1988 war Simon Berry als Entwicklungshelfer im Nordosten Sambias unterwegs, als ihm beim Anblick einer Limonadenflasche eine lebensrettende Idee kam. Damals starb jedes fünfte Kind in der Region vor seinem fünften Geburtstag. Oft waren Krankheiten die Ursache, die sich mit Medikamenten für wenige Cent hätten behandeln lassen. Die Idee war geboren, die Medikamente gewissermaßen Huckepack in den Coca-Cola-Kisten mit zu transportieren. Soweit die einfache Idee.
Schwierig war die Umsetzung. 13.000 Menschen in der Distributionskette mussten einbezogen werden. Jedes Glied in der Kette verdient etwas Geld damit, Coca-Cola zu verkaufen. Das ist der Erfolgsfaktor dieses Systems, deshalb ist es so stabil und weit reichend.
Eine unabhängige Institution musste entscheiden, welche Medikamente wohin geliefert werden. Beim Transport werden die ungenutzten Räume zwischen den schlanken Flaschenhälsen genutzt, um die Medikamente zu transportieren. Hierfür werden spezielle Behältnisse entwickelt, so genannte "Aidpods". In einer Facebook Gruppe diskutieren mehr als 8000 Menschen, um die Idee besser zu machen. Das Projekt heißt Colalife.
(Bericht in Anlehnung an „das Huckepack-Prinzip“ in brandeins 03/10)