VORLÄUFIGE SCHADENSAUFSTELLUNG, FRISTSETZUNG
Sehr geehrter Herr Wüllrich,
wie mir „Mittwald“ inzwischen schriftlich mitgeteilt hat, wurde die Domain „Spasslerndenk“ am 09.03.2015 gesperrt, wegen eines dort hinterlegten Schad-Codes in Folge eines Hackings.
Mit dieser Angabe ist es nun möglich, eine erste Aufstellung des durch Sie verursachten Schadens zu erstellen.
I.
Um den 18. Februar 2015 herum wurde die Seite http://www.spasslerndenk.de gehackt. Zwar stellten Sie die Seite relativ zeitnah wieder her, verfuhren aber in höchst fahrlässiger Weise, indem Sie den dort vom Hacker hinterlegten Schad-Code nicht bereinigten. Auch die mir am 20.02.2015 per SMS versprochenen neuen Zugangsdaten stellten Sie nicht zur Verfügung.
Das Hacking wurde ganz offensichtlich dadurch sehr erleichtert, dass auf der Seite eine völlig veraltete Version des Content Management Systems „Joomla“ aufgespielt war (4 (!) Jahre alt). Ganz offensichtlich haben Sie in den 4 Jahren unserer Geschäftsbeziehung sich nicht um die Seite gekümmert und Aktualisierungen und Sicherheitsupdates sträflich vernachlässigt.
II.
Seit dem 09.03.2015 ist die Hauptseite www.spasslerndenk.de also wegen des Schad-Codes durch den Provider „Mittwald“ gesperrt.
Mit der Hauptdomain verbunden sind etwa 1.500 Landing-Pages, die ebenfalls gesperrt sind. Die Sperre hält bis heute (Sonntag) vor, obwohl Sie mir noch am Freitag „kurzfristige Freisschaltung“ zugesagt haben. Etwa ein Drittel meines Unternehmens ist durch ihr Verschulden seit dem 09.03.2015 „lahmgelegt“.
Drei Tage lang reagierten Sie weder auf Emails, SMS oder Mailboxnachrichten. Bei Mittwald selber konnte ich nichts bewirken. Man sagte mir, dass ich dort nicht Kunde sei und die Beziehung über Sie (Veit Wüllrich, Avistagroup) liefe.
III.
a) Nach den mir vorliegenden Unterlagen, haben Sie bisher für drei Jahre einen Rechnungsbetrag von 137,80 EUR netto p.a. fakturiert. Für das am 03.05.2015 zu Ende gehende Abrechnungsjahr liegt mir noch keine Rechnung vor. Wenn man von der Einrichtung der Seite am Anfang der Geschäftsbeziehung absieht, haben Sie danach wesentliche, vor allem sicherheitsrelevante Arbeiten nicht ausgeführt, die zu den nun aktuell vorliegenden Problemen führten.
Ich fordere hiermit von Ihnen die Gebühr von 137,80 EUR für zwei Jahre zurück. Für das Jahr bis zum 03.05.2015 werde ich keine Zahlung leisten.
b) Die Sperre der Domain hat verheerende Auswirkungen auf die Eintrage-Rate meiner Leads (Kontaktinformationen von Interessenten). Ich habe zur Zeit ca. 30 Leadeintragungen weniger, als wenn die Landingpages funktionieren würden. Nach der „Faustformel“ „1 Lead gleich 1 EURO im Monat“ fordere ich daher von Ihnen pro Ausfalltag 30 EUR für den Zeitraum von einem Monat. Ich berechne dies für nur einen Monat, weil bis dahin neue Eintrageseiten erstellt sein können und werden.
Schaden bisher also (Stand 15.03.2015) 6 Tage zu 30 EUR = 180 EUR
c) Ich generiere meine Leads vor allem über meinen youtube-Kanal mit zur Zeit 13.237 Videos (Stand 15.03.2015). Unter jedem Video ist ein Link hinterlegt, der zu einer Eintrageseite führt. Nach überschlägiger Schätzung werden wir – niedrig geschätzt – etwa 30 Stunden aufwenden müssen, um alle 13.237 Videos durchzu-schauen und die betroffenen Leads zu ersetzen. Hinzu kommt mein Blog mit zur Zeit 2,754 Beiträgen (Stand 15.03.2015). Auch hier müssen die in die Artikel eingebauten Links überprüft und ersetzt werden.
Da es sich hier um eine einfache Tätigkeit handelt, für die ich Vergleichswerte habe (Fa. Strandschicht), kann dies mit 8 EUR pro Stunde netto berechnet werden.
IV.
In der Gesamtbetrachtung ergibt sich bisher folgende Summe:
2 x 137,80 = 275,60 EUR (III. a)
6 x 30 EUR = 180,00 EUR (III. b)
30 x 8 EUR = 240,00 EUR (III.c)
Zwischensumme: 695,60 EUR
MwSt (19%) 132,16 EUR
Bisheriger Gesamtschaden: 827,76 EUR
Hinweis: Der Schaden erhöht sich um 30 EUR für jeden weiteren Tag ab dem 15.03.2015.
Ich fordere Sie auf, den Schadensbetrag zu überweisen…..
(Hier folgen die Bankverbindung, die Fristsetzung und noch ein paar weitere Angaben).
Hochachtungsvoll
(Dr. Marius Ebert)
Hinweis: Herr Wüllrich von der „Avistagroup“ weist – welche Überraschung – alle Schuld von sich, er habe nur das Hosting für mich übernommen.
Lernerfahrung
Ich, der ich mich als „fortschrittener Anfänger“ im Internet-Marketing sehe, lerne daraus: Es ist höchste Vorsicht geboten, wenn Einzelkämpfer mit großkotzigen Firmenbezeichnungen („Avistagroup“) Dir ihre Dienste anbieten.
Oft steckt dahinter eine für den Laien intransparente Konstellation, die Dir auch nicht erklärt wird. Diese Einzelkämpfer nutzen dann die Ressourcen größerer Unternehmen, wie z. B. Mittwald, aber Du bist im Falle des Falles völlig von Ihnen abhängig. Genau dies sollst Du aber offensichtlich nicht erkennen.
Wenn Du fragst, wie denn vorgesorgt ist für den Fall, dass dieser Einzelkämpfer mal ausfällt, wirst Du oft angelogen. In meinem Fall hat Herr Veit Wüllrich – nach wochenlangen unbeantworteten Nachfragen – schließlich erklärt, ich könne mich auch an „Mittwald“ wenden, was sich als dreiste Lüge herausstellte.
Als nämlich der Fall der Fälle entrat, erklärte man mir bei Mittwald, man könne überhaupt nichts machen, da man mit mir keine Kundenbeziehung habe.
Anmerkung
Ich bin nun direkter Kunde bei Mittwald. Alle Seiten funktionieren wieder.