Archiv der Kategorie: Betriebswirt IHK

Geld, Teil 4, Herkunft

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 4, Herkunft)

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

Willkommen zurück zu unserer Serie über das Geld. In diesem Teil betrachten wir die Frage: „Wo kommt das Geld überhaupt her?“ Und die Antwort lautet, wie so oft: „Das kommt drauf an…“.

Fiat-Geld im Gegensatz zum Warengeld (Geld, Teil 4, Herkunft)

Wir müssen zunächst einmal betrachten das sogenannte Fiat-Geld, ein Begriff, Fiat-Geld oder Fiat Money auf Neudeutsch. „fiat“, dieser Ausdruck heißt: „es werde, es geschehe“. Wir kennen diesen bekannten Ausdruck aus der Bibel: „Fiat lux!“. Das bedeutet: „Es werde Licht!“.

Und Fiat-Geld bedeutet: „Es werde Geld!“. Dieses Geld wird also aus dem Nichts erschaffen, wird in den Büchern erzeugt. Ich habe das ausführlich in vielen Videos erklärt, die im Netz zugänglich sind, ich will das hier nicht vertiefen. Man hat hier einen Gegensatz in den Lehrbüchern und sagt: „Fiat-Geld, das einfach so erzeugt wird, steht im Gegensatz zum Warengeld.“ Und das haben wir auch schon betrachtet: Das sind Dinge, die als Geld dienen, die einen inneren Wert haben, wie Perlen zum Beispiel. Also der Gegensatz ist Fiat-Geld und Warengeld. Und ich glaube, dass sich, so wie die Sache sich entwickelt, ein neuer Gegensatz abzeichnet, nämlich zum Krypto-Geld. Kryptogeld, Kryptowährung.

Fiat-Geld entsteht aus dem Nichts und etabliert ein Schuldgeldsystem (Geld, Teil 4, Herkunft)

Ehe wir darauf eingehen, möchte ich noch kurz einen Aspekt festhalten: Fiat-Geld wird also aus dem Nichts erzeugt. Aber auf der anderen Seite entsteht eine Schuld. Und das ist wichtig zu verstehen: Das Fiat-Geldsystem, das wir heute kennen auf der Welt, gesteuert von Zentralbanken, ja das Fiat-Geld ist gesteuert von Zentralbanken. Und wir denken, das müsste immer so sein. Aber in Wirklichkeit war es sicher nicht so, als wir noch in Höhlen lebten. Da gab es mit Sicherheit keine Zentralbank. Wir haben uns daran gewöhnt: Eine Zentralbank druckt unser Geld, erzeugt es aus dem Nichts, und es ist ein Schuldgeldsystem.

Und hier liegt ein Riesen-Problem, denn der Welt-Schuldenstand dieses Planeten ist genau Null: Das, was der eine Teil der Menschheit als Vermögen hat, ist das, was der andere Teil der Menschheit, der weitaus größere Teil der Menschheit an Schulden hat. Und das gilt es zunächst einmal zu verstehen. Wir haben ein Schuldgeldsystem, das dazu führt, dass ein kleiner Teil der Menschheit sehr viel Vermögen akkumuliert hat. Was in der Summe genau den Schulden des restlichen Teils der Welt entspricht — ein Schuldgeldsystem.

Krypto-Geld entsteht durch Mining (Geld, Teil 4, Herkunft)

So. Kommen wir zum Krypto-Geld. Krypto-Geld, vor allem die erste wirklich funktionierende Krypto-Währung, der Bitcoin. Krypto-Geld wird nicht erzeugt im Sinne von Fiat-Money, sondern wird geschürft. Und man kann auch sagen: Es wird „gemined“. Denn der Akt, um dieses Geld zu erzeugen, vor allem beim Bitcoin, heißt „Mining“. Das ist ein Prozess, bei dem Energie verbraucht wird, im Wesentlichen Strom verbraucht wird, ein Prozess, den wir uns noch genau anschauen werden. der wesentlich dazu beiträgt, dass die Transaktionen, die in dieser Währung gemacht werden, sehr, sehr sicher sind. Ich komme darauf zurück.

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Hier geht es mir im Moment nur um den Prozess. Während, also das Fiat-Geld einfach so aus dem Nichts erzeugt wird, eingebucht wird, ja, also Fiat-Geld wird eingebucht, und das Krypto-Geld wird geschürft. Wobei es bei diesem Schürfen inzwischen schon verschiedene Varianten gibt. Auch wer auf Steemit einen konstruktiven Beitrag leistet, von dem andere denken, dass er sinnvoll ist und das honorieren, indem sie diesen Beitrag upvoten, auch das ist eine Form des Schürfens. Auch dadurch entsteht Krypto-Geld, ja. Also Mining in verschiedenen Variationen.

Mining ist also die Aktion, die dieses Geld in die Welt bringt. Was also auf der anderen Seite steht, ist nicht Schuld, sondern Energie im Sinne von Strom, wenn wir an dem Bitcoin denken, beziehungsweise Arbeit, wenn wir daran denken, dass jemand einen Beitrag schreibt zum Beispiel auf Steemit.

Kurz in Klammern sei angemerkt: Es gibt noch eine andere Möglichkeit, das Krypto-Geld in die Welt zu bringen, das heißt Airdrop. Darauf werde ich an anderer Stelle später mal eingehen. Nur der Vollständigkeit halber hier erwähnt. Das Wesentliche ist das Mining.

Und auf der anderen Seite steht also nicht Schuld, sondern Energie beziehungsweise Arbeit.

So, und damit haben wir einen neuen Gegensatz. Da wir uns von dem Warengeld im Wesentlichen verabschiedet haben und heute in überwältigender Mehrheit Fiat-Geld verwenden, und dies ist Fiat-Geld ein Schuldgeldsystem ist, das heißt bei Fiat-Geld wird auf der anderen Seite eine Schuld eingebucht in die Bücher, haben wir jetzt einen echten Gegensatz, einen neuen Gegensatz: nicht mehr Fiat-Geld und Warengeld als Gegensatz, sondern Fiat-Geld und Krypto-Geld. Und Krypto-Geld wird im Wesentlichen erzeugt durch den Einsatz von Energie, Strom oder Arbeit.

Das war’s für dieses Video. Wir sehen uns im nächsten Teil.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 4, Herkunft)

 

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

© Dr. Marius Ebert

 

Geld, Teil 3, Formen

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 3, Formen)

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

Fünf Formen des Geldes (Geld, Teil 3, Formen)

Willkommen zurück. In diesem Video geht es um die Formen des Geldes. Und damit kommen wir auch endlich zu den Crypto-Währungen.

1, 2, 3, 4, 5, im Wesentlichen fünf Formen des Geldes:

→ Das was wir schon betrachtet haben in den vorherigen Videos, zum Beispiel Muscheln oder Perlen oder Federn als Geld, dafür gibt es einen Oberbegriff, und der heißt Warengeld. Das sind also zum Beispiel Perlen oder auch Muscheln und so weiter, und so weiter. Alles was knapp ist, was teilbar ist, was transportabel ist, was einen gewissen Wert ausgestrahlt hat, war im Prinzip geeignet, als Geld zu dienen in verschiedenen Phasen der Menschheitsgeschichte.

→ Dann irgendwann hat man Münzen eingeführt, und hier passierte etwas sehr Interessantes, nämlich: Die ersten Formen der Münzen waren sogenannte Kurantmünzen, Münzen des Nennwert, also das, was drauf stand, dem materiellen Wert entsprach, denn diese Münzen waren aus Gold oder Silber. Später hat man dann mit sogenannten Scheidemünzen gearbeitet, und auch die Münzen, die wir heute noch kennen, sind sogenannte Scheidemünzen. Das heiß: Der materielle Wert ist viel, viel, viel weniger als das, was drauf steht.

→ Dann die nächste Form des Geldes ist das Papiergeld, das, was wir als Geldscheine oder Banknoten

→ Dann das sogenannte Plastikgeld, die Kreditkarten.

→ Und schließlich und endlich die Kryptos. Und hier unterscheiden wir Bitcoin als die erste wirklich funktionierende Kryptowährung in der Geschichte der Menschheit, und die sogenannten Alt-Coins, „alt“ nicht bezogen auf das Lebensalter, sondern „alternativ“, Bitcoin und die Altcoins. Bitcoin und alles andere sind dann die sogenannten Altcoins.

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Akzeptanzdauer der verschiedenen Geldformen (Geld, Teil 3, Formen)

Und in diesem Zusammenhang ist  sehr interessant, mal zu fragen: Wie lange hat es denn gedauert, zumindest hier in Zentraleuropa, bis wir von den Münzen zu einer generellen Akzeptanz des Papiergeldes kamen?“ Und das hat sehr lange gedauert. Die Menschen haben viele, viele Jahre das nicht akzeptiert, haben von „Zetteln“ gesprochen. Das heißt: Die Vorstellung war, dass das, was wir als Geld verwenden, einen materiellen Gegenwert haben muss. Es hat also rund 600 Jahre gedauert, bis wir zu einer allgemeinen Akzeptanz des Papiergeldes hier in Zentraleuropa gekommen sind.

Spätestens an dieser Stelle hier, oder anders gesagt: Warengeld und Kurantmünzen hatten einen materiellen Wert. Man spricht hier auch von einem inneren Wert. Und seit wir hier sind, das heißt angefangen mit den Scheidemünzen, haben wir keinen inneren Wert mehr im Sinne von einem materiellen Wert, keinen inneren Wert im Sinne von Materiellem Wert. Der materielle Wert eines Geldscheins sind ein paar Cent, der materielle Wert einer Münze sind ein paar Cent. Obwohl 2 € draufsteht, ist der materielle Wert viel, viel geringer als diese zwei Euro. Das ist also eine sogenannte Scheidemünze.

Dann hat es ungefähr 40 Jahre gedauert, bis wir hier in Zentraleuropa zu einer allgemeinen Akzeptanz des Plastikgeldes gekommen sind. Und damit meine ich alle Formen von Karten. Ich meine die Kreditkarten, ich meine aber auch die normale EC-Karte, die heute ja überwiegend zum Bezahlen an der Kasse am Supermarkt verwendet wird. Bargeld ist nicht verschwunden, aber Bargeld wird weniger verwendet als früher.

Und Bitcoin kam in die, kam in die Welt am 3.1 2009. Warum weiß man das so genau? —  Da wurde der erste Block, der sogenannte Genesis-Block der Bitcoin-Blockchain gestartet. Am 6. Januar 2009. Ich bin ziemlich davon überzeugt, dass das als historisches Datum in den Geschichtsbüchern stehen wird.

Und damit sind wir endlich angekommen bei den Kryptos. Und ich hatte ja versprochen, dass dies Gegenstand meiner Videoserie im Wesentlichen sein und werden wird. Aber wir brauchen diese Grundlage. Und ich werde an vielen Stellen auf diese Grundlagen zurückkommen müssen, denn um Kryptos zu verstehen, braucht man diese Grundlagen.

