IHK-Prüfung: 3 Denkfehler in der Vorbereitung

3 Denkfehler in der Prüfungsvorbereitung, die laut einem 30-Jahres-Experten fast jeder macht

Einleitung: Der bekannte Prüfungsstress und die Suche nach dem richtigen Weg

Jeder, der sich auf einen IHK-Abschluss wie den Wirtschaftsfachwirt, Betriebswirt oder Personalfachkaufmann vorbereitet, kennt das Gefühl: Der Druck steigt, die Zeitrestriktion lastet auf den Schultern und die enorme Investition von Geld und unzähligen Lernstunden wiegt schwer. Man tätigt „Panikbücherkäufe“, sucht verzweifelt nach der richtigen Strategie und stellt sich unweigerlich die Frage: Ist meine Lernmethode wirklich die richtige? Oder führt sie mich geradewegs in die Verwirrung, die Verzweiflung und am Ende in eine nicht bestandene Prüfung?

Nach über 30 Jahren auf einer Mission, Prüflingen zum Erfolg zu verhelfen, hat ein Experte eine Erleuchtung gehabt – eine Erkenntnis, die einen fundamentalen Durchbruch darstellt und die gängigsten Lernstrategien grundlegend in Frage stellt. Hier sind die drei Denkfehler, die fast alle machen und die den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern ausmachen.

——————————————————————————–

1. Der größte Irrtum: Sie lernen wie ein Schauspieler, aber die Prüfung ist keine Bühne

Der fundamentale Fehler, den die meisten begehen, liegt in der Art und Weise, wie sie lernen. Sie befinden sich im „Reproduktionsmodus“ – ein für handlungsorientierte IHK-Prüfungen völlig falscher Ansatz. Stellen Sie es sich wie bei einem Schauspieler oder Sänger vor: Sie lernen ihren Text perfekt auswendig und warten auf das richtige Stichwort, um ihn auf der Bühne abzuspulen.

Dieser Modus mag für einen Künstler richtig sein, für einen IHK-Prüfling ist er jedoch fatal. Der Grund, den der Experte seit 30 Jahren predigt: Eine kaufmännische IHK-Prüfung ist handlungsorientiert. Sie erfordert nicht die Wiedergabe von Fakten, sondern die aktive Entwicklung von Lösungen. Man wird im „Generationsmodus“ gefordert. Viele Prüflinge bereiten sich monatelang im Reproduktionsmodus vor und werden am Prüfungstag vom geforderten Generationsmodus kalt erwischt. Das ist einer der Hauptgründe, warum so viele scheitern.

Ein zentraler Grundsatz lautet daher:

Lösungen werden generiert, nicht reproduziert.

Diese Unterscheidung ist entscheidend. Weg vom reinen Auswendiglernen, hin zum Training der Fähigkeit, aktiv Probleme zu lösen. Sobald man verstanden hat, dass es um das Generieren von Lösungen geht, wird auch klar, warum der zweitgrößte Denkfehler so fatal ist: die Jagd nach den richtigen Themen.

——————————————————————————–

2. Die vergebliche Mühe: Themen raten ist ein „Irreweg“

Ein weit verbreiteter Ansatz ist der Versuch, Prüfungsthemen vorherzusagen. Ich gebe zu, diesen Fehler selbst jahrelang gemacht zu haben. Ich habe mit „langen Exceltabellen“ die Häufigkeitsverteilungen von Themen analysiert – ein Vorgehen, das ich heute als klaren „Irreweg“ bezeichne.

Die überraschende und befreiende Kernaussage meiner neuen Erkenntnis ist: Sie können auch dann Punkte holen, wenn in der Prüfung ein Begriff auftaucht, „von dem Sie noch nie was gehört haben“. Diese Einsicht ist so zentral, dass sie zum Titel eines meiner Webinare wurde: „Punkte holen egal wie das Thema lautet“.

Dieser Gedanke kann eine enorme Last von Ihren Schultern nehmen. Anstatt in Panik zu verfallen, weil Sie nicht jedes Detail jedes denkbaren Themas kennen, können Sie sich darauf konzentrieren, eine universelle Lösungsstrategie zu erlernen. Diese Befreiung von der Themen-Angst funktioniert jedoch nur, wenn man eine universelle Methode beherrscht. Und diese Methode beginnt nicht mit der Aufgabe selbst, sondern mit einem fundamentalen, oft übersehenen ersten Schritt.

——————————————————————————–

3. Die übersehene Grundlage: Es gibt nur einen einzigen richtigen Weg, eine Prüfung zu starten

Die Fähigkeit, eine „Lösung in Sekunden“ zu finden, ist keine Magie. Sie ist das Ergebnis eines klar definierten Prozesses, der am Anfang jeder Prüfung stehen muss. Dieser Prozess ist die absolute Voraussetzung dafür, den schnellen Lösungsansatz freizuschalten. Wer sich direkt auf Aufgabe 1 stürzt, steuert geradewegs auf Zeitprobleme und Panik zu. Es gibt nur einen einzigen richtigen Weg, eine Prüfung zu beginnen.

Wie der Experte mit Nachdruck erklärt: „alles andere führt sie nicht zu Punkten. das führt sie in Panik vielleicht das führt sie in Zeitprobleme das führt sie in Prüfung nicht bestanden.“

Dieser Prozess, der vielleicht eine Minute oder zwei dauert, besteht aus zwei grundlegenden Schritten, die vor der eigentlichen Lösungsfindung erfolgen müssen:

  1. Die bewusste Entscheidung, mit welcher Aufgabe Sie beginnen. Niemand schreibt vor, dass Sie mit Aufgabe 1 anfangen müssen. Die strategische Auswahl ist der erste Schritt zur Kontrolle.
  2. Die konkrete Vorgehensweise, um sich zunächst einen Überblick zu verschaffen. Bevor Sie in die Tiefe gehen, müssen Sie eine strukturierte Übersicht über die gesamte Prüfung herstellen.

Diese strategische Herangehensweise ist die Grundlage, auf der schnelle und effektive Lösungsfindungen erst möglich werden.

——————————————————————————–

Abschluss: Sind Sie ein Wissens-Reproduzierer oder ein Lösungs-Generator?

Die drei aufgedeckten Denkfehler fügen sich zu einer einzigen, schlüssigen Strategie zusammen: Der richtige Start in die Prüfung (Denkfehler 3) ist das taktische Fundament. Er ermöglicht Ihnen den Wechsel in den Generationsmodus (Denkfehler 1). Und wer gelernt hat, Lösungen zu generieren, ist endlich unabhängig vom Raten nutzloser Themen (Denkfehler 2).

Der Schlüssel zum Bestehen liegt also in einem fundamentalen Wandel der Denkweise – weg von der passiven Wiedergabe von Gelerntem und hin zur aktiven, methodischen Generierung von Lösungen.

Stellen Sie sich daher zum Abschluss eine ehrliche Frage: Wenn Sie auf Ihre aktuelle Lernmethode blicken: Trainieren Sie, um Wissen zu reproduzieren, oder trainieren Sie, um Lösungen zu generieren? Die Antwort entscheidet darüber, ob Sie sich auf den Weg zum Erfolg oder zum Scheitern begeben. Welchen Weg wählen Sie?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert