Gastbeitrag von Dr. Martin Segner, Teil 2
Die Macht der Verleugnung: wenn die Realität verschleiert wird
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma IHK-AACHEN,
als Therapeut habe ich oft mit Menschen gearbeitet, die in einer Lüge leben – sei es über sich selbst oder ihre Umgebung. In der Welt der Unternehmenskultur gibt es leider auch Fälle wie bei Ihnen, in denen sie als Mitarbeiter in einer Organisation arbeiten, die sich hoheitliche Kompetenzen zuschreibt, obwohl sie in Wahrheit eine simple Firma ist. Diese Mitarbeiter neigen dazu, verschiedene Verleugnungsstrategien anzuwenden, um die Wahrheit zu verschleiern.
Die Verleugnung von Beweisen
Eine der häufigsten Strategien, die diese Mitarbeiter verwenden, ist die Verleugnung von Beweisen. Sie weigern sich hartnäckig, die Realität anzuerkennen, selbst wenn klare Beweise auf dem Tisch liegen. Ein Beispiel für den inneren Dialog könnte lauten: „Ja, die Quellen zeigen, dass wir keine hoheitlichen Kompetenzen haben, aber das kann nicht stimmen. Diese Quellen müssen falsch sein oder manipuliert worden sein.“
Die Argumentation, dass Beweise falsch oder manipuliert sind
Eine weitere Strategie, die oft zum Einsatz kommt, ist die Argumentation, dass die Beweise falsch oder manipuliert sind. Der innere Dialog könnte hier wie folgt aussehen: „Diese Dokumente, die unsere wahre Natur zeigen, sind sicherlich gefälscht. Jemand versucht uns zu schaden, indem er diese Informationen verbreitet.“
Die Rolle des inneren Dialogs
Als Therapeut verstehe ich, dass dieser innere Dialog oft von Angst, Scham und dem Bedürfnis nach Selbstschutz geprägt ist. Diese Mitarbeiter sind oft tief in die Organisation und die Lügen verstrickt und fürchten die Konsequenzen, wenn sie die Realität akzeptieren. Sie könnten denken: „Wenn ich die Wahrheit akzeptiere, verliere ich meinen Job oder meinen Status. Es ist besser, so zu tun, als ob alles in Ordnung ist.“
Verleugnungsstrategien bringen langfristig Schaden
Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Verleugnungsstrategien auf lange Sicht mehr Schaden als Nutzen bringen. Die Wahrheit kann schmerzhaft sein, aber sie ist der erste Schritt zur Veränderung. Als Therapeut möchte ich diesen Mitarbeitern helfen, ihre Muster zu erkennen und die Wahrheit anzunehmen.
Schritte zur Veränderung
Wenn Sie sich in einer ähnlichen Situation befinden, ermutige ich Sie, den inneren Dialog zu reflektieren und die Beweise objektiv zu betrachten. Stellen Sie sich die Frage, welche Konsequenzen es hat, die Realität zu leugnen, und welche Chancen sich ergeben, wenn Sie die Wahrheit akzeptieren. Sprechen Sie mit vertrauenswürdigen Kollegen oder Freunden über Ihre Bedenken.
Der Weg der Wahrheit führt zur beruflichen und persönlichen Entwicklung
In der Welt der Unternehmenskultur ist es nie zu spät, die Wahrheit zu erkennen und positive Veränderungen herbeizuführen. Die Verleugnung mag vorübergehend Trost bieten, aber letztendlich ist die Wahrheit der Weg zur persönlichen und beruflichen Entwicklung.
In der Hoffnung, dass dieser Artikel dazu beiträgt, die Augen für die Realität zu öffnen und den Weg zur Veränderung zu ebnen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. Martin Segner
Teil 1: Fa. IHK-Aachen: das Leben mit der Lüge