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IHK-Prüfung entschlüsselt (Verbuchung Bestandsmehrung)
Wir sind jetzt bei den Bestandsveränderungen und damit sind wir logischerweise im Gesamtkostenverfahren, denn nach Umsatzkostenverfahren gibt es die Situation, die jetzt kommt, gar nicht.
3 mögliche Fälle (Verbuchung Bestandsmehrung)
Und wir unterscheiden drei Fälle:
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Der erste Fall ist: Produktion gleich Absatz. Und wenn wir Produktion gleich Absatz haben, haben wir keine Bestandsveränderungen, das heißt der erste Fall ist für uns irrelevant.
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Der zweite Fall ist: Produktion ist größer Absatz. Das heißt: Wir produzieren auf Lager, ja. Logischerweise ergibt sich daraus ein Lagerbestand, wenn die Produktion in einer Periode größer ist als der Absatz.
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Und der dritte Fall ist: Produktion ist kleiner als der Absatz, was logischerweise bedeutet, dass wir Dinge vom Lager nehmen, die wir in der Vorperiode oder in Vorperioden schon produziert hatten.
Das heißt: Wir kümmern uns jetzt nicht um den ersten Fall, der führt nicht zu einer Bestandsveränderung, sondern wir kümmern uns um den zweiten und den dritten Fall.
Buchung der Bestandsmehrung (Verbuchung Bestandsmehrung)
Der zweite Fall ist eine Bestandsmehrung: Wir haben Dinge auf Lager produziert. Schauen Sie hier, zweiter Fall:
„Eine Fahrradfabrik stellt in einem Geschäftsjahr 2.000 Fahrräder her. , von denen nur 1.500 verkauft werden. 500 Fahrräder, ja, gehen hier auf unser Lager. Vorher war das Lager leer. Herstellungskosten 100 Euro je Fahrrad.“
Unser Problem ist hier: Wir haben Umsatzerlöse, UE kürze ich ab für Umsatzerlöse, für 1.500 Fahrräder, und wir haben Aufwand insgesamt für 2.000 Fahrräder. Das heißt: Die Wertgrößen – die Umsatzerlöse und Aufwand sind ja Wertgrößen, werden ja in Euro erfasst – beziehen sich auf unterschiedliche Mengengrößen, und dieses Problem nennt man Bestandsmehrung oder Bestandserhöhung und muss gelöst werden.
Und dann wollen wir das jetzt mal buchen: Wir haben unsere Lösung des Problems. Wir taufen dieses Konto zunächst mal „Fertigerzeugnisse“ mit Soll und Haben, Wenn ich das zwischendurch mal weglasse, Sie wissen, warum. Sie können das bereits. Das zweite Konto taufen wir „Bestandsveränderung“(BV). Jetzt Achtung: Das Konto Fertigerzeugnisse ist ein Aktiv-Bestandskonto, gehört in den Bestandskontenkreis, ja, also unsere Nummer I. hier, und das Konto Bestandsveränderung ist ein Erfolgskonto, und entweder ein Ertrags- oder ein Aufwandskonto, ein schillerndes Konto hier, gehört also auf jeden Fall in unseren Kontenkreis Nummer II, in unseren Erfolgskontenkreis. Mal ein Ertrag, mal ein Aufwand. Wir werden das gleich sehen. Ich darf schon mal verraten: In diesem Fall ist es ein Ertrag.
So. Wir haben einen Anfangsbestand von Null. Das ist unser AB, unser Anfangsbestand. Warum? Vorher waren keine Fahrräder auf Lager. Jetzt machen wir am Ende des Jahres Inventur und zählen 500 Fahrräder à 100 Euro und kommen zu einem Endbestand von 50.000. Achtung, Achtung: Beim Konto Fertigerzeugnisse wird der Endbestand durch Inventur ermittelt und in das Konto eingetragen, nicht durch Saldierung der Bestände, wie zum Beispiel beim Kassekonto.
Und jetzt müssen wir dieses Konto abschließen. Wir schauen auf die wertmäßig stärkere Seite. Die ist leicht zu erkennen. Wir übertragen die Summe auf die wertmäßig schwächere Seite und ziehen den Saldo. Der Saldo ist natürlich auch 50.000. Und dieser Saldo 50.000 wandert nun in das Konto Bestandsveränderungen, taucht hier wieder auf, das heißt Gegenkonto hier ist BV, Bestandsveränderungen, das Gegenkonto hier ist Fertigerzeugnisse. Das Konto Fertigerzeugnisse wieder abgeschlossen, und zwar weil es ein Erfolgskonto ist, über das Konto GuV, Gewinn- und Verlustrechnung. Das ist ein Erfolgskonto. Ich kann es nicht oft genug betonen.
So, schließen wir weiter ab. Wir nehmen unser GuV-Konto mit Soll und Haben und haben nun folgende Vorgänge: Wir haben in dem GuV-Konto Aufwand, und zwar Aufwand, der sich bezieht auf eine Mengengröße von 2.000 Fahrrädern. Wir haben zunächst mal Umsatzerlöse, die sich beziehen auf 1.500 Fahrräder. Sie erinnern sich: Die ungleichen Mengengrößen waren hier das Problem. Jetzt kommen hinzu Bestandsveränderungen von 50.000, die sich auf 500 Fahrräder beziehen. Ja, bitte, sehen Sie das in Klammern, das steht so in dem Konto nicht, aber soll uns klar machen, dass hier eine Gleichheit der Mengengrößen erreicht ist. Hier stehen natürlich die Beträge, was immer das ist, auf jeden Fall ein Euro-Betrag, hier stehen die 50.000, und hier steht ein Euro-Betrag für den Aufwand, aber darum geht es jetzt hier im Moment nicht, sondern es geht darum, dass eine Gleichheit der Mengengrößen hergestellt wird: hier 2.000, hier 2.500, und 500 sind entsprechend auch 2.000.
Und dann haben wir noch unser SB, unser Schlussbilanzkonto, das natürlich Aktiv- und Passivseiten hat, und hier stehen unsere Fertigerzeugnisse von 50.000.
Ja, das war der zweite Fall, dass die Produktion größer ist als der Absatz. Führt dazu, dass das, was nicht verkauft wurde, sondern auf Lager wandert, auf der Gewinn- und Verlustseite als Ertrag verbucht wird. Das heißt Produktion auf Lager erhöht den Ertrag. Allerdings der Wertansatz ist nur zu den Eigenherstellungsaufwendungen und nicht zum Marktpreis. Warum das so ist: Na, wir haben vorhin 100 Euro angesetzt, warum das so ist, werden wir in einem nächsten Coaching noch lernen, wenn es um die Bilanzierungsprinzipien geht. Ja, das ist also wichtig: Wir haben gerechnet 500 mal 100, und diese 100 sind nicht der Marktpreis. Das ist sehr wichtig.
IHK-Prüfung entschlüsselt (Verbuchung Bestandsmehrung)
© Dr. Marius Ebert