Marketingforschung und Marktforschung
Die Begriffe "Marketingforschung" und "Marktforschung" bilden eine Schnittmenge. Beide beschäftigen sich mit der Erforschung des Absatzmarktes.
Die Marketingforschung (Absatzforschung) beschäftigt sich darüber hinaus noch mit der Erforschung innerbetrieblicher Sachverhalte, die für den Absatz relevant sind, z. B. mit der Erforschung von Lager- und Kapazitätsproblemen.
Anders als die Marketingforschung (Absatzforschung), die sich extern nur mit dem Absatzmarkt beschäftigt, erforscht die Marktforschung auch noch die Beschaffungs-märkte, wie den Arbeitsmarkt, den Rohstoffmarkt und den Kapitalmarkt.
Ökoskopische und demoskopische Marketingforschung
Nach der Art des Untersuchungsobjektes können wir die ökoskopische und die de-moskopische Marketingforschung1 unterscheiden.
Ökoskopische Marketingforschung beschäftigt sich mit der Erforschung objektiver Tatsachen, also dem "Was?". Ökoskopische Marketingforschung ist an objektiv messbaren Ergebnissen interessiert, z. B. an Umsatzzahlen, Marktstrukturen, Prei-sen und Mengen.
Demoskopische Marketingforschung fragt nach dem "Warum?" und nach den han-delnden Personen, also nach dem "Wer?". Demoskopische Marketingforschung erforscht Motive und Meinungen sowie die handelnden Personen nach Alter, Ge-schlecht und Beruf.
Primärforschung und Sekundärforschung
Nach der Art der Informationsgewinnung können wir die Primärforschung und die Sekundärforschung unterscheiden. Primärforschung wird auch Feldforschung ("field-research") genannt, während die Sekundärforschung auch Schreibtischforschung ("desk-research") genannt wird.
Bei der Primärforschung werden die Daten selbst erhoben. Die Verfahren der Pri-märforschung sind die Befragung, die Beobachtung, das Experiment, das Panel und verschiedene Markttestverfahren.
Bei der Sekundärforschung werden bereits bestehende Daten ausgewertet. Diese bereits vorhandenen Daten stammen von Marktforschungsinstituten, aus amtlichen Statistiken, Zeitungen und Zeitschriften und unternehmensinternem Datenmaterial.
Black-Box-Modelle (S-R-Modelle) und Stimulus-Organismus-Re-sponse-Modelle (S-O-R-Modelle)
Black-Box-Modelle betrachten den Untersuchungsgegenstand selbst als nicht entschlüsselbar ("schwarzer Kasten"). Sie vertreten die Meinung, dass man lediglich den Input (den Stimulus) und die Reaktion darauf (die Response) messen und untersuchen kann. Ist der Untersuchungsgegenstand der Mensch, so behauptet das Black-Box-Modell, dass nicht enträtselt werden kann, was im Menschen selbst vorgeht. Lediglich der Reiz und die Reaktion darauf seien messbar. Deswegen heißen Black-Box-Modelle auch "Stimulus-Response-Modelle".
Im Gegensatz dazu unterscheidet man die Stimulus-Organismus-Res-ponse-Modelle. Diese Modelle behaupten, dass man sehr wohl entschlüsseln kann, was im "schwarzen Kasten" vorgeht. Wird der Mensch untersucht, so wird betrachtet, wel-che Emotionen, Motive, Einstellungen usw. zu dem messbaren Verhalten geführt haben. Schwerpunkt des Modells ist also vor allem der untersuchte Gegenstand selbst und nicht nur der Input und der Output.
1 Das Wort "Marktforschung" ist leichter auszusprechen und verbreiteter. Es wäre nicht falsch, von ökoskopischer Marktforschung etc. zu sprechen, da es sich hier um die Schnittmenge von "Markt-forschung" und "Marketingforschung" handelt.