Hallo und herzlich willkommen. Mein Name ist Marius Ebert. Und wir sind dabei gerade, uns im Bereich der Organisation zu bewegen, Organisation von Unternehmen. Und in Rahmen der Organisation unterschreiben wir die
Aufbauorganisation
und die Ablauforganisation.
Und wir sind in der Aufbauorganisation und haben in den anderen Videos bisher unterschieden
Ein-Linien-Systeme
und Mehr-Linien-Systeme.
Und hier betrachten wir nun die Matrix.
Und die Matrix ist ein Mehr-Linien-System.
Also es geht um die Matrix-Organisation. Die Matrixorganisation ist ein Zeilen-Spalten-Prinzip, das heißt:
Wir haben hier zunächst einmal zeilenweise die strategischen Geschäftseinheiten, das sind Produkte oder Produktgruppen, die man voneinander abgrenzen kann nach unterschiedlicher Marktsituation. Also die bewegen sich auf unterschiedlichen Märkten zum Beispiel. SGE1, SGE2, SGE3 – das sind die Sparten.
Und dann haben wir hier spaltenweise die Funktionen. Die Matrix ist also nichts anderes als eine Kreuzung aus dem Divisional- oder Spartenprinzip und dem Funktionalprinzip. Das heißt: Hier haben wir spaltenweise die Funktionen, zum Beispiel die Funktion Forschung und Entwicklung, die Funktion Produktion und die Funktion Absatz. Nur als Beispiel.
Dann haben wir hier die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung, die vorgesetzt ist dem Sparten- und dem Funktionalprinzip.
Und oft hat man noch hier einen Bereich, den nennt man Zentralbereich, der nicht diesem Zeilen-Spalten-Schema unterworfen ist, wie zum Beispiel EDV könnte so ein Beispiel sein. Das nennt man einen Zentralbereich. Der ist direkt der Geschäftsführung unterstellt.
Also: Matrix ist eine Kreuzung aus Sparten- und Funktionalprinzip. Zeilenweise die strategischen Geschäftseinheiten, also die Sparten, und spaltenweise die Funktionen Forschung und Entwicklung, Produktion und Absatz.
Willkommen zu meinen Lernvideos. Mein Name ist Marius Ebert. Und heute geht es um den Begriff Oligopol. Und „Oligo“ heißt zunächst einmal „einige wenige“, kommt aus dem Griechischen, einige wenige. Und es geht hier, genauso wie bei der Frage „Was ist ein Polipol?“ um Fragen der Marktstruktur. Das heißt: Wie viele Anbieter und wie viele Nachfrager stehen sich gegenüber? Strukturelle Fragen sind in der Regel wichtiger als inhaltliche Fragen. Das heißt: Wie ist der Markt zunächst einmal strukturiert von der Anbieter- und Nachfrageranzahl her?
Also, schauen wir. Fangen wir zunächst wieder an mit unserer Struktur, indem wir gegenüberstellen einmal die Nachfrager und die Anbieter. Und dann haben wir hier viele, wenige und einer. Genauso bei den Anbietern: viele, wenige und einen Anbieter. Und viele Nachfrager und viele Anbieter haben wir schon geklärt: Das ist das Polipol – schauen Sie in das andere Video. Jetzt kommen wir zu der Konstellation wenige – wenige, und das ist das Oligopol.
Wenn wir zunächst viele Nachfrager und wenige Anbieter haben, dann haben wir ein Angebots-Oligopol.
Wenn wir auf der anderen Seite wenige Nachfrager und viele Anbieter haben, dann haben wir ein Nachfrage-Oligopol.
Und wenn wir wenige Nachfrage und wenige Anbieter haben, dann haben wir ein zweiseitiges Oligopol.
Ja, das ist die Konstellation, die wir haben beim Oligopol: wenige, in der Regel sind es wenige Anbieter, und viele Nachfrager, also das Angebots-Oligopol ist eigentlich das in der Praxis wichtige Beispiel. Der Mineralölmarkt oder auch der Zigarettenmarkt, das sind einige wenige große Anbieter, einige wenige, nicht einer. sondern einige wenige, denen viele, viele kleine Autofahrer gegenüber stehen, also das ist hier der Schwerpunkt – das Angebots-Oligopol.
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Mein Name ist Marius Ebert. Ich bin Schnell-Lern-Spezialist.
Herzlich willkommen. Mein Name ist Marius Ebert. Und in diesem Video widmen wir uns mal dem Unterschied zwischen der Grunderwerbssteuer und der Grundsteuer. Grunderwerbssteuer und Grundsteuer – zwei Begriffe, die ähnlich klingen und die sich unterscheiden:
Hier „erwerb“, ja, das ist der Unterschied zwischen den beiden Begriffen zunächst mal sprachlich.
Die Grunderwerbssteuer ist eine sogenannte Verkehrssteuer. Sie fällt an, wenn Vermögenswerte übertragen werden. Und die Grundsteuer ist eine sogenannte Besitzsteuer. Sie knüpft an den Besitz von Etwas, und zwar Besitzsteuern unterscheiden sich in Personen- oder Personalsteuern und Realsteuern. Die Grundsteuer ist eine Realsteuer. Das heißt: Es ist völlig irrelevant, wer besitzt. Es kommt nur darauf an, was besessen wird.
