Angst vor muslimischen Terrorismus
„Es war ja zuerst bei 9/11. Wissen Sie noch? Wiederholung war „Al Qaida – Terror – New York – Osama Bin Laden – Afghanistan – Al Qaida – New York – Terror – Osama bin Laden – Afghanistan“. Und dann war massive Angst vor muslimischen Terrorismus. Und zwar nur durch Wiederholung.
Die „richtige“ Angst
Und dann, 2014, kam der Putsch in der Ukraine, und Putin hat sich die Krim geholt. Dann waren „Putin – Krim – Ukraine – Putin – Krim“, dann war das auf der Endlosschleife. Und wenn Sie zum Beispiel bei 9/11 gesagt hätten: „Ich habe massiv Angst vor Putin…“ — nicht gut. Ja, es war zu früh. Ja, Sie müssen…. Sie lachen jetzt. Sie müssen schon wissen, was die aktuelle Angst ist. Und das war 2001 Angst vor Muslimen. Massiv, ja. Muslimischer Terrorismus.
Oder doch Angst vor Viren…?
Und dann plötzlich Angst vor Russen. Und dann, die Muslime. Wir haben doch immer gesagt: „Was ist jetzt mit den Muslimen?“ – „Ja, vergesst das.“
Und dann, wenn Sie während der Krimdiskussion hingegangen wären, hätten gesagt: „Das ist schon gefährlich, die Russen. Ich habe richtig Angst. Und ich habe vor allem Angst vor Viren…“ Ja, nicht gut.
Oder vielleicht vor den Russen?
2014 hätte das niemand verstanden. Die haben gesagt: „Viren? Was ist denn mit dir los?“ – „Ja, das kannst du gar nicht unterschätzen. Das ist eine große Sache“. Da hätte er gesagt: „Jetzt ist doch Angst vor Russen.“ Und dann… Irgendwie hat sich das… Jede Angst erschöpft sich, sehen Sie? Mit der Zeit erschöpft sich das?
Welche Angst ist gerade „in“?
Und dann, 2020, kommt Angst vor Viren. Diejenigen, die noch Angst vor Russen hatten, waren voll nicht mehr in. „Was, du hast noch Angst vor Russen? Jetzt ist Angst vor Viren. Mann, schau mal Tagesschau!“
Termin für den Angst-Wechsel
Und das ist der Punkt. Die Ängste jagen sich, eine nach der anderen. Und wenn Sie, wenn sie da während diesee Angst vor Viren hingegangen wären, hätten gesagt: “Ich habe voll wieder Angst vor Russen. Die laufen voll in die Ukraine rein.“ Nein, nein, zu früh. Erst, nein, ich weiß, Sie wissen nicht, ist es Komödie oder Tragödie? Aber es ist so, dass wir dann den Moment haben. Der Moment ist genau zu beschreiben. Ist der 24. Februar 22. Da wechselt die Angst. Und wie wechselt sie? So. Die Botschaft wechselt, die neuronale Verknüpfung wechselt. Die meisten sind da noch rumgelaufen nach der russischen Invasion in die Ukraine und haben gesagt: „Muss man hier Maske tragen?“, weil die Verknüpfung ja noch da ist. Die ist nicht weg. Und dann haben die anderen gesagt: „Was ist mit dir los? Jetzt geht es um Donbass und Donezk und Luhansk und Saborischje und Cherson.“ Die Leute. Jetzt habe ich mir gerade gemerkt, was PCR heißt, ja.“
(Ende des Transkripts)