Das war’s für dieses Mal.

Alles Gute,

Marius Ebert

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 3, Formen)

 

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© Dr. Marius Ebert

 

Geld, Teil 2, Eigenschaften 3

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 2, Eigenschaften 3)

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

Fungibilität bedeutet leichte und schnelle Handelbarkeit (Geld, Teil 2, Eigenschaften 3)

Was bedeutet Fungibilität? Nun, die einfachste Definition: Fungibilität ist, Fungibilität bedeutet: etwas ist leicht und schnell handelbar. Wir nennen ein Etwas „fungibel“, wenn es leicht und schnell handelbar beziehungsweise übertragbar ist. Leicht und schnell übertragbar, das ist fungibel. Und diese Eigenschaften muss dieses Etwas haben, das wir als Geld verwenden.

Gegenbeispiel: Was ist nicht fungibel? Nicht fungibel sind Grundstücke, weil die Übertragung sehr, sehr mühsam ist. Notar, Grundbuch ändern und so weiter. Macht Grundstücke völlig ungeeignet dafür, sie als Geld im Sinne von Tauschmittel zu verwenden.

Was bedeutet nun Fungibilität?

→ Stellen wir uns mal vor, wir haben hier eine Bank. Und hier kommt gerade jemand heraus, der hat diese Bank gerade ausgeraubt, der rennt gerade weg hier. Und der hat beim Ausrauben der Bank Geldscheine geraubt. Und hier haben wir einen Laden. Und dieser Mensch geht nun in den Laden, nehmen wir mal an 100 Euro nimmt er aus seiner Tasche, wo das ganze geraubte Geld drin ist, und tauscht in diesem Laden diese 100 Euro gegen eine bestimmte Ware. — Geld als Tauschmittel. Wo ist der geraubte 100-Euro-Schein? Der ist jetzt hier beim Ladeninhaber, der hat jetzt die 100 Euro in der Hand.

Kann nun eine höhere Autorität, die Polizei, die Staatsanwaltschaft, die Regierung, irgend jemand, irgend eine Institution des öffentlichen Rechts, sagen: „Lieber Ladeninhaber, diese 100 Euro sind ja wohl geraubt…“, was ja faktisch ganz klar so ist. Und kann nun eine höhere Autorität diesem Ladeninhaber die 100 Euro wegnehmen, weil sie geraubt waren? Und die Antwort lautet: Nein. Und das ist Fungibilität. Dieser Ladeninhaber kann nun beim nächsten Ladeninhaber diese 100 Euro wiederum eintauschen gegen irgendeine Ware oder auch Dienstleistung. Das ist Fungibilität.

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→ Nehmen wir ein weiteres Beispiel: Nehmen wir mal an, hier haben wir einen Drogendealer. Und, nehmen wir an, das ist der Dealer, dieser Dealer, und das hier ist sein Kunde, links ist sein Kunde. Hier ist unser Drogendealer, und links ist der Kunde. So, und jetzt verkauft der Dealer illegale Drogen, Betonung liegt hier auf illegal, es gibt viele legale Drogen, hier sind es illegale Drogen, und bekommt dafür von seinem Kunden 100 Euro. Und jetzt geht dieser Dealer wieder in einen Laden und gibt diese 100 Euro dem Ladeninhaber. Hier ist er. Der hat jetzt die 100 Euro, und bekommt dafür, der Dealer, ziehen wir es ganz durch hier hin, bekommt dafür Ware. Er geht in den Laden, legt 100 Euro auf den Tisch des Hauses und bekommt eine Ware im Gegenwert von 100 Euro. So. Hier haben wir also einmal Drogengeld. Und hier oben hatten wir geraubtes Geld.

Kann nun eine höhere Autorität hingehen und sagen: „Lieber Ladeninhaber, diese 100 Euro sind für illegale Drogengeschäfte verwendet worden“, und kann nun eine höhere Autorität diesem Ladeninhaber das Geld wegnehmen, weil es ja aus illegalen Geschäften stammt, und die Antwort lautet wiederum: Nein. Und das ist Fungibilität.

→ Schauen wir weiter. Schauen wir auf den Ladeninhaber selber. Hier ist er. Das ist jetzt schon der dritte Ladeninhaber. Und jetzt kommt hier ein Kunde, und dieser Kunde will etwas kaufen für 100 Euro, und der Ladeninhaber sagt: „Dieser Geldschein hat die Endnummer 3. Und mein Glaube verbietet mir ja, solche Geldscheine anzunehmen, denn 3 ist die Heilige Dreifaltigkeit, und das ist ein Missbrauch, und man darf das nicht, und deswegen weigere ich mich, diese 100 Euro anzunehmen. Diese 100 Euro will ich nicht haben.“ Darf der Ladeninhaber das?

Darf der Ladeninhaber Geldscheine mit einer bestimmten Endnummer zurückweisen, oder darf er anders herum, sagen: „Ich nehme nur Geldscheine mit einer bestimmten Endnummer?“ Und die Antwort lautet wiederum: Nein. Und das ist Fungibilität. Und das ist leichte Übertragbarkeit.

Fungibilität ist leichte Übertragbarkeit, leichte Handelbarkeit, und das ist eine extrem wichtige Eigenschaft des Geldes vor allem als Tauschmittel, vor allem für seine Eigenschaft als Tauschmittel. Denn wenn wir diese Eigenschaft wegnehmen, kann Geld als Tauschmittel nicht mehr funktionieren. Und wenn wir dann ein bisschen weiter denken, kann Geld dann im Grunde überhaupt nicht mehr funktionieren.