Die Grunderwerbssteuer fällt einmalig an, nämlich wenn man den Grund erwirbt, die Endrunde wird, während die Grundsteuer jährlich anfällt, jährlich anfällt.
Die Grunderwerbsteuer ist etwas sehr Interessantes, ist aktivierungspflichtig. Die Grunderwerbssteuer zählt zu den so genannten Anschaffungsnebenkosten im Paragrafen 255 HGB und wird, genau wie die Notargebühren und die Gebühren vom Grundbuchamt aktiviert, während die Grundsteuer als Aufwand verbucht wird.
Und der letzte Unterschied, den wir hier betrachten: Die Grunderwerbsteuer wird prozentual berechnet vom Verkaufspreis, und die Grundsteuer wird berechnet relativ kompliziert über einen Hebesatz.
Das sind die wesentlichen Unterschiede zwischen Grunderwerbs- und Grundsteuer.
Hallo und herzlich willkommen. Mein Name ist Marius Ebert. Und heute geht es um das Rationalprinzip und den homo oeconomicus. Homo oeconomicus und Rationalprinzip – aber ehe wir uns das genauer anschauen, möchte ich kurz zwei Symbole erklären. Das heißt: Wir werden im Folgenden mit zwei Symbolen arbeiten:
Wenn ein Kreis auftaucht, dann bedeutet das, dass diese Größe hier fest ist. Dieser Kreis ist nicht veränderbar.
Und wenn eine solche Skala auftaucht, dann kann man sich vorstellen, dass man das hier nach oben verschiebt und größer macht oder diese Skala hier, diesen Regler hier nach unten verschiebt und kleiner macht.
Das ist es schon, damit können wir einsteigen. Also: Es geht um den homo oeconomicus. Und der homo oeconomicus, der Rationaldenker, Rationaldenker, handelt nach dem ökonomischen Prinzip. Das ist also ein Menschentyp, den man sich vorstellt. In der Betriebswirtschaftslehre, auch in der Volkswirtschaftslehre unterstellt man diesen Typen von Menschen, zumindest hat man das lange Zeit relativ kritiklos getan, heute ist man da etwas vorsichtiger, ob wir wirklich Rationaldenker sind, ich komme da gleich drauf. Dieser Rationaldenker handelt entweder nach dem Minimalprinzip, Minimalprinzip, oder nach dem Maximalprinzip. Das nennen wir auch das ökonomische Prinzip in seinen Ausprägungen Minimalprinzip und Maximalprinzip. Ökonomisches Prinzip ist der Oberbegriff.
Und was heißt Minimalprinzip? – Und jetzt gut aufpassen, jetzt brauchen wir die beiden Symbole: Minimalprinzip bedeutet, dass wir hier ein Ziel haben, und dieses Ziel ist fest. Und dass das hier unsere Mittel sind, also das ist das Ziel, das sind die Mittel, und dass wir dieses feste Ziel mit minimalem Mitteleinsatz zu erreichen suchen. Das heißt: Wir reduzieren unsere Mittel, um ein festes Ziel zu erreichen. Diese Größe ist fest, diese Größe ist variabel.
Das Maximalprinzip bedeutet, dass wir feste Mittel haben. Das sind in dem Fall unsere Mittel. Wieder der Kreis für Dinge, die wir nicht verändern, unsere festen Mittel, und dass wir den Nutzen, was wir also aus festen Mitteln das Maximale an Nutzen herausholen. Hier ist wieder dieser Größe fest und diese Größe veränderbar.
Beim Minimalprinzip ist das Ziel fest und der Mitteleinsatz veränderbar, beim Maximalprinzip sind die Mittel fest und der Nutzen vergrößerbar. Bitte aufpassen: Hier sind die festen Größen, und hier sind die variablen Größen. So, jetzt sagte ich vorhin schon: Der homo oeconomicus wird zunehmend kritischer betrachtet, ja, man fragt, ob das wirklich alles so stimmt. Und da hat man verschiedene Experimente gemacht, die ich jetzt mal vereinfacht darstelle:
Nehmen wir mal an, eine Person A soll einen bestimmten Geldbetrag bekommen, sagen wir tausend Euro. Ob diese Personen A den Geldbetrag bekommt; hängt von der Zustimmung von Personen B ab, also einer anderen Person. Die muss sozusagen hier ihr Okay geben, ihre Zustimmung erteilen. Und dafür, damit die Zustimmung erteilt wird, sollte Personal A der Person B etwas geben. Was liegt näher, als dass Person A sagt: „Du bekommst von dem Geld einen Teil.“ Und zwar wenn es sich jetzt um Rationaldenker handelt, ist der Teil 0,01 Euro, also 1 Eurocent. Und wenn A das tut, dann gibt B der Restbetrag, das wären also 999,99 Euro frei an A. Funktioniert bloß nicht. Das funktioniert nicht. Menschen tun das nicht.
