahren 2021 und 2022. Die groß angelegte Kampagne hatte ihr Ziel erreicht. Der überwiegende Teil der Bevölkerung war geimpft. Bezüglich der Sterberaten gab es laut offiziellen Darstellungen demzufolge keine Unregelmäßigkeiten mehr. Wie der Wirtschaftsinformatiker Marcel Bartz allerdings feststellte: „Das, was ich in den Rohdaten der Sterbefälle sehe, ist komplett spiegelverkehrt zu dem, was die Öffentlichkeit meint.“ In mühevoller Kleinarbeit verglich er Rohdaten und kam zu erstaunlichen Ergebnissen. Er fand heraus, dass es entgegen amtlichen Verlautbarungen in 2020 keine Übersterblichkeit gab. Dafür sind in den folgenden zwei Jahren nicht nur alarmierend mehr Menschen gestorben, sondern auffällig viele Frauen und Männer mittlerer und jüngerer Jahrgänge.
Die Analyse von Marcel Bartz: Ein Blick hinter die Kulissen der Daten
Das Sterbegeschehen zeigte auch erstmals einen nie zuvor dagewesenen, völlig untypischen Verlauf bezogen auf die Jahreszeiten. Marcel Bartz zeigt die seltsamen Fehler, welche die Behörden im Umgang mit den offiziellen Zahlen machen. Wie kann es sein, fragt sich der Autor, dass die öffentliche Kommunikation so weit von den Rohdaten abweicht?
Marcel Bartz im Detail: Die Abweichungen und Muster
Ja, mein Name Marcel Bartz. Ich bin 48 Jahre alt. Ich komme aus dem Raum Berlin. Genau zu sein, aus dem kleinen Städtchen Jüterbog. Und ich bin gelernter Wirtschaftsinformatiker. Das heißt, ich beschäftige mich mit Daten und mit Zahlen. Und weil ich das immer so ganz genau mache und noch mal nachrechne, habe ich mir den Titel Erbsenzähler eingefangen, auf den ich aber durchaus stolz bin.
Der Blick auf die Rohdaten und das Sterbegeschehen in den Jahren 2020 und 2022
So, das Thema. Soll heißen das Sterbegeschehen in den Rohdaten. Mit Rohdaten meine ich unveränderte Daten. Also ich schaue mir nicht fertige Pressemitteilungen oder Grafiken an, sondern ich hole mir Datenpakete so feingliedrig wie ich sie bekommen kann und fange dann selber an Summen zu bilden und Grafiken zu erstellen usw. Also das meine ich mit Rohdaten.
Der Unterschied zwischen öffentlicher Meinung und Rohdaten
Und beim Sterbegeschehen, da geht es darum, die Frage zu beantworten: Sind denn in Deutschland viel oder wenig Menschen gestorben? Ja, also nicht nur die Anzahl der Menschen, sondern auch einzuschätzen. Waren das jetzt mehr als üblich oder waren das weniger? Nichts weiter. Das ist die Fragestellung. Das, was sich in den Rohdaten, also den Rohdaten der Sterbefallzahlen sehe, ist komplett spiegelverkehrt zu dem, was die Öffentlichkeit meint.
Die Diskrepanz in der öffentlichen Wahrnehmung
Und konkret ist das so: Zum Sterbegeschehen in 2020. Die öffentliche Meinung ist, wir hatten hier ein auffälliges Sterbegeschehen wegen der Pandemie. Und ich selbst war davon überzeugt, dass es so ist in 2020. Und entsprechend war auch das Verhalten der Menschen. Ich selbst war eben in Angst vorm Sterben, in Angst vorm Virus. Und wenn ich in die Rohdaten schaue, dann sehe ich genau das Gegenteil. Ich sehe nicht nur keine Auffälligkeiten in 2020, ich sehe sogar historisch historische Tiefststände im Sterbegeschehen in 2020. Und die Frage ist, wie kann das so weit auseinander gehen? Das, was in den Daten zu sehen ist, und das, was die Öffentlichkeit darüber denkt.
Die Unstimmigkeiten in den Jahren 2020 und 2022
Und nicht nur, dass es in 2020 so war, in 2022. Das nehme ich jetzt mal als zweites Beispiel. Noch ist es wieder genau andersrum, als die Öffentlichkeit denkt. Also, während die öffentliche Meinung die ist, in den Sterbefallzahlen gibt es keine Auffälligkeiten mehr. Und entsprechend ist auch das Verhalten der Menschen: Normalität. Niemand redet mehr über Sterbefallzahlen.