Das sind die wesentlichen Eigenschaften, die Geld braucht, um Geld zu sein:

→ Knappheit,

→ allgemeine Anerkennnung und

→ Fungibilität.

Und jetzt bin ich immer noch nicht bei den Krypto-Währungen, völlig richtig, aber wir brauchen diese Grundlagen, um nachher zu verstehen, was Krypto-Währungen tun, wo sie unser Verständnis vom Geld verändern möglicherweise. Dafür brauchen wir diese Grundlagen.

Wir sehen uns im nächsten Video.

Alles Gute,

Marius Ebert

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 2, Eigenschaften 3)

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

© Dr. Marius Ebert

 

Geld, Teil 2, Eigenschaften 2

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 2, Eigenschaften 2)

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

Weitere Eigenschaften von Geld (Geld, Teil 2, Eigenschaften 2)

Und dann sehen wir noch weitere Eigenschaften des Geldes, die so in den Lehrbüchern stehen zum Beispiel

→ Es soll sein transportabel,

→ und es soll sein teilbar.

Aber wenn wir genauer hinschauen, sind das keine grundlegenden Eigenschaften, denn wenn man diese Eigenschaften, wegnimmt, dann kann es immer noch als Geld im Sinne von Wertespeicher fungieren, zum Beispiel Gold, Goldbarren sind weder besonders gut transportabel noch sind sie teilbar. Aber trotzdem funktionieren sie als Wertspeicher, nehmen also diese eine wichtige zentrale Funktion des Geldes wahr. Das sind also weiterführende Eigenschaften, und wenn wir genau hinschauen, sind das die Eigenschaften, die Geld vor allem als Tauschmittel definieren.

Dann muss es sein knapp, es muss sein allgemein anerkannt, es muss sein fungibel, es muss sein transportabel, und es muss sein teilbar. Dann funktioniert es wunderbar als Tauschmittel.

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Es gibt noch etwas, was wir in den Lehrbüchern finden, nämlich es muss sein fälschungssicher, und das ist sozusagen ein weiterführender Punkt der allgemeinen Anerkennung, fälschungssicher, denn wenn wir mal an Papiergeld denken, mit dem wir ja schon seit einigen hundert Jahren operieren, und wir haben nur noch Blüten im Umlauf, dann verliert dieses Papier seine allgemeine Anerkennung.

Das ist aber nicht der einzige Grund, durch den Geld seine allgemeine Anerkennung verlieren kann, sondern, wie wir beim ersten Video auch schon kurz gesehen haben, die Inflation, das Aufblähen des Geldvolumens kann dazu führen, dass das Geld seine Anerkennung verliert, weil es nichts mehr wert ist. Also fälschungssicher ist nur ein Punkt. Im Grunde, schreiben wir es kurz hin, im Grunde müssen wir auch sagen: inflationssicher, wobei ich an dieser Stelle keine grundsätzliche Diskussion anfangen möchte. Das können wir später mal machen, wie das ist mit zwei Prozent, die man ja in gewisser Weise einkalkuliert, ob das dann noch zur allgemeinen Anerkennung führt oder nicht. Das können wir später mal diskutieren.

Knappheit, allgemeine Anerkennung und Fungibilität (Geld, Teil 2, Eigenschaften 2)

An dieser Stelle fokussieren wir auf die drei grundlegenden Eigenschaften. Warum sind sie grundlegend? — Wenn Sie eine dieser Eigenschaften wegnehmen, dann ist das, was wir definiert haben als Geld, was wir benutzen als Geld, nicht mehr tauglich als Geld. Nehmen Sie die Knappheit weg, dann ist das, was wir verwenden, nicht mehr verwendbar als Geld. Nehmen Sie die allgemeine Anerkennung weg, dann funktioniert es nicht mehr. Und nehmen Sie die Fungibilität weg, dann funktioniert es auch nicht mehr.

→ Knappheit habe ich schon erläutert, denken Sie an das Beispiel mit dem Sand.

→ Allgemeine Anerkennung habe ich erläutert.

→ Was ich noch erläutern muss, ist dieser zentrale Begriff der Fungibilität, und das ist gleichzeitig der schwierigste Begriff, sehr grundsätzlich und sehr wichtig.

Im nächsten Teil dieser Serie geht es um die Fungibilität von Geld.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 2, Eigenschaften 2)

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© Dr. Marius Ebert

 

Geld, Teil 2, Eigenschaften 1

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 2, Eigenschaften 1)

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Willkommen zurück. Marius Ebert hier.

In diesem Video geht es nun um die Eigenschaften des Geldes, nachdem ich im ersten Video mich der Frage gewidmet habe, was Geld ist, dabei aber im Grunde einen kleinen Trick angewendet habe. Nämlich ich habe vor allem darüber gesprochen, was Geld tut und habe die drei wesentlichen Eigenschaften herausgearbeitet, die da sind:

→ Geld ist ein Wertspeicher oder wie jemand im Kommentar richtig geschrieben hat dient als Wertspeicher,

→ dient als Tauschmittel

→ und dient als Recheneinheit.

Grundlegende Eigenschaften von Geld (Geld, Teil 2, Eigenschaften 1)

Welche Eigenschaften muss Geld nun haben, damit es so dienen kann?

Und Sie kennen meine Sichtweise vielleicht, dass ich immer von der Wurzel mich vorarbeite in die Details. Wenn wir hier unten mal formulieren die Eigenschaften des Geldes, dann gibt es sehr grundsätzliche Eigenschaften, und es gibt weitere Eigenschaften, die aber nicht so grundsätzlich sind und trotzdem dem Geld nicht die Eigenschaft als Geld nehmen.

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Also: zunächst einmal drei sehr grundlegende Eigenschaften und dann etwas weiterführende Eigenschaften. Und diese drei grundlegenden Eigenschaften sind

→ einmal Knappheit: Das, was wir als Geld verwenden, seien es Perlen, seien es Federn, seien es Tiere, Ziegen, Schafe, brauchen eine gewisse Knappheit, damit sie als Geld fungieren können. Wenn wir uns in einem sandigen Gebiet befinden und wir definieren Sand als Geld, dann wird das niemals funktionieren.

→ Die zweite grundsätzliche Eigenschaft ist: Geld braucht allgemeine Anerkennung. Im letzten Video sind wir mit der Erkenntnis geendet, dass Geld so etwas ist wie eine Sprache, um Werte auszudrücken und Werte zu transportieren. Geld dient also im Wesentlichen als Sprache. Das funktioniert aber nur, wenn eine kritische Masse diese Sprache auch akzeptiert und spricht. Allgemeine Anerkennung.

→ Und die dritte Eigenschaft ist die Fungibilität des Geldes. Das werde ich wie alle anderen Dinge ausführlich erklären. Das ist vielleicht der schwierigste Begriff hier, der am wenigsten bekannteste Begriff, Fungibilität, ich erkläre auch das ausführlich.

Im nächsten Teil dieser Serie geht es um die weiteren Eigenschaften von Geld.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 2, Eigenschaften 1)

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

© Dr. Marius Ebert

 

Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 3

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 3)

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Geld ist so etwas wie eine Sprache (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 3)

So. Sie sehen: Die Antwort auf die Frage „Was ist Geld?“ ist also gar nicht so einfach. Sondern wir beantworten diese Frage „Was ist Geld?“ über die Funktionen des Geldes. Und wir sehen mindestens drei Funktionen: Wertespeicher, Tauschmittel und Recheneinheit.

Gibt es nicht eine einfachere Antwort auf die Frage, was Geld ist? Und ich will mal versuchen, sie zu geben. Eine einfache Antwort auf die Frage „Was ist Geld?“ ist die Antwort: Geld ist so etwas wie eine Sprache.

Geld entsteht, wie eine Sprache entsteht. Und damit sehen wir, dass das System, das wir heute haben, dass wir Zentralbanken haben, die die Geldmenge bestimmen und welche Stückelung der Geldscheine es gibt und so weiter und so weiter, dass dies nicht das ursprüngliche System des Geldes ist. Sondern Geld war in der Geschichte alles, worauf sich Menschen verständigt haben, wie bei einer Sprache. Ist also so etwas wie eine Sprache, so dass Geld sich also auch verbreiten kann wie eine Sprache.

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Was war Geld in der Geschichte? Was haben wir benutzt als Geld? Geld war in der Geschichte mal gleich… — Perlen zum Beispiel wurden benutzt, Vieh wurde benutzt. Das lateinische Wort für „Vieh“ heißt „pecus“, und das lateinische Wort für Geld heißt „pecunia“. Und schon diese Wortverwandtschaft deutet darauf hin, dass wir in Phasen der Geschichte Ziegen gegen Schafe getauscht haben. Und Geld, Entschuldigung, und Ziegen möglicherweise oder Schafe aber auch als Recheneinheit  möglicherweise benutzt haben. Perlen, Vieh, Federn vielleicht, und so weiter und so weiter.

Verschiedene Dinge wurden als Geld benutzt, und dafür musste und muss bis heute dieses Geld bestimmte Eigenschaften haben. Und darauf möchte ich im nächsten Video eingehen.

Bis dahin alles Gute,

Marius Ebert

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 3)

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© Dr. Marius Ebert

 

Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 2

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 2)

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Geld als Recheneinheit (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 2)

Und das dritte, die dritte Funktion des Geldes: Geld ist auch eine Recheneinheit. Früher, als wir in Höhlen, als die Menschheit in Höhlen gelebt hat, da gab es mit ziemlicher Sicherheit keine Zentralbank,. Die gesagt hat: „Das ist euer Geld, und wir drucken das und geben es aus, und dann haben wir noch Buchgeld, und das wird auf Konten hin und her bewegt…“

Das gab es alles gar nicht, sondern Menschen haben etwas betrieben, was man „Naturaltauschwirtschaft“ nennt. Also Recheneinheit, der Ursprung war die Naturaltauschwirtschaft. Und in der Naturaltauschwirtschaft hat der eine eine Dienstleistung geboten, sagen wir mal die Dienstleistung dass er anderen die Haare schneidet, und der andere hat angeboten, dass er dem, der ihm die Haare schneidet, den Rasen mäht. Also Haareschneiden gegen Rasenmähen. Naturaltauschwirtschaft, da gibt es verschiedene Güter oder Dienstleistungen: Haareschneiden, Rasenmähen, und der Dritte kommt ins Spiel, der bietet weder Haareschneiden noch Rasenmähen, der bietet Brot. Der bietet mal ein Gut statt einer Dienstleistung.

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So, und jetzt wird es sehr, sehr schwierig, hier wirklich eine Tauschhandlung zu vollziehen, also Geld als Tauschmittel zu verwenden, wie es in der zweiten Funktion gerade erläutert wurde, weil uns eine einheitliche Recheneinheit fehlt. Wenn wir also sagen: Haareschneiden ist genau so viel, Rasenmähen ist genau so viel, und Brot ist genau so viel, dann können wir die Transaktion vollziehen, weil wir eine einheitliche Bezugsgröße haben, nämlich Geld. Also Haareschneiden kostet 6,50 Euro, Rasenmähen kostet 3,20 Euro, ja, dann hat man im Prinzip zweimal Haareschneiden, nein: zweimal Rasenmähen gegen einmal Haareschneiden, so ungefähr. Das passt so ungefähr.

Also: Recheneinheit bedeutet: Eine einheitliche Bezugsgröße. Alles wird, und diese einheitliche Bezugsgröße ist der Preis. Das ist die einheitliche Bezugsgröße. Und damit werden Güter vergleichbar, und damit werden Güter transferierbar.

Das ist also sehr wichtig zu verstehen, dass wir erst diese einheitliche Bezugsgröße brauchen, um dann die Güter in Funktion 2 hier tauschen zu können, gegeneinander tauschen zu können.

Und das Geld, das, was wir heute Geld nennen, macht diese ursprüngliche Naturaltauschwirtschaft sehr viel einfacher, ersetzt sie dadurch, dass eine einheitliche Bezugsgröße gewählt wird und die Transaktionen dadurch sehr viel schneller passieren können. Denn das klassische Problem der Naturaltauschwirtschaft ist: Der eine, der die Haare schneidet, braucht Brot, ja, bietet aber, bietet Haareschneiden und braucht Brot. Der, der Brot hat, will aber, dass ihm der Rasen gemäht wird. Und dann muss man über Eck tauschen, um das zunächst einmal einzutauschen, was der haben will, dessen Gut man wirklich braucht.

Das wird so in der ersten Stunde VWL werden diese Schwächen der Naturaltauschwirtschaft. Wenn Sie meine Lernunterlagen kennen, dann wissen Sie, was ich meine.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 2)

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

© Dr. Marius Ebert

 

Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 1

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 1)

Hallo, Marius Ebert hier.

Wie ich schon angekündigt habe, werde ich eine Videoserie starten zum Thema Krypto-Währungen. Aber ich möchte noch viel grundsätzlicher einsteigen, nämlich bei dieser Frage hier: „Was ist Geld?“ – Denn nur, wenn man das verstanden hat, dann kann man auch die Krypto-Währungen verstehen. Und nach meinem Eindruck haben mindestens 90 Prozent der Menschen gar nicht verstanden, was Geld ist.

Also: Was ist Geld? –

→ Geld ist einmal ein Wertespeicher.

→ Zum zweiten, ich erkläre das sofort, zum zweiten ist Geld ein Tauschmittel.

→ Und zum dritten ist Geld eine Recheneinheit.

Und da auch in dieser Krypto-Welt die englische Sprache dominiert, will ich auch kurz die englischen Abkürzungen hier anführen:

→ Wertespeicher – store of value, SoV

→ Tauschmittel – MoE, medium of exchange,

→ und Recheneinheit – UoA, unit of account.

Ich wiederhole noch einmal:

→ SoV — store of value, Wertespeicher;

→ Tauschmittel – Medium of Exchange, MoE

→ und Recheneinheit – Unit of Account. Eigentlich sollte ich das auch groß machen, Unit of Account, Recheneinheit.

So. Was bedeutet das jetzt wieder?

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Geld als Wertespeicher (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 1)

Wann und wie ist Geld ein Wertespeicher? – Nun, Geld ist eine Möglichkeit, den Kauf bestimmter Güter oder Dienstleistungen zu verschieben. Ja, es geht also schlicht und einfach um die Zeit. Wir können Geld speichern auf unserem Bankkonto oder in unserer Brieftasche und können Kaufhandlungen verzögern. Wir können auch Geld akkumulieren, um einen größeren Kauf später tätigen zu können.

Und an dieser Stelle sei schon kurz erwähnt, was dem entgegenwirkt, dass Geld, so wie wir es heute kennen in Form von Bar- und Buchgeld, ein guter Wertespeicher ist. Dagegen wirkt ein Phänomen, das wir nennen Inflation. Selbst wenn wir nur 2 Prozent Inflation pro Jahr haben, was im weltweiten Vergleich sehr niedrig ist, dann ist nach dreißig Jahren unser Geld nur noch die Hälfte wert. Das ist Inflation. Das wirkt also dieser Bedeutung des Geldes als Wertespeicher entgegen.

Geld als Tauschmittel (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 1)

Die zweite Funktion des Geldes ist: Es ist ein Tauschmittel. Und hier ist die Sache sehr einfach: Tauschmittel, das machen wir täglich: Wir geben Geld und bekommen Brot zum Beispiel. Also: Geld auf der einen Seite gegen Brot zum Beispiel. Geld wird gegen Brot getauscht, und das machen wir im Prinzip täglich, und wir machen es in Form von Bargeld, und wir machen es in Form von Buchgeld. Immer, wenn wir etwas einkaufen, benutzen wir das Geld als Tauschmittel gegen materielle oder immaterielle Werte. Also „Brot“ ist hier nur ein Stellvertreter für alle materiellen Werte, aber auch immateriellen Werte wie Dienstleistungen.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist Geld, Teil 1 Grundbegriffe 1)

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

© Dr. Marius Ebert

 

Was ist die elektronische Lohnsteuerkarte

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist die elektronische Lohnsteuerkarte?)

Was ist die elektronische Lohnsteuerkarte?

Beim Bundeszentralamt für Steuern gespeicherte steuerrelevante Angaben über den Arbeitnehmer (Was ist die elektronische Lohnsteuerkarte?)