Das heißt also: Wenn die Person A diese 1.000 Euro bekommen soll und dafür die Zustimmung von Person B braucht, dann funktioniert, wenn Person A der Person B zum Beispiel 50 Prozent verspricht, also 500 Euro gehen an B, 500 Euro, der Rest, die andere Hälfte geht an A. Es hat auch schon funktioniert mit 40 Prozent, und es hat auch schon funktioniert mit 30 Prozent. Aber nicht mit einem Eurocent. Obwohl B einen Vorteil hätte, als Rationaldenker würde er es machen, er hat einen Eurocent mehr, als wenn das nicht tut, macht es nicht. Warum? – Weil andere Größen ins Spiel kommen, zum Beispiel Überlegungen von Fair: „Ist das fair? Ist das gerecht?“ Ja, und aus diesen Gründen machen Menschen das nicht. Das heißt: Dieser hormo oeconomicus existiert, zumindest in der reinrassigen Form wie ihn die Wirtschaftswissenschaften viele Jahre lang gelehrt haben, in der Praxis so nicht.
Vielen Dank. Das war’s. Mein Name ist Marius Ebert.
Hallo und herzlich willkommen zu meinen Lernvideos. Mein Name ist Marius Ebert. Und diesmal gehen wir in die volkswirtschaftliche Theorie zur Nachfrage- und Angebotsfunktion und zum Gleichgewichtspreis.
Das klassische Koordinatenkreuz besteht einmal aus der Menge, die wir x nennen, an der Abszisse. Das, was man früher die X-Achse nannte, nennt man die Abszisse. Und an der Ordinate steht P, der Preis. Und nun stellt man sich klassischerweise vor, dass das hier die Angebotskurve ist. Das heißt: Zu einem hohen Preis, hier oben ist der Preis hoch, hier ist der Preis niedrig, zu einem hohen Preis wird eine hohe Menge angeboten, zu einem niedrigen Preis wird eine niedrige Menge angeboten.
Die Nachfragekurve ist genau umgekehrt, nämlich das ist N, die Nachfragekurve. Zur einem hohen Preis wird eine sehr niedrige Mengen nachgefragt, und zu einem niedrigen Preis wird eine recht hohe Mengen nachgefragt, so dass sich ein sogenannter Gleichgewichtspreis ergibt. Wir nennen ihn P*. Und zu diesem Preis P* wird die Menge x* abgesetzt. Das ist die klassische Vorstellung der Preisbildung durch das Spiel von Angebot und Nachfrage. Man könnte auch sagen: durch die unsichtbare Hand, durch diese Selbstregulierung des Marktes.
Ja, vielen Dank.
Mein Name ist Marius Ebert.
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Was ist das hier wert? Es schwankt. Was sagt das Kind jetzt? „Das stimmt nicht.“
Wenn Sie das einem kleinen Kind erklären: Was ist das wert? Also: Der Wert wird gemessen an dem, was ich dafür kaufen kann. Etwas abstrakter gesagt: An der Kaufkraft. Also der Wert des Geldes, notieren wir das, wird gemessen an der Kaufkraft. Dem Kind würden wir sagen: Je nachdem wie viele Bonbons du dir kaufen kannst. Ja, wenn du hier also so einen anderen Zettel mal nimmst, schau mal hier schau mal, guck mal, dafür kriegst du weniger Bonbons als dafür. Jetzt schau mal auf die Zahlen, guck mal, da steht zwanzig, und da steht fünf. Was hast du in der Schule gelernt? – Vier mal fünf ist zwanzig. Du kannst dir also hier viermal so viele Bonbons glauben wie hierfür. Ja, das ist der Wert des Geldes. Und nächstes Jahr kriegt man nicht mehr, sagen Sie, Sie meinen, dass die Bonbon-Preise explodieren. Ja, das kommt dann gleich, dass nennen wir dann Inflation. Ja, genau.
Also zunächst einmal halten wir fest: Der Wert des Geldes gemessen an dem, was ich mir kaufen kann für das Geld, einfacher gesagt: an der Kaufkraft. Das heißt: In einem ganz einfachen Modell muss das Geldvolumen und das Gütervolumen in einer Balance sein. Ja, ganz einfaches Modell: Geldvolumen gleich Gütervolumen. Notieren wir das bitte. Das Geldvolumen muss gleich dem Gütervolumen sein. Wenn wir mehr Geld haben als Güter, dann nennen wir das Inflation. Wenn es umgekehrt ist, nennen wir es Deflation.
Wie gesagt: Wir betrachten es im Moment sehr, sehr einfach. Ja, man muss eigentlich genauer hingehen und sagen: Ja, es ist eigentlich nicht das Geldvolumen, sondern das Geld, was wirklich am Markt wirksam wird und nicht das Geld, das in irgendwelchen Matratzen eingenäht ist. Aber das sind so subtile Feinheiten, di wollen wir im Moment mal weglassen. „Geldvolumen gleich Gütervolumen“ ist das, worauf es ankommt. Können Sie sich noch an Milton Friedman erinnern, von gestern? Milton Friedman? Genau darauf musst du achten, hat Milton Friedman gesagt, dass die Geldversorgung der Volkswirtschaft stimmt in dem Sinne, dass du die Balance hältst zwischen Geldvolumen und Gütervolumen. Ja, einfach formuliert.
Im Übrigen glaube ich, dass wer einen Fernlehrgang bucht, sich durch schöne Werbebilder hat täuschen lassen. Er muss nun unter dieser Täuschung leiden. – Wollen Sie hingegen lernen ohne Leiden, dann klicken sie einfach auf den Link unter diesem Video.
