Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Industrieobligation, Merkmale)
Welche Merkmale hat eine Industrieobligation?
Verbriefte finanzielle Verpflichtung eines Industrie-Unternehmens (Industrieobligation, Merkmale)
Welche Merkmale hat eine Industrieobligation?
Nun, klären wir zunächst mal den Begriff: Industrieobligation. Industrie ist ein Wort für sich, und Obligation ist ein Wort für sich. Diese beiden Worte zusammen, was bedeuten sie?
→ Nun, Obligation ist zunächst mal nichts weiter als eine Verpflichtung. Man sagt auch „in obligo sein“, das heißt in der Pflicht seien.
→ Und „Industrie“ steht für ein „Industrie-Unternehmen„.
Es handelt sich also um eine Verpflichtung eines Industrie-Unternehmens, und zwar finanzieller Art. Eine finanzielle Verpflichtung eines Industrie-Unternehmens. „Gegenüber?“, könnte man jetzt fragen. — Gegenüber seinen Gläubigern. Wer sind die Gläubiger? — Das ist der sogenannte anonyme Kapitalmarkt, also viele, viele kleine Anlieger, die namentlich gar nicht in Erscheinung treten und die gestückelt diese Industrieobligation erwerben gegen ein Zinsversprechen.
So, jetzt haben wir geklärt was das ist. Jetzt wird gefragt nach den Merkmalen. Also:
→ Erstes Merkmal: Der Eigentümer, der Eigentümer dieser Industrieobligation, ja, der Eigentümer der Industrieobligation, ich kürze das hier mal ab, ist Gläubiger des Industrie-Unternehmens, ja. Das passiert, wenn man dieses Wertpapier, das, wie ich gerade schon sagte, in der Regel gestückelt verkauft wird, das heißt: Da wird eine Industrieobligation an den Markt gebracht, von mir aus von zwei Millionen Euro, und diese zwei Millionen Euro werden gestückelt in Tausend-Euro-Papiere, ja.
Und wenn dann der Kleinanleger eines, ein Papier kauft, dann ist der Gläubiger des Industrie-Unternehmens, ja. Also wenn BMW das macht, dann ist man Gläubiger von BMW, und BMW ist der Schuldner. Ja, klingt ein bisschen ungewöhnlich, weil normalerweise man mit Gläubiger mächtige Banken assoziiert, aber es ist dann so, ja, der kleine Anleger ist Gläubiger von beispielsweise BMW oder irgend ein anderes Industrie-Unternehmen, und das Industrie-Unternehmen ist der Schuldner.
→ So. Dann nächstes Merkmal: Ein fester Zinssatz. Denn Sie haben sich vielleicht schon die ganze Zeit gefragt: „Ja, warum macht der Kleinanleger das denn?“ – Nun, weil er sein Geld anlegen möchte, und er bekommt von einem soliden Unternehmen mit guter Reputation einen festen Zinssatz versprochen. Das ist also für den Gläubiger eine Form der Geldanlage.
→ Dann, ein weiteres Merkmal ist eine lange Laufzeit, ja. Solche Industrieobligation, die laufen zehn Jahre oder sogar mehr. Man kann, wenn man an das Geld kommen möchte als Gläubiger, nehmen wir an: Man hat für tausend Euro da so ein sozusagen ein Teilpapier erworben, ja, also eine Industrieobligation über tausend Euro, die Teil einer größeren Verpflichtung war, dann kann man sehr oft diese, dieses Papier an der Börse verkaufen, aber das ist eigentlich der Fall, der nicht so geplant ist. In der Regel lautet der Deal: „Du gibst du mir das Geld für zehn Jahre, und ich verspreche dir zehn Jahre lang die Zinsen und zahle dir am Ende der Laufzeit das Geld zurück.“
→ Geringes Risiko. Warum ein geringes Risiko? — Das Risiko ist natürlich umso höher, je schlechter die Bonität des Industrie-Unternehmens ist, ja, also das Risiko steigt und fällt mit der Bonität hier dieses Industrie-Unternehmens. Die Bonität ist Kreditwürdigkeit. Ja, wenn dieses Industrie-Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, dann steigt natürlich das Risiko der Anleger, dass sie ihr Geld nicht zurückbekommen.
→ Und, letztes Merkmal: Am Ende der Laufzeit Rückzahlung zum Nennwert. Ja, Rückzahlung zum Nennwert, also zu den tausend Euro. Die tausend Euro werden dann zurückgezahlt, und während der Laufzeit werden die Zinsen gezahlt. So ist der Deal.
Das sind die Merkmale einer Industrieobligation, also einer finanziellen Verpflichtung, sozusagen eine verbriefte finanzielle Verpflichtungen eines Industrie-Unternehmens, ja. Der Anleger, der diese tausend Euro investiert, bekommt tatsächlich ein Papier, naja, heute auch nicht mehr, heute geht das alles papierlos, und das wird dann einfach als Bestand in sein Wertpapierdepot eingebucht, damit man die Druckkosten spart, ja. Aber vom, von der Grundidee ist es eine verbriefte Verpflichtung, nur dass man eben heute aus Kostengründen diese Briefe nicht mehr druckt.
Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Industrieobligation, Merkmale)
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