IHK-Prüfung entschlüsselt (Wandelschuldverschreibung)
Willkommen zurück. Mein Name ist Marius Ebert. Wir sind inmitten einer kleinen Videoserie über die Wandelschuldverschreibung (WSV) beziehungsweise in einer Serie über Mezzanine, und Wandelschuldverschreibung ist eine Ausdrucksform von Mezzanine Finanzierung.
Begriff Schuldverschreibung (Wandelschuldverschreibung)
Klären wir aber zunächst mal den Begriff Schuldverschreibung: Wir haben hier ein Unternehmen U, und wir hier viele, viele kleine Anleger. Man nennt das auch den Anonymen Kapitalmarkt. Das Unternehmen braucht nun Geld, das heißt für das Unternehmen ist das, was jetzt passiert, ein Kreditgeschäft. Das Unternehmen nimmt einen Kredit auf und verspricht dafür einen festen Zins, und für den oder die Kleinanleger ist das hier eine Anlage, eine Geldanlageform. Der Kleinanleger sagt: „Das ist ein solides Unternehmen. Dem leihe ich 1.000 Euro.“ Das sind immer kleine Beträge. Also viele, viele Kleinanleger, die kleine Beträge jeweils leihen, was insgesamt eine große Summe durchaus ergeben kann. „Und ich vertraue darauf“, sagt der Kleinanleger, „dass das Unternehmen mir den Betrag plus die Zinsen zurückzahlt.“ Soweit, so gut. Man nennt das auch eine Obligation, oder man nennt es eine Anleihe. Das Unternehmen tätigt eine Anleihe am anonymen Kapitalmarkt.
Aspekt des Wandels (Wandelschuldverschreibung)
So, jetzt kommt der Aspekt des Wandels. Wir haben hier das Unternehmen, und wir haben hier den anonymen Kapitalmarkt mit den vielen, vielen kleinen Anlegern. Das Unternehmen ist Schuldner, und der kleine oder die kleinen Anleger sind Gläubiger, und der Gläubiger ist ja der Fremdkapitalheber. Und jetzt kann dieser Kleinanleger innerhalb einer gewissen Frist zu bestimmten Konditionen sein Papier zurückgeben, seine Wandelschuldverschreibung wandeln, und er bekommt dafür eine Aktie. Eventuell muss er noch zuzahlen, das hängt sehr von den Konditionen und den Bedingungen am Kapitalmarkt ab. Das ist aber jetzt nicht so wichtig. Das sind Detailfragen. Entscheidend ist: Er wird vom Fremdkapitalgeber mutiert er, wandelt er sich zum Eigenkapitalgeber. Das ist das wandelnde Element. Wandeln bedeutet: Er wandelt sich vom Fremdkapitalgeber, er ist erst Gläubiger, er hat das Papier im Rahmen eines Kreditgeschäfts gekauft, bekommt jetzt, weil er das Papier zurückgibt, eine Aktie, ist er jetzt Aktionär und damit Eigenkapitalgeber.
Das ist die Wandelschuldverschreibung, und sie zählt, wie gesagt, zu Mezzanine. Mezzanine ist zwischen Fremdkapital und Eigenkapital anzusiedeln, nicht Fisch, nicht Fleisch, und Sie sehen hier ganz klar: Fremdkapitalgeber vorher, danach, wenn er wandelt, was nicht sicher ist, was er kann, aber nicht muss, wird er Eigenkapitalgeber, ist also auch ein Zwischending zwischen Fremdkapital und Eigenkapital und damit Mezzanine.
Das war’s.
IHK-Prüfung entschlüsselt (Wandelschuldverschreibung)
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© Dr. Marius Ebert