Logistik – wir wissen es schon: vier mal „R“ mindestens:
das richtige Produkt
in der richtigen Menge
zur richtigen Zeit
am richtigen Ort
Und es gibt Leute, die ergänzen noch und sagen „in der richtigen Qualität“. Und „ökologisch richtig“, also auf den richtigen umweltverträglichen Transportwegen. Das kann man also noch ergänzen. Aber diese vier „R“ sind es mindestens. Und das ist etwas, was in Deutschland sehr gut funktioniert. Das können wir. Und etwas, was vom Kunden so gut wie gar nicht honoriert wird. Das ist also bisschen eine undankbare Aufgabe. Der Kunde, der in den Laden geht, erwartet, dass die Ware da ist.
Dass das aber unglaublich viel Arbeit ist, bis die Ware wirklich verkaufsfertig im Regal steht, das sieht der Kunde heute gar nicht mehr. Zumindest in Deutschland. In anderen Ländern, die nicht diese Superlogistik haben, weiß man das vielleicht noch zu honorieren. Wenn in Russland an einer Stelle nur Weißkohl ist und an anderen Stätten oder Stellen des Landes gibt es überhaupt keinen Weißkohl, dann weiß man, welche Probleme auftreten können. Ich meine, Russland ist auch bedeutend größer, da ist es auch deutlich schwieriger, das muss man auch sehen.
Logistik ist sehr wichtig, aber es wird vom Kunden selten honoriert. Der Kunde ist sauer, wenn sein Produkt nicht da ist. Regale müssen immer voll sein. Wichtiges Prinzip im Einzelhandel. Regale müssen immer voll sein, denn wenn das mal nicht funktioniert, wenn irgendein LKW verreckt ist, wird das in der Regel nicht honoriert. Ja, das wird die Leistung, die sonst erbracht wird. Es wird als Mangel wahrgenommen, wenn das nicht funktioniert. Ein bisschen eine undankbare Sache.
Die Teilaufgaben sind
der Standort
die Transportwege
und das Lager
Das sind die drei Grundfragen, um die sich Logistik dreht. Wo baue ich meinen Standort auf? Dann die Frage: Zentrales – dezentrales Lager? Wir haben darüber gesprochen. Und die Frage der Transportwege und Transportwegewahl: Wie transportiere ich die Ware? LKW, Bahn, Flugzeug, gebrochener Verkehr, also Kombinationen aus beiden oder dreien dieser Arten, das sind Fragen, die man sich hier stellen muss.
Ja, Logistik ist eine knifflige Sache in der Praxis. Hat viel mit persönlicher Erfahrung zu tun. Ja, und damit dass irgend die Dinge schief gehen können: Es kann Staus geben, es kann Unfälle geben, es kann plötzliche Wintereinbrüche geben – all das ist etwas, was man dann über ein Lager abpuffern muss. Und da steckt Erfahrung dahinter.
Hallo und willkommen. Mein Name ist Marius Ebert. Und hier in diesem kleinen Video gehe ich auf die Frage ein: „Wie entwickelt man das Thema für eine Projektarbeit?“ Thema für Projektarbeit. Einer meiner Seminarteilnehmer fragt nämlich genau das, sagt, er weiß nicht recht, wie er ein Thema finden soll.
Nun, das erste, was man muss, ist: Man muss in die Schriftlichkeit gehen. Wir versuchen immer, im Kopf Probleme zu lösen, die wir im Kopf nicht lösen können. Unser Gehirn ist ein faszinierendes Instrument, aber es braucht Hilfen. Bei manchen Situationen braucht es Hilfen. Und diese Hilfe ist die Schriftlichkeit. Also – erste Empfehlung: Man nehme, man nehme ein Blatt Papier, nehme es quer und schreibe in die Mitte „Projektarbeit“. Oder „Thema Projektarbeit“, wie auch immer. So, und dann hat man die Möglichkeit, hier jetzt Äste zu ziehen. Sie wissen schon, was hier jetzt wieder entsteht, nämlich eine sogenannte Mindmap, wo man jetzt hier einen Begriff hinschreiben kann und diesen Begriff nochmal weiter unterstrukturieren, wo man hier einen Begriff hinschreiben kann, den nochmal unterstrukturieren – das ist hier die Struktur einer Mindmap. Und ich empfehle, mit einer solchen Mindmap zu arbeiten. Aber wie? – Zwei Leitfragen, zwei Leitfragen sind hilfreich:
Die erste Leitfrage ist: Was kann ich verbessern? Was kann ich verbessern?
Und die zweite Leitfrage, die natürlich, man kann natürlich beide benutzen, ist: Wo ist ein brennendes Problem? Wo ist da ein brennendes Problem?
Und das Ganze bezieht sich natürlich auf eine unternehmerische Situation, denn, ich glaube dass brauche ich jetzt nicht hier groß auszuführen, Sie wissen: Die Projektarbeit soll sein eine Praxisarbeit. Und das bedeutet, dass Sie möglichst aus Ihrer persönlichen, beruflichen Situation, in der Sie sich in einem Unternehmen befinden, sich diese Fragen stellen: Wo ist in meinem Unternehmen, das mich beschäftigt, ein brennendes Problem in meinem Bereich? Und oder alternativ oder ergänzend: Was kann ich verbessern?
