Geld, Teil 8 Veränderungsdynamik der 6. Welle, Teil 2

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 8 Veränderungsdynamik der 6. Welle, Teil 2)

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

Veränderungsdynamik durch Kryptowährungen (Geld, Teil 8 Veränderungsdynamik der 6. Welle, Teil 2)

Was bedeutet das im Einzelnen? Schauen wir mal. Nennen wir das mal Veränderungsdynamik.

Wo verändern die Kryptowährungen die bestehenden wirtschaftlichen Konstellationen?

Vielleicht ist der zentrale Gedanke der Technik, die hinter Bitcoin steckt, die hinter anderen Kryptowährung steckt, der Gedanke der Dezentralisierung. Und Dezentralisierung bedeutet etwas ganz Entscheidendes: Es gibt kein „Wo“ mehr. Das „Wo“ ist weg. Und das bedeutet eine ganze Menge.

Erinnern Sie sich an Zeitungsmeldungen – 60 Millionen Kreditkartendaten gehackt. Wir werden solche Zeitungsmeldungen immer wieder lesen. Und wir lesen sie auch immer wieder. Warum? Weil Daten zentral bei Kreditkartenunternehmen gespeichert werden und damit eine Angriffsfläche, manche sagen auch einen Honigtopf, bieten für Hacker.

Und Dezentralisierung ist hier eine ganz entscheidende Gegenbewegung, denn auch hier wird ja das Vertrauen zerstört. Wenn ich lese, dass Kreditkartendaten, Millionen von Kreditkartendaten, gestohlen wurden, gehackt wurden, dann fange ich an mir Gedanken zu machen, zum Beispiel ob ich auch oder Menschen aus meinem Umfeld davon betroffen sind. Und mein Vertrauen in diese Institution ist erschüttert.

Dezentrale Datenspeicherung (Geld, Teil 8 Veränderungsdynamik der 6. Welle, Teil 2)

Eine Veränderungsdynamik, eine ganz entscheidende Veränderungsdynamik ist die Dezentralisierung. Und Dezentralisierung beziehen wir jetzt mal hier, um ein Beispiel zu geben, auf die Datenspeicherung. Das ist nicht das einzige Beispiel, aber wir beziehen es mal auf die Datenspeicherung.

Das heißt: Die hinter den Kryptowährungen steckende Technik ermöglicht es uns, Daten dezentral zu speichern so, dass es kein „Wo“ mehr gibt. Es gibt keine Antwort mehr auf die Frage: „Wo sind die Daten gespeichert?“ Sie werden dezentral gespeichert. Sie werden fragmentiert, das heißt in Einzelteile zerlegt. Sie werden verschlüsselt. Und sie werden dezentral gespeichert. Und ein Unternehmen, oder eine Kryptowährung, die sich diesem Problem oder dieser Lösung widmet, ist zum Beispiel Siacoin.

Dezentrale Datenspeicherung. Und man kann hier Teil dieses Netzwerks werden und auch Fragmente von Daten selber auf seinem Rechner speichern als Teil eines Netzwerkes. Und natürlich sind diese Daten verschlüsselt, so dass man nicht diese Daten, und seien es nur Fragmente, lesen oder gar missbrauchen kann.

Ausschalten von Mittelsmännern (Geld, Teil 8 Veränderungsdynamik der 6. Welle, Teil 2)

Ein weiterer ganz zentraler Gedanke, der hinter den Kryptowährungen steckt, ist das Ausschalten der Mittelsmänner. Wann immer Vertrauen gebildet werden soll zwischen zwei Individuen. Nehmen wir mal an dieses eine Individuum zeigt einen Pass vor. Warum vertraut der Zöllner, der Grenzbeamte diesem Pass? Nun, weil in diesen Pass ein Bezug hergestellt wurde zu einer Autorität. Dieser Pass wurde von Institutionen oder von einer Institution eines bestimmten Landes, nämlich der Nationalität dieses Menschen, der seinen Pass vorzeigt, ausgestellt. Und alle Kulturen auf dieser Welt haben dieses Problem des Vertrauens bisher so gelöst. Man nimmt Bezug auf eine Autorität, auf eine Institution.

