Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Wie der EURO zerbrechen wird, Teil 2)
Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.
Währungssystem vorher und nachher (Wie der EURO zerbrechen wird, Teil 2)
So, jetzt will ich ja hier über den Euro sprechen. Schauen wir uns also an unser Währungssystem.
Und da brauche ich ein bisschen mehr Platz. Deswegen gehe ich mal auf die nächste Seite.
Wir können ja unterscheiden einmal vorher und dann nachher:
Vorher hatten wir ein System mit Bandbreiten. Wir hatten unterschiedliche Währungen in den unterschiedlichen Ländern Europas, und wir haben ein System mit Bandbreiten. Das heißt: Dieses Bandbreiten-System war in der Lage, ökonomische Spannungen auszupendeln und abzufedern. Und dieses Auspendeln und Abfedern nannte man Aufwertung oder Abwertung. Wenn es also, wenn also ein Staat ökonomisch nicht so leistungsfähig war, konnte er seine Währung abwerten und hatte die Möglichkeit, gewisse ökonomische Spannungen aus dem System herauszunehmen.
Nachher hatten wir und haben wir einheitlich in vielen Staaten der europäischen Union den Euro — ohne ein System, ohne eine Möglichkeit, ökonomische Spannungen auszupendeln oder abzufedern.
Auf dem Weg von A nach B, von vorher zu nachher hatte man entwickelt sogenannte Konvergenzkriterien. „Konvergenz“ heißt nichts anderes in diesem Zusammenhang als „wirtschaftlicher Gleichlauf“. Das heißt: Man hat sich überlegt, wenn, erst wenn die Wirtschaften gleichlaufen, sich gleich entwickeln sich nach bestimmten Kriterien angenähert haben, dann können wir sie aufnehmen in diesen Club der Euro-Staaten.
Und jetzt wissen wir alle: Diese Konvergenz war fest gemacht an 4 Kriterien, das habe ich in anderen Videos ausführlich erläutert, da kann man das nachschauen. Darum geht’s mir im Moment nicht. Sondern es geht mir darum, dass diese Konvergenz eine Konvergenzlüge war. Denn jeder weiß, dass hier im Club auch Staaten sind, die eben diesen Gleichlauf nicht leisten.
Wir sind also von vorher zu nachher von einem System, das sich auspendeln kann, das Spannungen rausnehmen kann, zu einem starren System ohne Ausgleichsmechanismus gekommen, das aber sowohl intern wie extern unter Druck geraten kann. Das heißt: Die Folge, die Folge von nachher sind Spannungen, die nicht mehr ausgependelt werden können. Und diese Spannung oder diese Spannungen führen und führten zu einer Krise. Und in dieser Krise hatte man zwei Möglichkeiten:
→ Eine Möglichkeit war, mit dem System zu brechen oder das System auseinanderzubrechen, also ein Bruch,
→ oder eine Rettung.
Und man hat sich entschieden zu dieser sogenannten Rettung.
Also das haben wir im Prinzip alles schon hinter uns.
Rolle der Zentralbanken und der EZB (Wie der EURO zerbrechen wird, Teil 2)
Schauen wir weiter. Schauen wir auf diejenigen, die dieses Währungssystem zentral beeinflussen. Und das sind die Zentralbanken. Schauen wir auf die Zentralbanken.
Und da müssen wir zunächst einmal verschiedene Punkte festhalten:
→ Diese Zentralbanken, insbesondere auch die EZB, aber andere, sind demokratisch nicht legitimiert. Das heißt: Wir haben die absurde Situation, dass über die wichtigste ökonomische Frage überhaupt, nämlich die des Geldes und die des Geldsystems, ein Gremium entscheidet, das demokratisch nicht legitimiert ist. Das heißt: Dieses Gremium ist auch nicht einfach abwählbar, wenn die versagen.
→ Und, was wenige wissen, was ich für die EZB recherchiert habe, ich vermute mal, dass es bei anderen Zentralbanken ähnlich ist: Die EZB hat einen Sonderstatus, und zwar einen Sonderstatus, der vergleichbar ist wie der Vatikanstaat. Das heißt: Wenn die da, nehmen wir an, die begehen im Gebäude der EZB fürchterliche Verbrechen und jemand ruft die Polizei, um den Opfern dieser fürchterlichen Verbrechen zu helfen, dann kann die Polizei nur mit den Schultern zucken und sagen: „Wir können da nicht rein. Wir dürfen da nicht rein.“ Das ist gemeint mit Sonderstatus.
So dass wir ein Zwischenergebnis festhalten können, und diese Zwischenergebnis ist das Zwischenergebnis, zu dem man immer kommt in der Geschichte, und dieses Zwischenergebnis heißt: Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut. Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut.
Was machen diese Leute? Und niemand kann sie richtig aufhalten, niemand kann ihnen Einhalt gebieten, niemand kann sie stoppen.
→ Sie begehen den ersten Sündenfall, und der erste Sündenfall ist, dass sie den Zins aus dem System raus nehmen, beziehungsweise eigentlich noch absurder, dass sie einen Negativzins kreieren. Der Zins, und damit meine ich den Zins im Umgang der Banken mit den Zentralbanken, wird negativ — etwas, was es noch nie gegeben hat in der Nachkriegsgeschichte. Der Zins wird negativ. Etwas, womit die Banken bis heute offensichtlich noch gar nicht richtig umgehen können, weil es so absurd ist. Ich glaube, ich habe vor vielen Jahren Banklehre gemacht, wenn man das damals gefragt hätte: „Ja, was ist denn, wenn dieser Leitzins mal negativ wird?“ Ich glaube, dann wäre man ausgelacht worden, dann wäre die Antwort gekommen: „Nee, das kann überhaupt nicht sein, das gibt es nicht. Dieser Fall ist nicht definiert.“
→ Das ist aber nicht der einzige Sündenfall, sondern es gab noch einen zweiten Sündenfall. Sie wissen, was die Folge des Sündenfalls ist: Die Vertreibung aus dem Paradies. Der zweite Sündenfall sind die Anleihenkäufe. Die Zentralbank, die EZB, kauft über Banken oder auch direkt Anleihen von Unternehmen auf. Das Ganze wird zunehmend intransparenter, auch das ist ein Alarmzeichen, aber faktisch greift die EZB zentral in die Wirtschaftspolitik ein, statt die Währung stabil zu halten. Die machen Wirtschaftspolitik. Die halten Unternehmen durch Kredite am Leben. Das ist die Folge der Anleihenkäufe. Denn Anleihenkäufe bedeutet nichts anderes, als dass die Zentralbank einem Unternehmen einen Kredit gibt, fatalerweise nur großen Unternehmen. Das heißt: Ein mittelständischer Handwerker kann sich nicht über Anleihen bei der Zentralbank Geld leihen, das bleibt großen Unternehmen vorbehalten. Und die können sich auf die Art und Weise Geld besorgen.
Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Wie der EURO zerbrechen wird, Teil 2)
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© Dr. Marius Ebert