Wie wird die Zukunft? (Der sechste Kondratieff), Teil 2

In einer mehrteiligen Serie untersuchen wir die Frage, was der sechste Kondratieff-Zyklus sein könnte. Grundlage ist die Theorie des russischen Forschers Nikolai Kondratieff, der die langen Entwicklungszyklen der Gesellschaften entdeckte. Teil 1 findet sich in diesem Blog.

Nehmen wir an, ich hätte vor rund dreißig Jahren  gesagt: "Ich möchte gerne ein Gerät, dass Folgendes kann …" (und nun hätte ich Alles aufgezählt, was mein aktuelles MacBook Pro kann, mit dem ich diesen Beitrag schreibe).

Die Reaktion Vieler wäre vermutlich gewesen: "Unmöglich". Die Reaktion einiger Weniger wäre vermutlich gewesen: "Ja, möglich ist das schon. Wir brauchen mindestens 10 Jahre Entwicklungszeit, das Ganze kostet (umgerechnet) ca. 15 Mio EUR und wir müssen in Deinem Haus einen Wanddurchbruch machen, damit das Gerät genug Platz hat. So etwa hätte die Antwort vermutlich gelautet.

Springen wir aus der Zeit um 1980 wieder in die Gegenwart.

Heute kann man alle diese Dinge mit einem Computer machen, der nur noch rund 1.000 EUR kostet und der so klein und beweglich ist, dass man ihn überall hinnehmen kann. Ein Wunder! Ein Zauberkasten! Die reinste Magie!

starbox

Hat es je in der Geschichte der Menschheit eine größere Dynamik gegeben? Und diese Dynamik hat den 5. Kondratieff ausgelöst.

Warum aber geht es nicht weiter?

Warum sind wir im Abschwung dieses Zyklusses, obwohl die Computerfirmen in Vierteljahresrhythmen immer noch faszinierendere, schnellere Geräte mit noch mehr Anwendungsmöglichkeiten auf den Markt bringen? Die Antwort ist vermutlich sehr einfach. Die Maschinen sind nicht mehr der Engpass zu höherer Produktivität.  Es ist der Mensch, der diese Maschinen bedient. Maschinen können heute nahezu Alles und in wahnwitziger Geschwindigkeit. Es ist der Mensch, der nicht mehr mitkommt.

Es sind menschliche Ängste und selbst gesetzte Begrenzungen, die die Produktivität beschränken!

Ein Beispiel: Das Vorgängergerät dieses MacBooks habe ich verschenkt. Am nächsten Tag kam dieser Mensch mit den Worten zu mir: "Der Rechner geht nicht". "Wieso", war meine Rückfrage. "Ja, wenn ich ihn anmache, kann ich fast nichts sehen, es ist so dunkel. Da habe ich ihn wieder ausgemacht."  Ich musste also diesem Menschen zeigen, dass es auf der Tastatur in der oberen Zeile eine Leiste gibt, mit einem Knopf, der die Helligkeit erhöht.

Das ist kein Einzelfall!  Millionen Menschen könnten ihre Produktivität dramatisch erhöhen, mehr Freizeit haben, ihr Gedächtnis entlasten, ihre Zeit besser planen, Fehler vermeiden , ihre Kreativität steigern, mehr Geld verdienen und so weiter, und so weiter, wenn sie mit einem Computer umgehen könnten. Genauer: wenn Sie erkennen könnten, wie ein Computer mit Internetanschluss ihr Problem lösen und ihr Leben bereichern kann!

Und so komme ich zu dem Schluss, dass der sechste Kondratieff mit dem Menschen selber zu tun haben wird.

(Literatur:  Leo A. Nefiodow: "Der sechste Kondratieff",  Erik Händeler "Der Wohlstand kommt in langen Wellen", Hörbuch)

Bis zum nächsten Mal, viele Grüße

 

 

Marius Ebert

Marius Ebert bei Twitter

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