Und jetzt bringen wir das Ganze mal ein bisschen in eine Systematik. Also:
Projektarbeit. Zunächst einmal die Projektarbeit ist eine Praxisarbeit, keine Theoriearbeit, auch keine Diplomarbeit mit meterlangem Literaturverzeichnis und fünf Fußnoten auf jeder Seite. Nein, eine Praxisarbeit. Und jetzt gibt es hier mehrere Möglichkeiten:
Die die erste Möglichkeit: Es ist meine berufliche Praxis. Also in der Arbeitssituation, in der ich mich befinde, an dem Arbeitsplatz stelle ich mir die grade erwähnten Fragen.
Die zweite Möglichkeit: Es ist eine andere Praxissituation. Ich habe einen Freund, der möchte sich selbstständig machen, der möchte eine Imbissbude aufmachen, und ich entwickle für ihn eine Projektarbeit. Auch das ist möglich.
Und das dritte: Ich habe in über zwölf Jahren Arbeit im Prüfungsausschuss keinen einzigen Fall erlebt, ist: Es ist zugeteilt, ja, das, wenn man nämlich selber kein Thema einreicht, keinen Themenvorschlag, die meisten Ausschüsse erwarten ja zwei Vorschläge, von den einer ausgewählt wird, das wissen Sie, dann wird ein Vorschlag zugeteilt. Und ich habe in all den Jahren, in denen ich in der Kammer Köln im Ausschuss war, keinen einzigen Fall erlebt, wo jemand sich wirklich darauf eingelassen hat.
Das, was 95 Prozent der Menschen machen, ist: Sie nehmen ihrer eigene berufliche Praxissituation. Aber ich will es noch mal deutlich machen: Sie können auch eine andere berufliche Praxis Situation sein. Warum nicht von der Lebensgefährtin oder vom Lebenspartner, wo man die Situation recht gut kennt oder der sich selbständig machen will oder wie auch immer, ja. Wichtig ist, ich sage es nochmal, es ist eine Praxisarbeit, keine wissenschaftliche akademische Diplomarbeit.
Gehen wir also davon aus, dass wir uns das Thema selber kreieren, zwei Themenvorschläge kreieren. Denken Sie an die beiden Leitfragen. Sie erinnern sich: Wo ist ein brennendes Problem? Und was kann ich verbessern?
Und jetzt noch ein paar grundsätzliche Worte zur Projektarbeit. Um das noch mal mit der Praxissituation noch einmal genauer zu erklären. Also Grundsätzliches:
Diese Leitfragen hier bitte schriftlich. Ja, Grundsätzliches zur Projektarbeit. Was bedeutet das Wort „Projekt“?
Einen Aspekt haben wir schon: Das bedeutet Praxis. Aber was genau ist Praxis? – im Wesentlichen, auf den Punkt gebracht kann man sagen: Wir haben eine alte Situation, und diese alte Situation wird überführt in eine neue Situation. Diese alte Situation wird empfunden als problematisch, und die neue Situation wird bezogen auf dieses Problem empfunden als besser. Nun, was heißt „besser“ beziehungsweise was kann problematisch sein? –
Nun, da sind zunächst einmal die betriebswirtschaftlichen Klassiker, die alte Situation ist zu teuer, ja, die Kosten sind einfach zu hoch in der alten Situation.
Oder, auch ein Klassiker: Die alte Situation, der alte Ablauf, der alte Prozess ist zu langsam. So, und wenn wir das jetzt hier noch ein bisschen aufdröseln und die Faktoren, die jetzt kommen, haben das alles hier sozusagen inklusive, zu teuer und zu langsam, dann kann man auch sagen:
Zu umständlich. Wo haben wir eine Situation, die ist zu umständlich?
Wo haben wir eine Situation, die ist zu fehleranfällig?
Ja, gleichzeitig kann das natürlich bedeuten zu teuer, ganz klar. Und wo haben wir eine Situation, die ist vielleicht zu unsicher, auch vielleicht in Bezug auf Daten und Datensicherung, unsicher und Fehleranfälligkeit kann natürlich auch hier wieder ähnlich sein. Ich spreche allgemein, weil ich natürlich Ihre spezifischen Betriebssituation, betriebswirtschaftlichen Situationen hier jetzt nicht so reinbringen kann, die sind ja bei jedem unterschiedlich. Aber diese Fragen hier, die die gelten überall. Die gelten universell. Das heißt: Wo ist eine Situation zu teuer, zu langsam, zu umständlich, zu unsicher, zu fehleranfällig oder alles gleichzeitig? Und die Wahrnehmung ist auch so. Dann haben wir ein brennendes Problem.
Wo wird das hier als problematisch empfunden? Und wenn etwas zu teuer ist, die Kosten zu hoch sind, wird es ganz reflexartig als problematisch empfunden. Kosten senken ist immer ein Thema. Das heißt: Wo können Kosten gesenkt werden. Zu langsam in der heutigen Zeit, die keine Zeit hat, wird auch reflexartig fast immer als problematisch empfunden. Und das anderer, naja, sind begleitende Faktoren, Fehleranfälligkeit in Bezug auf die Datensicherung wird auch reflexartig als problematisch empfunden. Also wo ist ein Prozess zu langsam, zu fehleranfällig, zu unsicher, ja unsicher/fehleranfällig zum Beispiel in Bezug auf Daten und Datensicherung. Wo können wir also mit anderen Worten einen eine, hier einen alten Zustand überführen in einen neuen Zustand, und dieser neue Zustand ist bezogen auf diese Faktoren – zu teuer, zu langsam, zu umständlich, zu unsicher, zu fehleranfällig, oder alles zusammen – besser, ja nicht optimal, nicht perfekt, besser reicht.