Wieder so eine von diesen tückischen Fragen…

Was eine Lohnsteuerkarte ist, weiß ja jeder. Jetzt geht es hier um die elektronische Lohnsteuerkarte. Und hier ist der Ansatz, dass man hier ansetzt bei diesem Hilfsverb und das Hilfsverb ersetzt durch ein anderes. Das könnte sein „besteht“ oder „enthält“: Ja, „Die elektronische Lohnsteuerkarte…“, dass es mich also an dem „elektronischen“ im Moment gar nicht so aufhängt, sondern auf die Inhalte geht: „Die elektronische Lohnsteuerkarte besteht aus …“ oder „…enthält Angaben über den Arbeitnehmer.“ Das ist die Brücke, die man braucht.

falco / Pixabay

So, und jetzt könnte man noch schreiben, um diesem „elektronisch“ hier noch Genüge  zu tun: „Diese Angaben sind gespeichert“, ja, also das verknüpft hier dieses Wort „Angaben“ und das Wort „elektronisch“ – „sind gespeichert beim Bundeszentralamt für Steuern.“

So, dann könnte der nächste Gedanke sein: „Ja, welche Angaben sind denn hier über den Arbeitnehmer gespeichert?“ Und da könnte man nennen:

→ die steuerliche ID, die steuerliche Identifikationsnummer,

→ Geburtsdatum,

→ Religion,

→ Steuerklasse,

→ Kinderfreibeträge

→ und vielleicht noch sonstige Freibeträge.

Ja, das sind Angaben, die in dieser elektronischen Lohnsteuerkarte gespeichert sind.

Warum? Weil sie steuerlich relevant sind. Warum ist Religion steuerlich relevant? Nun, wegen der Kirchensteuer zum Beispiel.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist die elektronische Lohnsteuerkarte?)

Im Übrigen glaube ich, dass, wer in die Hölle will, nur einen Fernlehrgang zu buchen braucht. Wollen Sie hingegen lernen ohne zu leiden, dann klicken Sie mal auf den Link unter diesem Video.

Mein Name ist Marius Ebert.

Vielen Dank.

© Dr. Marius Ebert

 

Was ist die eidesstattliche Versicherung?

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist die eidesstattliche Versicherung?)

Was ist die eidesstattliche, an Eides statt, eidesstattliche Versicherung? Versicherung an Eides statt kann man auch sagen, klingt ein bisschen geschwollen, bedeutet, dass man einen Eid leistet für etwas Bestimmtes.

Beeidigte Vermögensaufstellung des Schuldners (Was ist die eidesstattliche Versicherung?)

So: Was ist die eidesstattliche Versicherung?

Wie immer zwei Möglichkeiten, anzusetzen für die Antwort:

→ einmal hier beim Hilfsverb, es zu ersetzen durch ein Vollverb, zum Beispiel „Was bedeutet die eidesstattliche Versicherung“,

→ oder hier anzusetzen, so was wie ein Synonym zu finden.

Ich nehme diesen Weg, weil er hier sich eher anbietet.

Die eidesstattliche Versicherung ist nämlich eine Vermögensaufstellung, eine Vermögensaufstellung des Schuldners, und zwar eine, auf die er einen Eid leitet leistet, also eine beeidigte, eine beeidigte Vermögensaufstellung des Schuldners. Das ist die eidesstattliche Versicherung, die man auch kurz nennt E.V. Der Volksmund sagt hier: „Der hat die Finger gehoben“, ja, denn wer hat schon Lust, eine Vermögensaufstellung zu machen und dann zu beeidigen, dass das alles ist, was man hat. Da steht dann „Fünf Paar Socken, ein elektrischer Rasierapparat, …“, was weiß ich, ja, so ein Zeug steht dann da, und wer hat da Lust drauf, ja. Also das macht man nur, wenn man wirklich extrem in Schwierigkeiten ist.

Man könnte auch sagen  „Was ist…“, „Was bedeutet…“ könnte man sagen: „Nichts Gutes…“, ja. Die eidesstattliche Versicherung bedeutet nichts Gutes für die Situation des Schuldners.

Vom Gläubiger beim Amtsgericht beantragt (Was ist die eidesstattliche Versicherung?)

Wie kommt der Schuldner dahin? Das erfolgt immer nur auf Antrag des Gläubigers. Auf Antrag des Gläubigers. Der Gläubiger beantragt das. Wo beantragt er das? Beim zuständigen AG, Amtsgericht. Beim zuständigen Amtsgericht beantragt der Gläubiger das. Beim zuständigen Amtsgericht. Das ist das Amtsgericht am Wohnort des Schuldners oder genauer gesagt: Wo der Schuldner seinen Wohnort hatte zu dem Zeitpunkt, als die Forderung entstanden ist. So.

Solange der Schuldner Raten zahlt, lassen sich 99 Prozent der Gläubiger darauf ein, denn der Gläubiger hat nichts davon. Der Gläubiger hat keinerlei Vorteil, wenn der Schuldner eine Versicherung abgibt, im Gegenteil: Ab dann muss der Gläubiger den Schuldner in Ruhe lassen. Und so lautet eben der Deal: „Zahl lieber zehn Euro als Rate.“ Wenn der Gläubiger damit einverstanden ist, wird er diesen Antrag nicht stellen, ja. Zu dieser Situation kommt es, wenn der Schuldner seine Zahlungen über einen längeren Zeitraum total eingestellt hat, ja. Also wenn jemand mal in die Situation kommt, empfiehlt es sich, irgendwie mit kleinen Raten zu arbeiten. Solange da gezahlt wird, werden die meisten Gläubiger die E.V. nicht beantragen, ja, denn da haben sie wie gesagt nichts von. So.

