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Betriebswirt/in IHK: Kreativitätstechniken

Brainstorming, Grundidee

 

Brainstorming bedeutet "Sturm der Gedanken". Das wichtigste Prinzip im Brain-storming ist das Verbot jeglicher Kritik. Der menschliche Intellekt neigt dazu, neue Ideen sofort zu beurteilen und damit zu töten. Stattdessen sollen sich die Teilnehmer einer Brainstormingkonferenz gegenseitig anregen und zunächst viele Ideen pro-duzieren (Quantität geht vor Qualität).

 

 

Brainstorming, formaler Rahmen

 

Eine Brainstorming-Konferenz besteht aus einem Moderator, einem Protokollführer und aus ca 5 – 8 Teilnehmern. Die Dauer einer Brainstormingkonferenz sollte 20 – 30 Minuten betragen. Nach der Konferenz gibt es oft einen so genannten "Nach-halleffekt". Das menschliche Gehirn arbeitet weiter am gestellten Problem. Es muss sichergestellt sein, dass auch die Ideen mit ins Protokoll aufgenommen werden, die den Teilnehmern  nach der Konferenz noch einfallen.

 

 

Methode 635, Brainwriting

 

Die Methode 635 besagt, dass sechs Teilnehmer drei Lösungsvorschläge auf je einem Lösungsblatt machen. Die "5" steht für fünf Minuten Bearbeitungszeit und für fünfmaliges Weiterreichen der Lösungsblätter. Nach einer Ideenkonferenz mit der 635-Methode verfügt man über achtzehn Lösungsvorschläge (sechs mal drei). Jeder dieser achtzehn Vorschläge ist darüber hinaus aus fünf verschiedenen Perspektiven betrachtet worden.

 

 

Synektik und Bionik

 

Das Verfahren der Synektik beruht auf der Analogiebildung (Analogie = Ent-sprechung, Ähnlichkeit). Für ein Problem werden systematisch Analogien gesucht, z. B. zur Natur, zur Technik oder auch personale Analogien. Bei der personalen Ana-logie versetzt man sich selber in den fraglichen Gegenstand und fragt sich, wie die Welt aus Sicht dieses Gegenstandes aussehen könnte. Wenn man sich fragt, wie das Problem von der Natur gelöst wurde, sprechen wir von Bionik.

 

 

Funktionsanalyse, morphologische Analyse

 

Die Grundidee der Funktionsanalyse ist, einen Gegenstand in seine Funktionen zu zerlegen. Diese Funktionen können dann einzeln variiert werden. So kann zum Beispiel eine Uhr in die Funktionen "Energiequelle", "Energiespeicher", "Motor", etc. zerlegt werden. Dann werden diese Funktionen variiert, indem man zum Beispiel für den Motor überlegt, ob man einen Federmotor, Elektromotor oder hydraulischen Motor einsetzen könnte. Aus diesen Variationen entsteht oft eine neue Produktidee.

 

Um darzustellen, wie ein Gegenstand zerlegt und dann seine Funktionen variiert werden können, benutzt man oft einen so genannten "morphologischen Kasten" (Morphologie = Struktur).

 

 

(Quelle: Dichtl, Nieschlag, Hörschgen)

 

  

 

Relevanzbaumverfahren

 

Zum Abschluss betrachten wir das Relevanzbaumverfahren. Wie bei einem Baum, gliedert dieses Verfahren das Problem auf und zwar in das Kernproblem (die Wurzel) und die vielen Unterprobleme (die Zweige und Blätter). Jedes Unterproblem wird nach seiner Relevanz für das Kernproblem bewertet. Das Unterproblem mit der höchsten Relevanz wird weiterverfolgt und weiter untergliedert.