Lernstoff schnell erfassen und abrufbar haben: Struktur ist der Schlüssel!

   

Hallo und willkommen. In dieser Mindmap möchte ich Ihnen an einem kleinen Beispiel zeigen, wie Sie Lernstoff ganz schnell strukturiert aufnehmen können. Hier geht es beispielhaft um das magische Viereck. Das ist hier dem PFK, also dem Personalfachkaufmann, zugeordnet, spielt aber bei vielen, vielen Fortbildungen eine Rolle. Und das ganze ist eine Mindmap. Das heißt, dass der zentrale Begriff in der Mitte steht.

 

Und nun schauen wir zunächst auf die Ecken des magischen Vierecks. Logischerweise haben wir vier Ecken. Da ist einmal der hohe Beschäftigungsstand. Sie sehen, dass es blau ist. Und hier ist der Pfeil. Das heißt, dass uns das zu einer weiteren Mindmap, die wir uns gleich anschauen. Aber zunächst die Grundstruktur: Hoher Beschäftigungsstand, Preisniveaustabilität, außenwirtschaftliches Gleichgewicht und stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum.

 

Was heißt das nun im Einzelnen? Sie sehen, dass das die Hauptstruktur ist, vier Ecken. Vorher klären wir noch die Frage: Warum nennen wir es magisches Viereck? Dieser Begriff ist noch nicht geklärt. Warum? Wegen der Zielkonflikte. Zum Beispiel haben wir einen Zielkonflikt zwischen Vollbeschäftigung und Preisniveaustabilität oder zwischen Wirtschaftswachstum und außen-wirtschaftlichem Gleichgewicht. Warum? Weil wir Vollbeschäftigung oft durch Arbeitsbe-schaffungsmaßnahmen erreichen. Das heißt, dass Produkte produziert und Menschen bezahlt werden, aber diese Produkte will keine haben. Das könnte also die Inflation anheizen, also die Preisstabilität gefährden. Und Wirtschaftswachstum und außenwirtschaftliches Gleichgewicht kann ein Konflikt sein. Warum? Weil wir Wirtschaftswachstum in Deutschland in der Regel über unsere starken Export herstellen. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht heißt aber, dass wir genau so viel exportieren wir importieren. Wenn wir also den Export erhöhen verletzen wir dieses Ziel des Gleichgewichts. Das sind zwei Beispiele für die Zielkonflikte. Der zentrale Gedanke ist also, dass es wegen der Zielkonflikte magisch heißt.

 

Gehen wir nun in diese Ecken im Einzelnen rein. Da war der hohe Beschäftigungsstand. Den schauen wir uns gleich separat an. Die Preisniveaustabilität, man sagt hier lieber Niveaustabilität, weil Preise nicht eingefroren werden, aber das Niveau soll stabil sein. Was heißt das? Nun, gemessen am Preisindex für die Lebenserhaltung durch das statistische Bundesamt am berühmten Warenkorb, sagt man, dass man bis etwa 2% eine Niveaustabilität hat. Wie misst man das? Nun, man packt 750 Produkte und Dienstleistungen in einen Warenkorb. Das ist das, was man sich vorstellt, was ein Durchschnittshaushalt konsumiert. Man bewertet alle diese Produkte mit Preisen eines Basisjahres, hält die Mengen und auch die Produkte konstant, und bewertet dann mit den Preisen des so genannten Berichtsjahres, also von heute. Und damit sieht man die Preissteigerung.

 

Aber Achtung: Hier gibt es verschiedene Konstellationen. Man kann zum Beispiel den Warenkorb April eines Jahres mit März, also dem Vormonat des selben Jahres vergleichen. Mann kann aber April dieses Jahres auch mit April des letzten Jahres vergleichen. Oder eben mit dem Basisjahr. Das ist ein bestimmtes Jahr, das festgelegt ist, und das sich alle fünf bis zehn Jahre auch mal ändert.  Dann berechnet das statistische Bundesamt eine neue Basis und bezieht alle weiteren Berechnungen auf dieses neue Basisjahr.

 

Was ist außenwirtschaftliches Gleichgewicht? Ich habe es schon verraten: Es bedeutet, dass wir genau so viele Exporte – das Ausland kauft bei uns, das ist unser Export – wie Importe – wenn wir beim Ausland kaufen, dann sind das unsere Importe. Also Export ist gleich Import. Außenbeitrag, so nennt man den Saldo,  ist also gleich 0. So ist die Wunschvorstellung. Das haben wir in Deutschland noch nie erreicht, weil wir traditionell mehr exportieren als importieren. Man nennt uns ja auch den Exportweltmeister.

 

Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum, was heißt das? Stetig heißt nicht hektisch, kontinuierlich, also wie eine Treppe mit gleich hohen Stufen. Und angemessen heißt „die anderen Ziele unterstützend“. Jetzt sprechen manche Menschen vom magischen Sechseck statt vom magischen Viereck. Das heißt, dass das Ganze ja im so genannten Stabilitätsgesetz von 1967 festgelegt worden. Und da gibt es politische Strömungen, die sagen: Ihr habt mindestens zwei Ziele vergessen und deswegen sollten wir vom magischen Sechseck sprechen. Diese beiden Ziele stehen allerdings nicht im Gesetz und sie lauten: gerechte Einkommensverteilung und lebenswerte Umwelt.