Aufstellung  muss vollständig und richtig sein (Was ist die eidesstattliche Versicherung?)

Was bedeutet das? — Ich habe es schon erklärt: Der Schuldner muss eine Vermögensaufstellung machen und er muss beeidigen, dass das genau das ist, was er hat, dass das also…, er beleidigt also hier die Vollständigkeit und die Richtigkeit: Es ist richtig aufgelistet, ja. Er hat also von seinen Goldringen hat er alle drei aufgelistet, die er hat, und nicht einen verschwiegen, ja, und er hat dem Grunde nach alles richtig benannt, und er hat auch alle benannt — Richtigkeit und Vollständigkeit gehen hier in gewisser Weise ineinander über. Das merken Sie schon an meinem Beispiel, ja. Richtig und vollständig beleidigt.

Und wie gesagt: Beeidigen, das ist kein Spaß. Da versteht unsere Rechtsordnung keinen Spaß. Wenn man hier einen falschen Eid ablegt, dann wird man dafür bestraft, ja, und zwar empfindlich. Deswegen ist wirklich anzuraten, hier richtig und vollständig zu sein.

Eintragung ins Schuldnerverzeichnis (Was ist die eidesstattliche Versicherung?)

Und dann folgt noch etwas, nämlich die Eintragung ins Schuldnerverzeichnis. Das Schuldnerverzeichnis ist allerdings nicht so öffentlich, ja. Also, da kann man nicht einfach ins Internet gehen, da „Schuldnerverzeichnis“ eingeben und kann dann Namen lesen von Leuten, die da stehen, weil sie eine E.V. abgegeben haben. Und irgendwann, ich weiß jetzt die Regelung hier nicht genau, kann man sich dann auch wieder löschen lassen, zum Beispiel wenn man die Forderung dann doch bezahlt hat, dann kann man sich wieder löschen lassen im Schuldnerverzeichnis.

Aber das führt uns jetzt hier schon ein bisschen zu weit und es geht mir ja jetzt hier auch nicht um eine Schuldnerberatung, es geht mir darum diese Frage zu beantworten und vor allem Ihnen zu zeigen, wie Sie die Kurve kriegen, ja. In dem Fall, wenn sie gefragt werden in der mündlichen Prüfung: „Was ist die eidesstattliche Versicherung, E Punkt V Punkt?“, dann ist eine gute Antwort: „Das ist eine Vermögensaufstellung. und zwar eine beleidigte Vermögensaufstellung des Schuldners.“

Wenn Sie sich das merken, dann können Sie den Rest dann entwickeln: „Das bedeutet, dass der Schuldner alle seine Vermögenswerte auflisten muss. Er muss alles nennen, darf nichts verschweigen, er muss vollständig und richtig sein, ja, er darf zum Beispiel auch nicht den Goldring als Modeschmuck kennzeichnen, sondern wenn es ein echter massiver Goldring ist, dann muss er das da rein schreiben und nicht schreiben „Modeschmuck“ oder so etwas. Ja, das bedeutet auch die Richtigkeit. Und dann muss er das beeidigen. Dann wird das Ganze im Schuldnerverzeichnis eingetragen. Es hat auch einen Vorteil für den Schuldner, denn er hat ab dann Ruhe vor den Gläubigern, weil die sehen: Er hat jetzt öffentlich erklärt: Er hat nichts mehr. Denn in dieser Vermögensaufstellung, da steht ja in der Regel so gut wie nichts drin. Ja. Da steht also nichts Verwertbares mehr drin, so dass der Gläubiger dann ganz klar sieht: Da ist nichts mehr zu holen.

Möglichkeit der Beugehaft bei Verweigerung der E.V. (Was ist die eidesstattliche Versicherung?)

Und noch etwas: Bei Verweigerung, also wenn der Gläubigen den Antrag gestellt hat, bei Verweigerung, nicht des Gläubigers, sondern des Schuldners, bei Verweigerung, würde ich schreiben, wenn also der Schuldner sich weigert, die E.V. abzugeben, dann kann man ihn dazu zwingen auf Antrag und Kosten des Gläubigers, auf Antrag und Kosten des Gläubigers Haft bis sechs Monate. Das sind extreme Fälle hier, ja, man kann hier wieder fragen: Welcher Gläubiger hat die Motivation, das zu tun? Das machen Gläubiger dann, wenn sie irgendwie doch den Eindruck haben, dass da was nicht mit rechten Dingen zugeht. In der Regel ist auch so was sinnlos. Aber wie gesagt, das ist dann eine relativ ernste Sache. Also wenn der Gläubiger diesen Antrag stellt und der Schuldner verweigert, dann kann, wenn der Gläubiger bereit ist, die Kosten zu tragen für dieses Prozedere hier, der Schuldner bis zu sechs Monate in Haft genommen werden, so genannte „Beugehaft“ heißt das, ja. Beugehaft . Er wird dann also sozusagen gezwungen, das heißt er kann sofort wieder rausgehen, wenn er diese Vermögensaufstellung gemacht hat und beeidigt hat. Dann kommt da wieder raus. Das nennt man Beugehaft.

Okay.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Was ist die eidesstattliche Versicherung?)

Im Übrigen glaube ich, dass, wer in die Hölle will, nur einen Fernlehrgang zu buchen braucht. Wollen Sie hingegen lernen ohne zu leiden, dann klicken Sie auf den Link unter diesem Video.

Mein Name ist Marius Ebert.

Vielen Dank.

© Dr. Marius Ebert