Wir reden über Ukraine, wir reden über Israel. Es gibt ganz andere Themen. Corona ist sowas von gestern. Und wenn ich aber in die Sterbefallzahlen sehe, dann sehe ich jetzt diese Auffälligkeiten. Die, die viele in 2020 glaubten zu sehen, die sehe ich jetzt in den Sterbefallzahlen. Und das Dramatische: Ich sehe diese Auffälligkeiten auch bei den jungen Jahrgängen, die eigentlich, da hatte ich solche Muster sehe ich in der Vergangenheit nie. Aber jetzt sehe ich auffällig erhöhtes Sterben bei den jungen Jahrgängen, und das ist wirklich dramatisch.
Der Blick auf die Grafiken und Muster
Und interessant ist, wenn wir jetzt reinzoomen auf Wochenebene, und das ist eben diese Grafik. Und jetzt habe ich die Spaghettis sozusagen nicht übereinandergelegt, sondern hintereinander, also sozusagen von 2016 bis 2023, und ich habe sogar noch weiter zurück. Aber das habe ich jetzt mal abgeschnitten, dass man was sieht. Und diese blaue Zickzacklinie, das ist nun die Sterberate, und zwar nur der Altersgruppe 45 bis 50, also meine Altersgruppe. Und wir sehen ein ziemlich konstantes Muster. Ja, es bricht sozusagen mal oben und mal unten raus, aber es verhält sich doch relativ gleichmäßig. Immer das gleiche Muster: Im Winter sind es ein bisschen erhöht und dann geht es wieder ein bisschen runter, nächsten Winter wieder hoch.
Das auffällige Muster in der Sterberate der jungen Jahrgänge
Und wenn wir das jetzt nach links noch verlängern würden, dann würde es eben immer dieses Muster ergeben. Und jetzt kommt die schlimmste Pandemie aller Zeiten, und es sieht dann so aus. Und auf den ersten Blick sagt man: Ist doch eigentlich so wie immer, die schwarze Linie. Das ist sozusagen der saisonale Trend, und wir bewegen uns hier in 2020 genauso wie in den Vorjahren. Wir hatten sogar ein Ausreißer nach unten, der historisch ist, sozusagen.
Aber ich sehe kein auffälliges Muster. Und jetzt kommen die Jahre 21 und 22 dazu. Und das ist aber ein Muster, was, was man noch nie gesehen hat in dieser Altersgruppe, in den kompletten Jahren davor. Also wir sehen deutlich, dass die blaue Linie. Weit über der schwarzen bleibt, die schwarze Linie kaum noch durchstößt und da große Flächen entstehen, und das heißt einfach: Hier sind viele junge Menschen gestorben an irgendeiner Gefahr, die es da draußen gibt, die es zu untersuchen gilt.
Die Auswirkungen auf verschiedene Altersgruppen
Nun. Diese Sterblichkeit hatten wir vorher noch nie in dieser Altersgruppe. Also ein ganz deutliches Alarmsignal. Und ich wundere mich, dass da nichts passiert, weil dieses Muster gab es noch nicht, und es zeigt nur in eine Richtung, nämlich nach oben. Und ich will mal noch eine andere Altersgruppe nehmen. Wir gucken uns mal noch die der 50 bis 55 Jährigen an, und wir sehen eigentlich das gleiche Bild. Immer ähnliche Ausschläge der Sterberate. Und jetzt kommt die Pandemie dazu, 2020.
Und wir sehen eigentlich ein unterdurchschnittliches Sterbegeschehen in der Gruppe der 50 bis 55 Jährigen. Ja, es also andere Jahre waren wesentlich drüber. Und jetzt zeige ich die Jahre 21 und 22. Und wir sehen das gleiche wie in der anderen Altersgruppe. Ein ganz deutlich, ein ganz deutliches Muster, was weit über den saisonalen Trend liegt. Also mit anderen Worten: Hier sind tausende Menschen verstorben in den jungen Altersgruppen, die eigentlich statistisch noch nicht dran wären. Es ist ein ganz deutliches Alarmsignal und ich höre davon nichts.
Die Notwendigkeit einer detaillierten Analyse der Sterberaten
Und das Problem ist, wenn man sich nur die Gesamtbevölkerung anschaut, dann ist dieses Alarmsignal überdeckt durch das Sterben der Älteren, weil da einfach die Sterberaten viel größer sind. Dann sieht man das gar nicht. Man muss sich Sterberaten anschauen, und man muss sie wochenweise anschauen, und man muss sie pro Altersjahrgang oder kleine Altersgruppen anschauen. Und dann ist dieses Signal nicht zu übersehen. Und da das Statistische Bundesamt das ja macht, wochenweise Sterberaten sich anschauen, ich habe es ja gezeigt in der Publikation, wundert mich, dass dieses Alarmsignal nicht bekannt gegeben wird und dass das der Öffentlichkeit verschwiegen wird.
Der Appell an die Öffentlichkeit und die Verantwortlichen
Ich komme nun zum Fazit. Ich denke, ich konnte zeigen, warum Sterberaten geeignet sind, das Sterbegeschehen zu beurteilen. Weil sie nämlich leicht verständlich sind für jedermann und deshalb für die öffentliche Kommunikation so gut geeignet sind. Denn wir haben ein Gefühl dafür, was. Was Prozentangaben bedeutet. 2 %, 5 %. Das kennen wir aus dem Alltag, und deshalb, finde ich, sollten wir uns Sterberaten anschauen. Sterberaten sind objektive Daten.
Das sind sozusagen Fakten, die man nicht. Da steckt keine Rechnung, da steckt kein Modell dahinter, sondern so haben wir es gemessen, so haben wir es beobachtet. Und die Sterberaten sind vorhanden im Statistischen Bundesamt. Und nur weil sie nicht veröffentlicht werden, heißt es nicht, dass sie nicht da sind. Wir sollten die Sterberaten vom Statistischen Bundesamt einfordern.
Die Kritik an den kommunizierten Kennzahlen und die Forderung nach Transparenz
Und der Grund, warum die Öffentlichkeit ein falsches Bild vom Sterbegeschehen in 2020 hatte, ist einfach der, weil sich das Statistische Bundesamt für falsche Kennzahlen entschieden hat für die öffentliche Kommunikation, nämlich, für Sterbefallzahlen und für Übersterblichkeitswerte. Ich habe, glaube ich, ganz gut erklärt: Sterbefallzahlen verzerren das Bild, wenn sich die Bevölkerung verändert, also wenn die Bevölkerung größer wird und wenn die Bevölkerung älter wird.
Und bei Übersterblichkeitswerten ist es so: Wenn Sie mit so einer fragwürdigen Methode wie diese Medianmethode berechnet wird, dann kommt sie bei einer überalterten Bevölkerung auch zu überhöhten Werten. Und wenn wir immer nur diese beiden Kennzahlen kommunizieren, was das Statistische Bundesamt macht, dann ist es kein Wunder, dass da eben so ein falscher Eindruck entsteht.
Die ethische Verantwortung der Statistikbehörden und der öffentlichen Aufklärung
Und das allein ist eigentlich schon ein Skandal, dass da ein ganzes Land in Panik versetzt wird, ohne jede Basis, ohne jede Grundlage in den Rohdaten. Aber das, was wir jetzt in 2022 erleben, dass wir dieses auffällige Muster bei den jungen Jahrgängen überhaupt nicht hören vom Statistischen Bundesamt, also das halte ich fast für kriminell, denn wenn ich das hier sehe, diese Auffälligkeiten, dann sieht sie auch das Statistische Bundesamt und dass man da gar nichts hört.
Also das wirft jede Menge Fragen auf, Denn wenn das Statistische Bundesamt sagen würde: Hallo, hier ist eine deutliche Auffälligkeit, dann hätte das Auswirkungen in der Politik. Und ich verstehe nicht, warum man da nichts hört, Denn die Öffentlichkeitsarbeit, die das Amt gemacht hat in 2020 mit Pressekonferenzen usw. und dieser ganze, dieser ganze Alarmismus, der hätte jetzt eine wirkliche Grundlage in den Daten, und man hört nichts vom Statistischen Bundesamt. Also hier ist dringend Aufklärung nötig. Und wie gesagt, ich bitte um Unterstützung, dass die Verantwortlichen hier zur Rede gestellt werden und wir die Sterberaten der jungen Menschen sehen.
Abschließende Worte von Marcel Bartz
Gut. Ich. Das beendet meine Ausführungen. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und wünsche alles Gute. Machen Sie es gut. Ihr Marcel Bartz.“
(Ende des Transkripts)