 

Und nun schauen wir uns noch die hohen Beschäftigungsstand an. Das ist gleichbedeutend mit einer geringen Arbeitslosenquote. Ganz früher sprach man hier auch von Vollbeschäftigung. Wir sind jetzt also bei einer der vier Ecken, Sie wissen, dass die anderen Preisniveaustabilität, außenwirtschaftliches Gleichgewicht und stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum heißen. Und jetzt schauen wir uns diese Ecke vom magischen Viereck, den hohen Beschäftigungsstand, noch etwas genauer an.

 

Man misst den hohen Beschäftigungsstand ja an der berühmten Arbeitslosenquote. Und das sind die gemeldeten Arbeitslosen dividiert durch alle zivilen Erwerbspersonen x 100. Das ist die Grundformel. Warum alle zivilen? Berufssoldaten sind hier nicht mit einberechnet, weil die nicht arbeitslos werden können. Aber Achtung: Dies ist eine wichtige Erfolgsgröße für die Politik. Das heißt, dass Politiker, speziell die Regierung sich für eine geringe Arbeitslosenquote brüsten und die Opposition kritisiert für die Regierung für eine hohe Arbeitslosenquote. Man kann also über die Arbeitslosenquote die Wahl gewinnen oder verlieren. Deswegen versucht man oft, diese Größe zu manipulieren, indem man zum Beispiel Arbeitslose, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, gar nicht mehr im Zähler erfasst. Oder auch zum Beispiel Menschen, die sich in Fortbildungsmaßnahmen befinden, gar nicht im Zähler erfasst. Und logischerweise wird die Quote insgesamt geringer, wenn die Zahl im Zähler geringer ist. Das heißt, dass die Zahl dadurch besser wird. Die Zahl wird besser, wenn man den Zähler reduziert. So funktioniert nun einmal die Bruchrechnung. Wenn ich den Zähler reduziere, wird die Quote insgesamt kleiner. Und dadurch erhält man eine geringere Arbeitslosigkeit.

 

Schauen wir auf die Arten der Arbeitslosigkeit. Wir unterscheiden zwischen der saisonalen, friktionalen, kunjunkturellen und strukturellen. Was heißt das? Saisonal, bedingt durch das Saisongeschäft, speziell Gastronomie, Touristik, aber auch einige andere Branchen – denken Sie beispielsweise auch an Eisverkäufer –  unterliegen bestimmten saisonalen Schwankungen. Das hat schlicht und einfach mit den Jahreszeiten zu tun. Und deshalb ist saisonale Arbeitslosigkeit auch keine schlimme, sondern eine normale Form der Arbeitslosigkeit. Auch das Baugewerbe wäre hier als Beispiel zu nennen.

 

Dann haben wir die friktionale Arbeitslosigkeit. Friktion heißt Reibung. Und sie entsteht durch den nicht ganz reibungslosen Wechsel des Arbeitsplatzes. Man kann es kurz Übergangsarbeitslosigkeit nennen. Jemand beendet seine Arbeitsstelle zum 30.6. und fängt zum 1.11. und ist zwischendurch für ein paar Wochen oder ein paar Monate arbeitslos gemeldet, aber es ist einfach nur eine Übergangsarbeitslosigkeit für eine kurze Zeit, also auch nichts Dramatisches, sondern normal und nie ganz auf Null zu bringen.

 

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit hat mit dem Konjunkturzyklus zu tun. Sie wissen: Aufschwung, Hochkonjunktur, Abschwung, Rezession, im schlimmen Fall sogar Depression und dann wieder ein Aufschwung. Also im Abschwung haben wir dann so genannte konjunkturelle Arbeitslosigkeit. Beziehungsweise: Es sind weniger die tatsächlichen Fakten als das, was die Wirtschaftssubjekte erwarten. Wenn man sich also im Abschwung befindet und erwartet einen baldigen Aufschwung, dann würde die Arbeitslosigkeit vielleicht geringer sein als wenn  man wartet, dass es noch schlimmer wird.

 

Und die schlimmste Form der Arbeitslosigkeit ist die, die jetzt kommt, nämlich die strukturelle Arbeitslosigkeit. Das bedeutet, dass wir ein fundamentales Missverhältnis zwischen dem, was gebraucht wird, und dem, was angeboten wird. Also das, was die Menschen, die Arbeit suchen, können, passt nicht zu dem, was die Wirtschaft braucht. Das ist der Grundgedanke. Das kann im Einzelfall alles Mögliche bedeuten. Es gibt auch Leute, die sagen, dass zu den Strukturen auch unser ziemlich umfangreiches Arbeitsrecht. Auch das macht es Unternehmen nicht gerade einfach, Leute einzustellen, weil dann relativ schnell der Kündigungsschutz gilt. Ist ein Argument, das, wenn man genauer hinschaut, nicht mehr ganz so zieht, weil es in unserem Arbeitsrecht viele, viele flexible Möglichkeiten gibt. Man muss das Arbeitsrecht nur ein bisschen genauer kennen. Also zum Beispiel: Befristete Arbeitsverträge ohne sachlichen Grund sind bis zwei Jahre völlig problemlos möglich, bei Neugründung sogar bis vier Jahre. Da ist eine Flexibilität also durchaus gegeben.

 

Aber das ist schon wieder ein anderes Thema, hier ging es ja um das magische Viereck und damit können wir hier unsere Betrachtung beenden. Sie sehen, wie Sie sehr schön über eine Mindmap, die Sie beide herunterladen können, wenn Sie unter dem Video auf die Links klicken, den Lernstoff erfassen können, sodass man ihn auch behält.

 

Alles Gute, Marius Ebert.

 

Magisches Viereck: Mind Map zum Herunterladen

 

Hoher Beschäftigungsstand: Mind Map zum Herunterladen

 

Magisches Viereck: Audio-Datei zum Herunterladen

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