Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Kognitive Dissonanz)
Hallo, herzlich willkommen. Mein Name ist Marius Ebert. Ich bin Experte für leichtes und schnelles Lernen und möchte in diesem Video mal einen Begriff klären, nämlich den Begriff der „kognitiven Dissonanz“.
Erkennen eines Missklangs (Kognitive Dissonanz)
Kognitive Dissonanz ist ein Begriff, der ursprünglich aus der Psychologie wohl stammt, der aber zum Beispiel im Marketing eine große Rolle spielt, der beim Verständnis von Kommunikation eine große Rolle spielt, und es lohnt sich, sich mit diesem Begriff ein bisschen sich zu beschäftigen.
- „Kognitiv“ bedeutet zunächst einmal das Erkennen,
- und „Dissonanz“ ist nichts weiter als einen Missklang.
Also: Es ist das Erkennen eines Missklangs, eines Missbehagens, eines unangenehmen Gefühls, könnte man auch vielleicht sagen, denn Dissonanzen sind ja Dinge, die uns eher Schmerzen bereiten. Also wir können schon von einem kleinen Schmerz hier sprechen. Eine kognitive Dissonanz ist also ein kleiner Schmerz, den ein Mensch hat, und zwar durch was?
Stellen wir uns mal vor, ein Mensch hat ein bestimmtes Weltbild. Dieses Kästchen sei das Weltbild eines Menschen. Wir alle neigen dazu, Weltbilder aufzubauen. Ein Weltbild ist sozusagen die Summe unserer Überzeugungen, unserer Glaubenssätze, unserer – ja: Überzeugungen und Glaubenssätze kann man sagen. Und es ist nie die Welt selber, es ist das Bild, das wir uns von der Welt machen, aber gleichwohl neigen wir dazu, ein solches Weltbild uns aufzubauen im Laufe vieler Jahre.
Und jetzt eines Tages erhalten wir eine neue Information. Und diese neue Information steht nun im Konflikt zu unserem bisherigen Weltbild. Und aus diesem Konflikt, dass die neue Information nicht in das Weltbild passt, entsteht die Dissonanz, die kognitive Dissonanz. Das heißt: Man erkennt einen Schmerz, einen Missklang, hier entsteht die Dissonanz. Etwas passt nicht zusammen.
Was tun nun Menschen? – In meinen Seminaren sagen meine Teilnehmer immer: Ja, man müsste sein Weltbild korrigieren vielleicht. Das ist auch schön. Aber die meisten Menschen tun das nicht, sondern sie greifen nun hier diese Informationen an. Ja die sagen: „ Das ist Blödsinn. Das ist Quatsch. Das stimmt nicht.“ oder „Das kann nicht sein.“, oder, da die Information ja irgendwo herkommen muss, nämlich nennen wir das mal eine Quelle, könnte der Angriff auch sich auf die Quelle beziehen: „Wer hat das gesagt? Ah, der und der. Ja, da weiß man ja, das ist ein Verbrecher oder das ist ein ganz übler Mensch oder eine ganz üble Institution…“ Das heißt man greift die Quelle der Informationen an. Und das, wenn wird das mal geschichtlich betrachten, ging das so weit, dass man sogar solche Menschen, die Dinge gesagt haben, die nicht zum Weltbild stammten, umgebracht hat, verbrannt hat. Ja, heute greift man sie nur noch an. Früher hat man sie sogar verbrannt.
Also, was man eigentlich tun müsste, ist: diese neue Informationen sorgfältig prüfen, und wenn sie richtig ist, müsste man seine Überzeugungen korrigieren, ja, sein Weltbild korrigieren, sein Bewusstsein neu strukturieren. Nur: Das ist eine Menge Arbeit, und tut eben auch ein bisschen weh. Denn das bedeutet ja, dass man vor sich selber und vielleicht auch vor anderen zugeben muss, dass das bisherige Weltbild so nicht ganz gestimmt hat. Und das ist etwas, was Menschen unendlich schwer fällt, und deswegen ist es sehr, sehr wichtig, um diese kognitive Dissonanz zu wissen. Das heißt wenn ich einem Menschen etwas sage, das seinem bisherigen Weltbild widerspricht, dann füge ich ihm erstmal einen kleinen Schmerz zu, und er reagiert unter Umständen so, wie wir es eben gerade gesehen haben.
Ich hoffe, ich konnte das Gebiet ein bisschen verdeutlichen.
Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Kognitive Dissonanz)
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Mein Name ist Marius Ebert.
Vielen Dank.
© Dr. Marius Ebert