Alte Situation, Problem darstellen
Dann Ihr Projekt: Die Überführung in die neue Situation, damit besser.
So, und jetzt noch einfach ein paar Ansatzpunkte für die Projektarbeit.
Zum Beispiel auch ein Ansatz kann sein: Nachdem Sie diese alte Situation als zu langsam oder zu teuer erkannt haben, dass Sie jetzt eine Entscheidung vorbereiten für eine Investition. Also der Klassiker ist, was die technischen Betriebswirte gerne machen, was ein bisschen unoriginell ist natürlich, aber durchaus geht für eine Projektarbeit ist: Da ist eine alte Maschine, die ist zu teuer, zu langsam, zu fehleranfällig, und wir müssen eine neue Maschine kaufen. Dann ist das so eine klassische Arbeit, die da heißt: „Entscheidungsgrundlage für…“ Ja, das Thema Ihrer Projektarbeit ist ja substantiviert. Sie schreiben also nicht auf das Deckblatt: „Wie ich mich entscheide, welche neue Maschinen jetzt die bessere ist“, sondern Sie schreiben substantiviert: „Entscheidungsgrundlage für Investitionen im Bereich tralala…“ Ja, „Entscheidungsgrundlage für …“. Das kann der Ansatz sein für eine Projekt.
Ein weiterer Ansatzpunkt kann sein „Konzept zur …“ Konzept zur Kostenoptimierung, Konzept zur Zeiteinsparung, wie auch immer. Denken Sie immer daran: Die Themenformulierung ist letztlich der Maßstab, anhand dessen bewertet wird. Das heißt: Wenn Sie schreiben „Entscheidungsgrundlage für …“, muss am Ende Ihrer Arbeit eine klare Entscheidung herausgearbeitet sein. Wenn Sie schreiben „Konzept zu …“, also wenn Sie ihr Thema nennen „Konzept zur …“, muss am Ende der Arbeit ein Konzept da sein beziehungsweise die Arbeit muss ein Konzept darstellen.
Dann können Sie ansetzen: „Entwicklung von …“. Entwicklung von. „Entwicklung eines Marketingkonzeptes für die Markteinführung eines neuen Produktes“ ist natürlich das Thema einer Projekarbeit, ja. Hier haben wir als Problem, dass wir neues Produkt haben und nicht so recht wissen, wie wir das jetzt am Markt richtig unterbringen. Ist ein relativ umfangreiches System, Thema – Entwicklung eines marketing-Konzeptes, ja, das sind viele, viele Aspekte, deswegen ist die Frage, ob man nicht vielleicht sogar hier einen Teilaspekt herausgreift.
Dann kann ein Thema sein „Aufbau von …“, ja Aufbau von. „Aufbau eines Profitcenter“.
„Optimierung von …“, ja „Optimierungen der Abläufe in der Logistikabteilung. Ja, müssen Sie dann das Unternehmen nennen? – Nein, müssen Sie nicht, können Sie aber. Da machen Sie ein bisschen davon abhängig, ob Sie bei der Firma bleiben wollen, oder ob Sie vielleicht auch mit Ihrem neuen Abschluss sich verändern wollen. Wenn Sie sich verändern wollen, würde ich es weglassen, aber ich habe auch schon Projektarbeiten gesehen, wo stand „Optimierung der Abläufe in der Logistikabteilung bei Firma Sowieso“. So, und da war der Firmenname genannt.
So, und jetzt kommt noch ein wichtiges Grundprinzip, das heißt: Tiefe vor Breite. Ja, ich rate immer grundsätzlich: Lassen Sie die Finger von so Themen wie „Entwicklung eines Business-Plans für“, ja. Denn ein Business-Plan enthält mindestens sieben, manche sogar enthaltenen acht Punkte, ja, das ist das Konzept, die Marktanalyse, die Finanzierung, die Organisationsstruktur und und und und und. Ja, das ist alles, ja, und da kommt dann meistens nichts bei raus, weil Sie alle nur anticken. Also haben Sie den Mut, Ihr Thema ruhig enger zu fassen. Und denken Sie immer pragmatisch. Auch hier gilt wieder: Die Leute denken zu kompliziert, auch teilweise zu theoretisch. Denken Sie pragmatisch, und denken Sie praxisbezogen. Schreiben Sie lieber eine Projektarbeit darüber, wie Briefe sortiert werden, also Ablagesystem, Briefe sortieren, Akten sortieren, Akten distribuieren, also verteilen im Unternehmen oder sowas, ja, wobei das Thema vielleicht nicht mehr ganz so aktuell ist in einer digitalisierten Zeit, aber nur als einfaches Beispiel, um zu zeigen, dass man hier besser eine Projektarbeit macht als irgendwie allgemeines theoretisches über TQM, Totally Quality Management und ich oder so was, ja.
Also lassen Sie davon die Finger. Schreiben Sie lieber über die Optimierung eines Ablagesystems und sagen Sie: „Sie Briefe müssen demnächst in das Körbchen A einsortiert werden. Diese Art von Briefen, die wir vorher bei B einsortiert haben, sortieren wir jetzt besser bei A ein, und für die Briefe AY, da richten wir ein neues Körbchen ein, das nennen wir Z, und dann ist gut. Und dann zeigen Sie noch, welche Vorteile auf der Kosten- und auf der Zeitseite, und Sie haben eine gute Arbeit geschrieben. Halten Sie den Ball flach, ja, halten Sie den Ball flach und gehen Sie lieber in die Tiefe, denn die Grundregel für die Bewertung lautet: Je operationaler, desto besser ist die Note. Ja, je operationaler, was heißt operationaler? – Je umsetzbarer, je konkreter das Ganze ist, desto besser ist nachher die Note. Halten Sie den Ball niedrig, ja, fangen Sie nicht an, jetzt das ganze Unternehmen zu verändern und alles umzustrukturieren, sondern lieber ein kleinerer Teilbereich, und den aber wirklich In aller Tiefe durchdenken, ja, alle Auswirkungen bedenken, dann haben Sie eine gute Arbeit geschrieben.
OK, das war’s.
Wenn Sie noch weiter einsteigen wollen in dieses Thema, dann gehen Sie bitte zu www.spasslerndenk.com. Klicken sie links auf BWL Videocoachings, und dann kommen Sie zu einer Seite mit vielen blauen Buttons. Und da gehen Sie alphabetisch sortiert vor. Da steht immer Videocoaching, und danach schauen Sie nach P wie Projektarbeit.
Hallo, herzlich willkommen. Mein Name ist Marius Ebert. Und heute möchte ich helfen bei der Formulierung des Themas der Projektarbeit. Das ist nämlich eine ganz, ganz wichtige Frage.
Es geht also um die Themenformulierung. Und das ist deswegen so wichtig, und das ist den wenigsten klar, dass man durch die Formulierung seines Themas den Bewertungsmaßstab gewissermaßen vorgibt. Also das, was der Leser erwartet, wird durch das Thema vorgegeben. Was heißt das? – Nehmen wir, schauen wir uns Beispiele an:
Nehmen wir mal das Thema „Entscheidungsgrundlage für …“. Ja, wir formulieren ein Thema „Entscheidungsgrundlage für …“. Dann erwartet der Leser beziehungsweise der, der die Arbeit bewertet und benotet, erwartet hier Kriterien, er erwartet letztlich eine Entscheidung, Kriterien, Gewichtung von Kriterien, und letztlich am Ende der Arbeit muss eine Entscheidung herauskommen.
Schauen wir uns ein anderes Beispiel an: Nehmen wir mal an, die Themenformulierung heißt „Umsetzungs…, Umsetzungskonzept für …“. In diesem Fall erwartet man eher einen Ablaufplan, einen Zeitplan, einen Personalplan.
Ja, es ist also ganz, ganz wichtig, dass man durch die Themenformulierung, und dass einem bewusst ist, dass man durch die Themenformulierung das vorgibt, was der Leser erwartet und letztlich dann auch benotet. Wenn man das Thema nennt „Entscheidungsgrundlage und Umsetzungskonzept“, dann erwartet man etwa die Hälfte der Arbeit zur Entscheidungsgrundlage, und die andere Hälfte der Arbeit zum Umsetzungskonzept. Würde ich von abraten, so etwas zu tun. Lieber die Entscheidungsgrundlage ganz durchdenken bis ins Detail, Tiefe vor Breite, oder das Umsetzungskonzept durchdenken bis ins Detail, aber nicht beides zusammen.
Ja, komplette Coachings zu diesem Thema Projektarbeit, Fachgespräch gibt es im www.spasslerndenk.com. Würde mich freuen, wenn Sie mal reinschauen.
(…) Das waren die Bestandsveränderungen. Kommen wir zu einem neuen Gebiet: Buchung der Umsatzsteuer.
Achtung, Achtung, Achtung: Umsatzsteuer ist Bestandskontenkreis! Wir sind nicht mehr im Erfolgskontenkreis, sondern wir sind bei I. in unserem Bestandskontenkreis.
Die Umsatzsteuer ist niemals erfolgswirksam, sondern stellt eine Forderung oder Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt dar, wie wir gerade gesehen haben.
Die Umsatzsteuer ist also liquiditäts…, liquiditätswirksam. Sie ist liquiditätswirksam. Die Umsatzsteuer ist liquiditätswirksam, ja. Sie beeinflusst unsere Einzahlungen und Auszahlungen. Sie ist liquiditätswirksam, nicht erfolgswirksam.
Umsatzsteuer, die der Unternehmer erzielt, in Vertretung für das Finanzamt, als Inkasso-Handlanger des Finanzamts ist für ihn eine Einzahlung, aber kein Ertrag. Ganz, ganz, ganz wichtig. Schauen Sie in das erste Video-Coaching „Grundbegriffe des Rechnungswesens“. Diese Unterschiede zwischen Einzahlung und Ertrag und Auszahlung und Aufwand müssen einfach klar sein, und wenn Ihnen das jetzt nicht klar ist, schauen Sie bitte in dieses allererste Video-Coaching.
Ja, es ist die Besteuerung des Mehrwertes hier, des Umsatzes. Wir haben in Deutschland gespaltene Umsatzsteuersätze: Wir haben einen normalen und wir haben einen reduzierten. Wie viel das ist im jeweiligen Fall, schauen Sie bitte nach. Der reduzierte gilt für Bücher, für Lebensmittel und noch für viele andere Dinge. Da gibt’s einen ziemlich absurden Katalog, für was reduzierte Mehrwertsteuersätzen, das kann kein Mensch mehr kapieren. Schauen Sie im Einzelfall nach. Normaler und reduzierter Umsatzsteuersatz — wir haben also gespaltene Umsatzsteuersätze hier.
Die Umsatzsteuer wird relevant beim Verkauf, wenn wir also etwas verkaufen, und die Vorsteuer wird relevant, wenn wir etwas kaufen, also beim Kauf.
Die Buchung der Vorsteuer, das ist eine Forderung gegenüber dem Finanzamt: Wir kaufen etwas ein. Nehmen wir an, wir kaufen Rohstoffe ein, und zwar für 2.000 Euro. „Per Rohstoffe 2.000“ — und jetzt nehmen wir vereinfacht 10 % Umsatzsteuer an, dann buchen wir als zweites „per Vorsteuer 200“. Und jetzt nehmen wir an, wir kaufen über das Konto Verbindlichkeiten, das heißt wir kaufen auf Ziel, „an Verbindlichkeiten 2.200“. Wir schulden also dem Lieferanten dieser Rohstoffe die komplette Summe inklusive der Umsatzsteuer. Er muss die 200 Euro dann abführen und kann aber vorher gegenrechnen, wie wir gleich sehen werden. Wir buchen also immer „per Vorsteuer“, „per Vorsteuer“.
Und die Buchung der Umsatzsteuer fällt an, wenn wir etwas verkaufen. Schauen Sie: Umsatzsteuer — Verkauf, Vorsteuer — Kauf. Wir haben hier gerade gekauft. Jetzt verkaufen wir. Wir haben die Rohstoffe zu Fertigerzeugnissen verarbeitet und verkaufen das Ganze für 6.000 Euro plus Umsatzsteuer. Das heißt: Wir buchen hier „per Forderung“, „per Forderung LL 6.600“ – wir nehmen wieder 10% an –, „an Umsatzsteuer 600“ und „an Umsatzerlöse 6.000“. „An Umsatzsteuer 600“ und „an Umsatzerlöse 6.000“. Wir buchen also immer „per Vorsteuer“, wir buchen immer „an Umsatzsteuer“.
Halten wir das fest: Nehmen wir die beiden Konten „Vorsteuer“ und „Umsatzsteuer“. Achtung: Es sind beides Bestandskonten! „Vorsteuer“ ist ein Aktiv-Bestandskonto, „Umsatzsteuer“ ein Passiv-Bestandskonto. Vorsteuer ist eine Forderung steht auf der Aktiv-Seite, Umsatzsteuer ist eine Verbindlichkeit und steht auf der Passiv-Seite. Wir haben gebucht „per Vorsteuer 200“, hier sind die 200. Wir haben gebucht „an Umsatzsteuer 600“, hier sind die 600. Und jetzt werden wir, ehe wir überweisen ans Finanzamt, das Konto „Vorsteuer“ gegen „Umsatzsteuer“ abschließen und nur den Überhang überweisen. Das heißt: Die 200 Euro buchen wir aus gegen das Konto „Umsatzsteuer“, dann wird das Konto „Vorsteuer“ abgeschlossen, und dann können wir das Konto „Umsatzsteuer“ abschließen. Wir schauen auf die wertmäßig stärkere Seite – 600, übertragen die Summe auf die wertmäßig schwächere Seite, ziehen den Saldo, ziehen den Saldo. Diese 400 Euro überweisen wir an das Finanzamt. Das heißt: Das Gegenkonto ist das Konto „Bank“ hier.
Wir buchen also in der Regel die niedrige Vorsteuer gegen die höhere Umsatzsteuer. Ausnahmefälle, dass Vorsteuer mal größer ist als Umsatzsteuer, gibt es bei Geschäftsgründung, wenn Sie zunächst mal viele, viele Dinge kaufen und dafür Vorsteuer natürlich aus Ihrer Sicht hinlegen und noch nicht so hohe Umsätze haben. Aber die Regel ist, dass die Umsatzsteuer höher ist als die Vorsteuer. Das heißt: Das Konto „Vorsteuer“ wird gegen das Konto „Umsatzsteuer“ abgeschlossen, ja, das Gegenkonto ist das Konto „Umsatzsteuer“. Und der Überhang hier der Umsatzsteuer gegenüber der Vorsteuer wird überwiesen an das Finanzamt.
Ein Vorsteuer-Überhang, also der Ausnahmefall, stellt eine Forderung an das Finanzamt dar. In dem Fall haben Sie eine Forderung an das Finanzamt. Sie bekommen diese Vorsteuer zurück. Und ein Umsatzsteuer-Überhang, der Regelfall, stellt eine Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt dar. Ja, das ist die Regel.
Noch einmal zur Erinnerung:
Vorsteuer ist nur ein anderes Wort für Forderungen gegenüber dem Finanzamt, ist ein Aktiv-Bestandskonto.
Und Verbindlichkeit Umsatzsteuer ist nur ein anderer Begriff für Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt, ist ein Passiv-Bestandskonto.
Beide Konten gehören also in den Bestandskontenkreis und niemals in den Erfolgskontenkreis. Ganz, ganz wichtig: Es sind Bestandskonten. Es erhöht oder verschlechtert die Liquidität. Aber es ist nicht erfolgswirksam, weder ein Ertrag noch ein Aufwand.