Chef der deutschen Börse zur Lage in Deutschland

Treffen mit Vizekanzler Habeck: Eine enttäuschende Erfahrung

„Ich habe inzwischen mein achtzehntes Treffen mit unserem Vizekanzler und Wirtschaftsminister Habeck hinter mir. Und ich kann Ihnen sagen: Es ist eine schiere Katastrophe.

Enttäuschung wächst: Habecks Veränderung und der Aufstieg der Fundamentalisten

Ja, am Anfang war ich großer, war ich voller Begeisterung. Er hat super zugehört hat. Er hat auch ein paar Dinge richtig gemacht. Aber inzwischen kommen die Fundamentalisten eben immer mehr durch.

Kritik an internationalem Ansehen: Eine beispiellose Tiefphase

Ich will Ihnen heute den Abend nicht verderben. Aber eines ist klar: So schlecht wie jetzt war unser Ansehen in der Welt noch nie. Noch nie.

Investorenperspektive: Besorgnis über den Verlust deutscher Tugenden

Ich sage Ihnen das, was die guten Investoren mir sagen in Gesprächen. Und ich kann Ihnen sagen: Die schütteln nur noch den Kopf. Die sagen mir: „Wo Ihnen eigentlich, lieber Theodor, die deutschen Tugenden geblieben? Wir wissen nicht mehr, wie wir euch in Deutschland lesen sollen.“

Investorenwarnungen: Drohende Abkehr von Deutschland

Die Gespräche mit den Investoren haben fatalistischen Charakter. Die Investoren sagen: „Wenn ihr so weitermacht, werden wir euch noch weiter meiden. Wir werden noch weiter rausgehen aus Deutschland.“

Opportunistische Investitionen: Deutschland als Ramschladen

Die Wahrheit ist: Die internationalen Investoren investieren nur noch in Deutschland opportunistisch, weil sie sagen: „Ihr seid so günstig!“ Wir sind zum Ramschladen geworden.

Kritik an der Regierungsführung: Fehlende Führungsstärke und internationale Verwunderung

Fundamental, das, was Professor Sinn vorgetragen hat, fundamental sage ich: Was ihr macht, ist einfach bekloppt, ist einfach bekloppt. Politisch zeigt ihr überhaupt keine Führungsstärke mehr. Inzwischen sagen mir die Leute in Singapur: „Sag mal, was leistet ihr euch eigentlich da für eine Regierung?“

Kritik an Wirtschaftspolitik: Der Weg zum Entwicklungsland und der Ruf nach einer privateren Wirtschaft

Wir sind, ökonomisch gesprochen, auf dem Weg zum Entwicklungsland. Wir machen uns klein vor Brüssel und Berlin, und zwar wir Unternehmer. Und die Amerikaner sagen mir klipp und klar ins Gesicht: „Hört auf, eine Public Economy zu sein, die wie das Kaninchen vor der Schlange sitzt und darauf wartet, dass die Schlange zubeißt. Werdet wie wir eine Private Economy.“

Einfluss der Unternehmer in den USA: Unabhängig vom Präsidenten

Der Unterschied ist doch inzwischen: Die in USA sagen: „Ist uns doch egal, welcher alte Mann Präsident wird. Wir als Unternehmer, wir führen das Land. Ist uns doch völlig egal.“

Automobilindustrie und CO2-Vorgaben: Fatale Auswirkungen auf das Geschäftsmodell Deutschland

Die Wirtschaftspolitik… Die nächsten zehn Jahre werden eine Bonanza in den USA, vollkommen klar. Egal welcher Präsident da ist. Wir haben, so klar wie Herr Sinn das vorgetragen hat, kann ich das nur kurz ausführen: Wir haben die Automobilindustrie kaputt gemacht. Mir tut es in der Seele weh, wenn ich mit Zipser rede, mit Ola rede und mit anderen.

Und wir haben uns doch durch unsere fatale Diskussion über das Geschäftsmodell Deutschland, die gezielt von gewissen Kreisen gesteuert worden ist, haben wir uns unser Geschäftsmodell kaputt reden lassen, haben die die Energie nach oben gezogen haben, damit durch die CO2-Vorgaben die Automobilisten in die falsche Ecke gezwungen, aus der sie nicht mehr rauskommen. Und jetzt heult der Bosch. Jetzt heult mein Freund Stefan Hartung, Chef von Bosch, sagt: „Ja, wie soll denn das gehen?“ Und, by the way, die nächsten 35 Jahre werden wir noch Verbrenner haben. Was wir machen ist Wahnsinn.

Fehlerhafte Migrationspolitik: Ökonomische Perspektive

Unsere Migrationspolitik, ich will nicht zu politisch werden, wird allseits als vollkommen falsch empfunden. Vollkommen klar: Unsere Ausrichtung am Gutmenschentum wird nirgends geteilt. Migration ökonomisch heißt: Du holst, wenn du Facharbeitermangel hast, holst du Leute rein, die arbeiten, die deine Sprache sprechen, und die Sozialprodukt generieren, aber nicht die zu 50 % das Bürgergeld abkassieren und das irgendwo hinschicken.

Deutsche Unternehmen: Sinkende Gewinne und Verlagerung nach USA

Meine Damen und Herren, tatsächlich, die deutschen Unternehmen, machen nur noch einen Bruchteil deren Umsatzes in Deutschland. Das ist ja okay. Sie machen aber noch einen viel kleineren Bruchteil des Gewinns hier. Das Problem ist: Der Gewinn wird nicht mehr hier produziert und durch den Inflation Reduktion Act in den USA sind alle Unternehmer nach USA gegangen.

Aufruf zur Privatwirtschaft und zur Änderung

Wir sind an einem Punkt angekommen, meine Damen und Herren, wo wir zur Privat Economy werden müssen, wo die Unternehmer wieder sagen: „Wir machen nicht mehr mit.“ Der Staat wird’s nicht richten, um, es ganz deutlich zu sagen, er wird es nicht richten. Die ausländischen Investoren ziehen sich zurück. Wir befinden uns nach allen Rankings ja nicht nur inzwischen weit unten, sondern die Tendenz geht weiter Richtung Süden, meine Damen und Herren. Und das muss dringend geändert werden.

Klarheit in der Diskussion

Und das geht nur, indem wir in solchen Runden wie diesen ganz klar die Dinge aussprechen. Die Zeiten, wo man sage: „Redet doch bitte Deutschland nicht schlecht…“ – „‘s isch over, ‘s isch over“, würde der Wolfgang Schäuble gesagt haben, „‘s isch over!““

(Ende des Transkripts)

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