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Josef Joffe (DIE ZEIT): Dokumentation einer Blamage

Josef Joffe ist Herausgeber der Wochenzeitung „DIE ZEIT“. Wie er das geworden ist, weiß ich nicht. Journalistische Kompetenz scheint es mir jedenfalls nicht zu sein, wie ich im folgenden anhand von zwei von seinen Artikeln über den US-Wahlkampf 2016 zeigen werde:

Trump wird’s nicht, dachte er…

a) „Trump wird’s nicht„. So lautete die Schlagzeile von Josef Joffe am 28.01.2016. Der Artikel bezog sich damals auf die amerikanischen Vorwahlen („Primaries“), in denen zunächst der Republikanische Kandidat ermittelt wurde. Wie wir heute wissen, war dies eine peinliche Fehleinschätzung. Trump gewann nicht nur die Vorausscheidung, sondern auch die eigentliche Wahl mit überwältigender Mehrheit.

Aber es lohnt sich, sich sein Geschreibe genauer anzusehen. Er schreibt weiter: „Im Hauptkampf am 8. November aber würde er (Trump) gegen Hillary Clinton nach heutigem Stand mit zehn Prozentpunkten Rückstand unterliegen. Gegen den Linksaußen der Demokraten, Bernie Sanders, würde er gar mit 15 Punkten abschmieren.“ Dann führt Joffe noch aus, dass der Wähler nicht X küre, sondern Y verwerfe und Trumps Werte hier sehr schlecht seien.

josef-joffe

Am 15.10.2016 – also kurz vor der Wahl – schrieb er dann noch: „Es beginnt der letzte Akt im Trump-Theater des Absurden: Nachdem Establishment und Kandidat die Scheidung eingereicht haben, tritt Trump sozusagen als Parteiloser an – an der Spitze einer höchsteigenen „Ich-Partei“. Solche „independents“ sind in der US-Geschichte regelmäßig aufgetaucht. Und genauso regelmäßig haben sie verloren – Populismus und Wutbürgertum hin oder her.“

Alles Quatsch, was Joffe sich da zusammengeschrieben hat,  wie wir heute wissen…. Joffe hat Trumps Strategie nicht verstanden. Sie ist hier ausführlich erklärt. Sein Artikel ist ein Beleg journalistischer Inkompetenz. Aber er ist noch mehr…

„Oh my God….“

b) Nach der Wahl ist Joffe anzumerken, dass ihm das Ergebnis überhaupt nicht passt und so lautet seine Schlagzeile auf der Titelseite der Printausgabe der „ZEIT“: „Oh my God“. Dabei meint er nicht: „Oh my God, was habe ich mir für einen Blödsinn zusammengeschrieben“, sondern er erklärt uns stattdessen, wie schlimm es jetzt durch Trump wird. Er schreibt: „Grob zusammengefasst, hat er (Trump) angekündigt, die Gewaltenteilung auszuhebeln, die Medien zu unterwerfen und eine Außenpolitik zu schreddern, die Amerika zur Ordnungsmacht befördert hat. Der Mann ist ein Wiedergänger Mussolinis, aber freundlicherweise ohne schwarz behemdete Sturmtruppen.“

Recherche?

Eine Quellenangabe oder Begründung für diese Thesen liefert Joffe nicht. Seine Wortwahl der Verben ist völlig überzogen: „Gewaltenteilung aushebeln„, „Medien unterwerfen„, „Außenpolitik schreddern„.  Wie Herr Joffe zu den obigen Behauptungen kommt, ist mir persönlich schleierhaft. Unter www.donaldtrump2016online sind sämliche öffentliche Auftritte incl. aller Interviews und vieler Fernsehwerbespots von Donald Trump auf Video festgehalten. Allerdings habe ich mir auch die Mühe gemacht, mir Wahlkampfreden von Trump anzuschauen. Herr Joffe offensichtlich nicht.

Weiter schreibt Joffe in Bezug auf den Mauerbau an der Grenze zu Mexiko: “ Sie wird auf 25 Milliarden Dollar veranschlagt, die Trump beim Parlament einholen muss.“ Falsch, denn Mexiko wird für die Mauer bezahlen und Trump hat auf seiner Website auch genau beschrieben, wie er das machen wird. Ob Herr Joffe das im Rahmen seiner journalistischen Recherche mal gelesen hat? Ich glaube nicht…

Journalistisches Handwerkszeug?

Ich glaube, dass Herr Joffe das journalistische Handwerkszeug nicht mehr anwendet, möglicherweise noch nicht einmal mehr beherrscht. Gegen Ende seines Leitartikels wird Joffe dann noch ausfallend und persönlich und bezeichnet Trump als „Horrorclown“.

Nun, ein „Horrorclown“ ist laut dieser Definition eine Person, die sich in Horrorkostüme kleidet, um andere zu erschrecken und von denen Gewalttaten und strafbare Drohungen ausgehen.  Den Vergleich mit dem Diktator Mussolini hatte ich bereits oben zitiert. An anderer Stelle bezeichnet er Trump weiter als grob, frech und demagogisch. 

Aufgrund dieser Aussagen glaube ich weiterhin, dass Herr Joffe auch die ethischen Prinzipien seines Berufsstandes,  den sogenannten Pressekodex, völlig vergessen hat, nach dem die Ehre des Menschen zu schützen sei (Ziffer 9). Er hat wohl auch vergessen,  was unter Ziffer 2 dieses Kodexes zur Bedeutung von Recherche gesagt und was unter „Sorgfalt“ verlangt wird.

Niedergang eines Berufsstandes

Joffes Beiträge sind Beispiele für den Niedergang eines Berufsstandes, der nicht mehr journalistisch arbeitet, sondern stattdessen überwiegend politische Pläne und Ziele verfolgt und dies in der Tat „demagogisch“, definiert als „ideologisch hetzend, besonders im politischen Bereich„. Ein weiteres Beispiel findet sich hier.

In Zukunft wird es zwei Gruppen von Menschen geben. Erstens, eine schnell kleiner werdende Gruppe, die Herrn Joffe und seinen Kollegen noch glaubt, was sie schreiben. Für die Menschen aus dieser Gruppe stehen diverse Überraschungen und sogar Schockerlebnissse an, wenn die Darstellungen des Herrn Joffe und seiner degenerierten Kollegen auf dem „harten Boden der Realität aufknallen“, so wie am 09.11.2016 in den USA, als das Wahlergebnis feststand.

Die zweite Gruppe von Menschen benutzt den eigenen Verstand, recherchiert selber aus verschiedenen Quellen, stellt Fragen und nutzt die alternativen Medien des Internets. Da tausende von youtubern und Bloggern inzwischen bessere Qualität liefern als der ZEIT-Chefredakteur, können die Menschen dieser Gruppe über sein Geschreibe nur noch müde lächeln.

(Bildnachweis: Wikipedia)

Ergänzung:  

Im ARD-Pressclub vom 22.Januar 2017 hatte Josef Joffe dann noch eine Idee, wie man Trump wieder los werden könne und warf „Mord im weißen Haus“ als Möglichkeit in die Runde.

Ich traue mich nicht mehr zu beurteilen, ob dies nun der Tiefpunkt  eines völlig degenerierten Berufsstandes ist, mit Herrn Joffe und anderen vorweg oder ob es Herrn Joffe gelingen wird, noch tiefer zu sinken.

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