Liquiditätsprobleme, Gründe

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Liquiditätsprobleme, Gründe)

Liquiditätsprobleme, Gründe.

Das ist eine verkürzte Schreibweise für die Frage: „Sagen Sie mal, lieber Prüfling: Welche Gründe kann es denn geben, dass ein Unternehmen in Liquiditätsprobleme gerät?“

Interne und externe Gründe (Liquiditätsprobleme, Gründe)

→ Und die Gründe können sein intern,

→ und die Gründe können sein extern,

→ oder natürlich beides, das gibt’s auch.

 

→ Interne Gründe sind zum Beispiel eine schlechte Planung, in dem Fall eine schlechte Liquiditätsplanung. Eine schlechte Liquiditätsplanung.

→ Dann könnte ein Grund sein: Zu hohe Verschuldung. Das Unternehmen, motiviert durch die Hoffnung auf hohes Wachstumspotenzial, verschuldet sich sehr stark. Das Wachstum und der Verkauf geschieht aber dann oft nicht so schnell, wie man sich erhofft hat, ja. Sehr oft ist diese zu hohe Verschuldung das Risiko, das man eingeht, motiviert durch eine sehr positive Zukunftsprognose, eine Vision, wie man so schön sagt. Und wenn die Vision dann nicht so eintritt oder später eintritt, dann kann hier ein Problem entstehen. Zu hohe Verschuldung also.

→ Und ein unkontrolliertes Ausgabeverhalten. Das ist ein klein bisschen was anderes, obwohl es ähnlich ist wie eine schlechte Liquiditätsplanung. Eine schlechte Liquiditätsplanung ist in der Regel gar keine Liquiditätsplanung. Denn um eine Liquidität zu planen, braucht man einen Liquiditätsplan, und im Liquiditätsplan stellt man gegenüber die Einzahlungen und die Auszahlungen — was kommt als Bargeld oder Buchgeld rein, und was geht raus?

Und das macht man über einen bestimmten Zeitraum: Was kommt also in dem nächsten Monat rein, und was geht raus? Und dann sieht man, ob man einen Liquiditätsüberschuss hat oder ein Liquiditätsbedarf. Oft, aber ich wiederhole mich, bedeutet „schlechte Liquiditätsplanung“ gar keine Liquiditätsplanung. Und unkontrolliertes Ausgabeverhalten bezieht sich dann bei diesem in der Regel gar nicht vorhandenen Liquiditätsplan auf diese Seite hier, auf die Seite der Auszahlungen. Hätte man einen Liquiditätsplan, könnte man das erkennen, ja. Oft treten also diese beiden Punkte in Kombination auf.

→ Extern gibt es auch Gründe, und zwar zum Beispiel Zahlungsausfälle. Das hängt dann oft damit zusammen, dass das Unternehmen einen sehr wichtigen Kunden hat im Sinne von „hohe Volumina werden mit diesen Kunden bewegt“, und dieser Kunde kann dann nicht mehr zahlen, und man ist vielleicht zu 70, 80 oder 90 Prozent abhängig von diesem einen Kunden. Das heißt: Dieser eine Kunde, der in Probleme gerät, zieht dieses Unternehmen auch noch mit rein, wenn er nicht mehr zahlen kann.

→ Gestiegene Rohstoffpreise: Im Grunde müsste man hier ergänzen: gestiegene Rohstoffpreise, die man aber aufgrund des Wettbewerbsdrucks nicht einfach so an den Kunden weiter geben kann. Das heißt: Man muss den Verkaufspreisen da lassen, wo er steht, aber viel mehr im Einkauf bezahlen. Gestiegene Rohstoffpreise — hier könnte man mit ein bisschen Fantasie noch ergänzen: Steigende Steuern, zum Beispiel Mehrwertsteuer, Mehrwertsteuer, die man nicht abwälzen kann auf den Kunden. Auch das könnte dann zu Liquiditätsproblemen führen.

Und was haben wir noch? — Wegbrechende Märkte, ja. Ein Markt, auf dem man gute Liquidität erzielt hat, bricht mehr oder weniger plötzliche weg. Wenn wir jetzt natürlich einen Schritt noch dahinter gehen, dann könnte man sagen: Ein Markt wird in der Regel nicht, war nicht in der Regel gestern noch da und wird heute zugesperrt oder bricht heute weg, sondern sehr oft hat so etwas erste Signale, die man dann überhört.

→ Also man könnte über das Ganze noch oben drüber schreiben, sowohl für das interne wie auch oft für das externe: Managementfehler, ja. Liquiditätsprobleme, wenn wir das hier jetzt sozusagen noch wieder auf einen Nenner bringen, dann könnte man sagen: Managementfehler. Denn es sind Fehler der Geschäftsführung. Bei internen ist es relativ klar, ja. Es ist Aufgabe des Managements, einen Liquiditätsplan zu machen und das Ausgabeverhalten, sowohl das eigene wie auch von anderen im Unternehmen, zu kontrollieren. Es ist Aufgabe des Managements, die Verschuldung nicht zu hoch werden zu lassen. Da ist es klar. Aber auch extern: Zahlungsausfälle gehören zum Leben dazu, ja. Das ist einfach, Zeit ist Geld, ist Teil des Geschäftslebens. Nennen Sie mir einen, der schon zehn, fünfzehn, zwanzig Jahre im Geschäftsleben aktiv tätig ist als Unternehmer, der noch nie einen Zahlungsausfall hatte. Das gibt es nicht. Ausfälle gehören dazu.

Das ist normal und muss man einkalkulieren. Nur man darf natürlich die Abhängigkeit in der Kundenstruktur nicht so werden lassen, dass ein Kunde einen runterzieht. Auch das ist ein Managementfehler. Gestiegene Rohstoffpreise — auch das kann man erkennen, und dann kann man gegebenenfalls ausweichen. Ich gebe zu, dass ist von den ganzen Punkten das Schwierigste und kann einen tatsächlich in gewisser Weise schicksalhaft treffen. Wegbrechende Märkte — passiert in der Regel nicht von heute auf morgen, sondern da erkennt man, wenn man es erkennen will und erkennen kann, erkennt man die ersten Zeichen. Und wenn man das nicht tut, ist das auch ein Managementfehler, ja. Neue Distributionswege, die man nicht erkennt, mir ist da gerade das Quelle-Beispiel eingefallen, auch das ein Managementfehler, ja. Die Welt geht ins Internet, Quelle reagiert zu langsam und zu spät. Managementfehler.

Okay.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Liquiditätsprobleme, Gründe)

Im Übrigen glaube ich, dass, wer in die Hölle will, nur einen Fernlehrgang zu buchen braucht. Wollen Sie hingegen lernen ohne zu leiden, dann klicken Sie mal auf den Link unter diesem Video.

Mein Name ist Marius Ebert.

Vielen Dank.

© Dr. Marius Ebert

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