Muster lernen, nicht Aufgaben! Teil 3

Prüfungs-Tipps und Lernhilfen

Willkommen zurück. Wir sind bereits in Teil drei meiner Serie darüber, dass man Muster lernen sollte. Lernen heißt entsprechend meiner Methode verstehen, vertiefen und dann auch verwenden. Und eben nicht Aufgaben, wenn Sie Aufgaben auswendig lernen, führt das oder ist das ein Akt schon der Verzweiflung und führt in der Prüfung zu noch mehr Verzweiflung, weil Sie versuchen, die Aufgabe als Muster zu verwenden, und das geht schief. Ich habe es in den anderen Teilen ausführlich erklärt.

Mein Beispiel für dieses Lernen von Mustern ist der Kapitalwert als dynamisches Verfahren. Das habe ich in Teil zwei auch noch mal ausführlicher erklärt. Wir haben gesehen, der Kapitalwert zeigt im Prinzip vier Schritte. Das sind vier Muster, die wir erkennen sollten. Das Erste ist, es geht beim Kapitalwert immer um Zahlungen. Das habe ich im Teil zwei noch sehr ausführlich erklärt. Dann kommt der Zahlenstrahl. Ich nenne das im Rahmen meines Systems immer das Ermächtigungsinstrument. Viele Verfahren, viele Prüfungsaufgaben haben das, was ich nenne Ermächtigungsinstrumente.

Wenn man das Ermächtigungsinstrument erkennt, kann man diese Punkte sich holen. Ja, der Zahlenstrahl ist das Ermächtigungsinstrument des Kapitalwerts. Dann kommt Rechentechnik. Und dann kommt die Entscheidung, die wir ableiten. So Zahlungen habe ich ausführlich erklärt. Jetzt will ich noch mal eingehen auf bestimmte Varianten, die passieren können, wenn es um den Zahlenstrahl geht. Dazu habe ich im ersten Teil schon was gesagt, aber hier noch einmal ein bisschen ausführlicher.

Wenn man das Muster erkannt hat, dann kann man die Varianten erkennen. Ja, das ist der Grund, warum das Lernen von Aufgaben zur Verzweiflung führt. Weil jede kleine Variante denjenigen, der das tut, sofort aus der Bahn schmeißt. Wer aber das Muster erkennt, der kann sehen, dass hier das Muster zwar da ist, aber ein bisschen variiert. Und das habe ich schon erklärt bei den Zahlungen. Zahlenstrahl was kann man hier als Varianten des grundlegenden Musters machen in den Prüfungsaufgaben?

Schauen wir uns das noch einmal an. Das Ermächtigungsinstrument ist also der Zahlenstrahl, der in der Regel von links nach rechts geht. Hier in der Regel bei T0 beginnt und dann T1, T2, T3 es kommt drauf an. Also wie viele Perioden es hier gibt das ist eine Frage der Aufgabenstellung. Na, das kann auch mal hier bis T10 gehen oder so etwas. Und wir haben gesehen, dass wir dann hier A0 zuordnen müssen, dem Zeitpunkt T0. Das ist ein Minus.

Dann die Einzahlung eins, also von der Periode eins minus die Auszahlungen von eins, die Einzahlungen von zwei minus die Auszahlung von zwei und die Einzahlung von drei minus die Auszahlung von drei. Wir haben gesehen, dass, wenn wir das verrechnen, zu den Einzahlungsüberschüssen kommen, und zwar Einzahlungsüberschüsse 1 für Periode 1, dann Einzahlungsüberschüsse 2 für Periode 2, Einzahlungsüberschüsse 3 für Periode drei, dass in der Regel ein Plus davorsteht, aber nicht immer zwingend. Das ist eine Variante.

Ich habe es im ersten Teil schon erklärt. Es kann sein, dass diese Größe hier Mal größer ist als diese Größe, dann entsteht ein Minus. Dann steht also hier ein Minus. Das kann sein, obwohl wir von Einzahlungsüberschüssen reden. Ist ein bisschen widersprüchlich, aber kann vorkommen. Das ist eine Variante, die möglich ist und die uns nicht aus der Bahn schmeißen sollte. Jetzt gibt es noch eine andere Variante, und zwar jetzt, ich sagte vorhin schon, in der Regel geht das alles bei T0 los. Was ist denn, wenn man die Prüfungsaufgaben das Muster mal so variiert, dass man das Ganze nicht bei T0 losgehen lässt, sondern bei T-1?

Das heißt, vor dem eigentlichen Beginnen T0 haben wir noch eine Periode, wo wir, wenn wir in T0, das ist der Zeitpunkt T0, die Maschine kaufen für minus A0 das ist die Anschaffungsauszahlung von, sagen wir – 50.000 €, wenn wir in T-1 für diese Maschine, die wir dann eine Periode später kaufen, ein Fundament bauen müssen, damit die Maschine richtig stehen kann und dafür haben wir nochmal Anschaffungsauszahlung von eine Zahl zu sagen -3000. Und hier A0 sei -50.000.

Und dann kommen die Einzahlungsüberschüsse. Ja, plus was weiß ich denn 32.000, -1000 plus 60.000. Zahlen habe ich mir gerade ausgedacht. Nur damit wir Zahlen haben. Ich habe mir die Zahlen gerade ausgedacht. So die Variante liegt jetzt hier, dass wir nämlich nicht in T0 starten, wie normalerweise üblich. Jetzt wissen wir von dem normalen Muster, dass wir alles auf T0 abzinsen müssen. Aber Achtung, jetzt kommt die Variante, wir müssen alles auf T0 zinsen und für alles, was rechts von T0 steht, ist der Vorgang eine Abzinsung.

Und für das, was links von T0 steht, ist der Vorgang raten Sie mal eine Aufzinsung. Wenn wir also sagen, dass Muster beim Kapitalwert ist, dass wir die Einzahlungsüberschüsse der dann folgenden Perioden auf T0 abzinsen müssen, dann ist der Satz richtig. Wenn wir aber die Variante mit einbeziehen, dann heißt Kapitalwert im Grunde alle Zahlungen, egal ob nach T0 oder vor T0 müssen auf T0 gezinst werden. Das heißt, wir müssen diese 3000, diese -3000 für eine Periode aufzinsen, während wir diese plus 32.000 für eine Periode abzinsen müssen.

Dann kriegen wir hier Werte. Ja, und die müssen wir alle mit der Anschaffungsauszahlung von -50.000 verrechnen. Dann kommt der Kapitalwert da raus und dann kommt der vierte Schritt. Dann kommt die Entscheidung, je nachdem, ob der Kapitalwert positiv, gleich Null oder negativ ist. Das ist dann der vierte Schritt. So, das ist eine Variante, die man mit dem Zahlenstrahl machen kann. Üblich ist und in 95 % der Aufgaben kommen auch immer Zahlungen, die rechts von T0 liegen.

Aber auch das habe ich schon mehrfach gesehen. Kann mal vorkommen, dass man eine Zahlung links von T0 ansetzt und jetzt wissen Sie, wie Sie mit dieser Variante umgehen können. Es ist die Variante eines Musters. Wenn man das Muster verstanden hat, kann man mit der Variante umgehen. Wenn man keine Muster verstanden hat, sondern Aufgaben auswendig gelernt hat, dann schmeißt man das völlig aus der Bahn hier. Ja, ich glaube, jetzt spätestens ist deutlich, was ich meine, wenn ich sage Muster lernen, nicht Aufgaben. Alles Gute Marius Ebert

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