Spuren am Weg (Songtext Marius Ebert) mit Datei zum Anhören

           

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Dies ist ein Märchen aus alter Zeit,

ein Vater macht sich zum Sterben bereit,

er hat zwei Söhne, ruft sie zu sich her,

und spricht: Ich liebe euch beide sehr.

Ich trete nun bald von der Bühne ab,

nicht viel, was ich hinterlassen hab’

es gibt nicht viele Spuren von mir,

die größte Spur von mir seid ihr.

 

Geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg,

geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg.

 

Der erste Sohn reißt Grasbüschel aus,

er bindet sie und stellt sie aus,

man sieht Bäume geritzt auf seinem Pfad,

und Löcher, die er gegraben hat.

Er arbeitet fleißig, er müht sich sehr,

die Spuren werden noch deutlicher,

nur zwischendurch setzt er kurz ab,

und erinnert sich, wie der Vater sagt:

 

Geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg,

geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg.

 

Für den zweiten Sohn ist dies anders gemeint,

er tanzt mit den Menschen freut sich und weint,

weder Bäume noch Gräser rührt er an,

es sind Menschen, die er berühren kann.

Auch er zieht weiter auf seinem Pfad,

blickt auf Freunde, die er gefunden hat,

und auch er hält zwischendurch kurz ein,

und ihm fallen die Worte des Vaters ein:

 

Geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg,

geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg.

 

Es kommt, wie es immer kommmen muss,

beim ersten Sohn gibt es Zorn und Verdruss,

„Ich arbeite fleißig“, so denkt er sich,

mein Bruder, der Nichtsnutz, kümmert sich nicht.

Ich arbeite fleißig und mühe mich sehr,

meine Spuren werden noch deutlicher,

nur manchmal setze ich kurz ab,

und denke daran, welchen Auftrag ich hab’:

 

Geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg,

geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg.

 

Und sie kehren beide zum Vater zurück,

und der Vater sagt: „Als mein letztes Glück,

will ich nun eure Spuren seh’n,

drum lasst uns gemeinsam eure Wege geh’n.

Ich trete nun bald von der Bühne ab,

nicht viel, was ich hinterlassen hab’,

ich will nun eure Spuren seh’n,

vielleicht konntet ihr die Worte versteh’n:

 

Geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg,

geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg.

 

Die Grasbüschel hatte der Wind verweht,

die Bäume waren gefällt und zersägt,

man sah am Wegrand gar nichts mehr,

und der ältere Sohn erschrak sich sehr.

Doch überall kamen Menschen heran,

der jüngere Sohn zog sie magisch an,

und überall, wo auch immer man war,

bot man ihnen Essen und Nachtlager dar.

Man feierte und freute sich sehr,

man rief „komm’ recht bald wieder her“,

und dem älteren Sohn wird es plötzlich klar,

wie Vaters Wort zu verstehen war:

 

Geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg,

geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg.

 

Geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure Spuren am Weg,

geht bitte in die Welt hinaus,

hinterlasst eure ……

Spuren am Weg.

 

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