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Cash-Flow, Definition
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IHK-Prüfung entschlüsselt (Cash-Flow, Definition)
Der Cash Flow hat also zu tun schlicht und einfach mit Geldfluss – Cash Flow, Geldfluss –, also mit Zahlungsgrößen.
Herantasten über die GuV und den Jahresüberschuss (Cash-Flow, Definition)
Zahlungsgrößen bedeutet: Wir schauen auf die Konten Kasse und Bank. Nur: Als externe Bilanzanalytiker können wir genau das nicht einsehen. Also wie müssen wir uns daran herantasten? Wir tasten uns daran heran über die GuV. Die GuV zeigt uns den Saldo aus Aufwand und Ertrag, nicht den Saldo aus Einnahmen und Auszahlungen. Der Saldo aus Aufwand und Ertrag heißt im positiven Fall Jahresüberschuss.
Das kann teilweise übereinstimmen. Das stimmt hoffentlich teilweise überein. Also wir hoffen sehr für das Unternehmen, dass ein Teil des Ertrags auch Einzahlungen sind. Aber genau das wissen wir ja nicht. Also müssen wir uns jetzt daran herantasten.
Egalisieren von Aufwand und Ertrag (Cash-Flow, Definition)
Und jetzt schauen Sie: Da kommt ein Plus, schauen Sie immer erst links, ja, ein Plus, dann kommt ein Minus. Struktur vor Inhalt. Ein Plus und ein Minus. Wir rechnen etwas hinzu, und wir ziehen etwas ab. Und dann kommt ein Gleichheitszeichen, und da steht der Cash Flow.
Also: Zu Jahresabschluss wird etwas hinzuaddiert, und es wird etwas abgezogen, und so wird indirekt über den Jahresabschluss, über den Jahresüberschuss wollte ich sagen, über den Jahresüberschuss in der GuV wird der Cash Flow ermittelt.
So. Was wird hinzuaddiert, und was wird abgezogen?
Schauen Sie: Plus Aufwand nicht Auszahlungen minus Ertrag nicht Einzahlungen gleich Cash Flow.
Und dieses Rechenschema ist die Nagelprobe, ob Sie hier die wesentlichen Dinge verstanden haben. Ja, am Ende eines Seminartages ist die einzige Frage: „Habe ich das verstanden?“ Nicht „Wie soll ich das alles je abrufen? Und wie soll ich das in der Prüfung in Punkt umsetzen?“ Nur: „Habe ich das verstanden?“ Der Rest kommt. Ja? Verstehen ist der erste Schritt. Vertiefen, verwenden kommt. Aber ohne Verstehen ist es sinnlos, weiterzugehen. Es ist sogar schmerzhaft, etwas zu vertiefen, was man nicht verstanden hat. Viele versuchen es. Ja, viele gehen den Weg, lernen Formeln auswendig, die sie nicht verstanden haben.
Also: Hier kommt die Probe „Habe ich das verstanden?“
Plus Aufwand nicht Auszahlungen (Cash-Flow, Definition)
„Plus Aufwand nicht Auszahlungen“ — schauen Sie ein bisschen tiefer, da ist es etwas genauer erklärt. Was ist „Aufwand nicht Auszahlung“? Es sind im Wesentlichen die Abschreibungen. Jahresüberschuss plus Abschreibungen minus Zuschreibungen beziehungsweise plus Abschreibungen und Erhöhen der Rückstellungen minus Zuschreibungen und Verminderung der Rückstellungen.
So, und jetzt noch mal ganz in Ruhe von vorne: Der Jahresüberschuss ist der Saldo aus Ertrag minus Aufwand. Das heißt: Eine dieser Minusgrößen war zum Beispiel die Abschreibungen. Jetzt sind aber Abschreibungen Aufwand, aber eben keine Auszahlung. Es ist kein Geldwert geflossen. Diese Größe hat aber den Jahresüberschuss unter dem Strich, das ist ja eine Restgröße, kleiner gemacht? Je mehr Abschreibungen, desto kleiner der Jahresüberschuss. Aber Geld ist nicht abgeflossen. Deswegen addieren wir das jetzt wieder hinzu. Ja? Plus Abschreibungen. Warum? Weil das zwar den Jahresüberschuss reduziert hat, aber nicht den Cash Flow. Also müssen wir die Größe wieder hinzuaddieren. Es ist kein Geld abgeflossen. Wir haben einen ökonomischen Werteverzehr, aber eben keine Auszahlung. Abschreibungen sind Aufwand, aber keine Auszahlungen. Wir wollen jetzt nicht den Aufwand und den Jahresüberschuss, wir wollen den Cash Flow, Cash Flow hat zu tun mit Zahlungen, also rechnen wir die Abschreibungen wieder hinzu und die Erhöhung der Rückstellungen, denn Rückstellungen sind zwar nicht unmittelbar Aufwand, aber korrespondieren mit Aufwand. Der Buchungssatz heißt bekanntlich: Per Aufwand an Rückstellungen. Per Aufwand an Rückstellungen – Sie erinnern sich. Das heißt: Je mehr Rückstellungen ich bilde, desto mehr Aufwand habe ich. Rückstellungen sind aber gerade auch wieder Aufwand jetzt, Auszahlungen irgendwann später in einer Höhe und zu einer Fälligkeit, die ich jetzt noch nicht kenne. Also muss man diese Größe auch wieder hinzuaddieren. Sie haben den Jahresüberschuss reduziert, aber nicht den Cash Flow. Also addieren wir die Größen wieder hinzu. Wir egalisieren, indem wir das Vorzeichen umdrehen.
Rückstellung ist ein Minusposten, weil es mit Aufwand korrespondiert, Abschreibung ist ein Minusposten. Wenn wir den Jahresüberschuss berechnen, wenn wir den Cash Flow berechnen, müssen wir die Größen egalisieren. Wir egalisieren Minus durch Plus.
Können soweit alle folgen? – Wunderbar.
Minus Ertrag nicht Einzahlung (Cash-Flow, Definition)
Der nächste Posten heißt „Minus Ertrag nicht Einzahlung“. Was ist hier passiert? Wir haben Ertragsgrößen, die aber nicht korrespondieren mit Einzahlung. Die anderen tun das hoffentlich. Aber zum Beispiel die Zuschreibungen sind Ertrag, aber keine Einzahlung. Sie haben den Jahresüberschuss erhöht, aber nicht den Cash Flow, also egalisiere ich: Für den Jahresüberschuss ist es Plus, für dem Cash Fow muss ich es wieder rausrechnen mit Minus. Minus Zuschreibungen. Also alle Größen, die Ertrag waren, aber eben keine Einzahlung, muss ich eben wieder abziehen, wenn ich den Cash Flow haben will. Und Verminderung der Rückstellung – auch das ist ein Ertrag. Ich korrigiere eine vorher gemachte Rückstellung. Sie war zu hoch. Ich korrigiere. Dann habe ich wieder einen Ertrag, aber keine Einzahlung. Also muss ich das abziehen.
Saldo gleich Cash Flow (Cash-Flow, Definition)
Und das, was dann unterm Strich rauskommt, ist denn hoffentlich der Cash Flow.
Wir werden gleich noch sehen, dass auch die Größe, die unterm Strich rauskommt, Schwächen hat, aber langsam, eins nach dem andern.
Soweit klar?
IHK-Prüfung entschlüsselt (Cash-Flow, Definition)
© Dr. Marius Ebert