jackmac34 / Pixabay

Ein weiteres Beispiel: Nehmen wir mal an, wir haben ein Unternehmen in einem Land A, und wir haben ein weiteres Unternehmen in einem Land B. Und das Unternehmen im Land A möchte gern Produkte kaufen aus dem Lande B, um sie im eigenen Land weiterzuverkaufen, um sie selber zu nutzen, was immer, zum Beispiel hochwertige Maschinen. Nehmen wir an, Land B ist Deutschland. Wir sind ja durchaus bekannt für Qualitätsprodukte. Nehmen wir an, ein Unternehmen oder mehrere Unternehmen aus dem Land A wollen Maschinen aus dem Land B, aus Deutschland kaufen, um gewisse Dinge im Land A zu produzieren und dort weiter zu verkaufen. Ein sehr alltäglicher Vorgang.

Auch hier wieder ein Vertrauensproblem: Wie kann das Unternehmen aus Land A vertrauen, dass es die Maschinen wirklich bekommt, und wie kann das Land B, in dem Fall von mir aus Deutschland, Sie können aber auch andere Länder hier als Beispiele nehmen, darauf vertrauen, dass dieses Unternehmen sein Geld bekommt?

Wie wird dieses Problem gelöst? Das Unternehmen im Land A wendet sich an seine Hausbank, nennen wir sie die Bank A, und das Unternehmen im Land B wendet sich an seine Hausbank, nennen wir es Bank B. Und diese Banken schalten sich als Autoritäten in diese, in dieses Geschäft ein. Und das Ganze nennt man dann Dokumentenakkreditiv. Ich will gar nicht hier auf die Feinheiten eingehen, die habe ich an anderer Stelle erläutert. Ich will nur an dieser Stelle deutlich machen, dass wir auch hier das Vertrauensproblem lösen durch das Einschalten von Autoritäten, nämlich zwei Banken, die Hausbank von dem Unternehmen aus Land A und die Hausbank von dem Unternehmen aus Land B. Also auch hier wieder Autoritäten.

Jetzt haben aber diese Autoritäten zu einem guten Teil das Vertrauen verspielt. Was wäre nun, wenn man diese Dokumente, die beweisen, dass das Unternehmen aus Land B diese Maschine auf den Weg gebracht hat? Und was wäre, wenn Zusagen aus, für das Unternehmen aus dem Land A, dass das Geld unterwegs ist? Was wäre, wenn man das nicht in erster Linie Autoritäten überlässt, sondern auch hier wieder einer Software? Was wäre, wenn die Dokumente auf die Blockchain hochgeladen werden? Und man nennt das Notarisierung.

Sie merken schon: Der Notar ist auch wieder eine Autorität, der auch gewissen berufsethischen Regeln unterliegt, damit der Notar selber keinen Quatsch macht. Wenn wir aber gesehen haben, dass Autoritäten weitestgehend ihr Vertrauen verspielt haben, taucht doch hier die Frage auf, ob man nicht auch den Notar ersetzen kann durch letztlich eine Software? Und ein Unternehmen, das sich damit beschäftigt, ist das Unternehmen Tierion.

Da geht es darum, Dokumente zu notarisieren. Das heißt, sehr vereinfacht ausgedrückt, auf die Blockchain zu laden, mit einem Zeitstempel zu versehen und damit unveränderbar zu machen. Und damit kann man jederzeit beweisen, dass dieses Dokument zu diesem Zeitpunkt, und Sekunde und Minute und Tag und so weiter stehen genau fest, in dieser Form hochgeladen wurde, denn dann kann es nicht mehr verändert werden. Auch hier steckt eine gewaltige Veränderungsdynamik dahinter.

Ich kann mir persönlich vorstellen, dass diese, dieser dokumentäre Zahlungsverkehr, den ich hier angedeutet habe mit Land A und Land B, die sogenannten Dokumenteninkasso und Dokumentenakkreditive, in Zukunft immer mehr ersetzt werden durch die Blockchain, durch die Notarisierung der Dokumente, denn das ist genauso zuverlässig, nein, eigentlich noch zuverlässiger, als wenn Banken sich hier einschalten, die ja, wie ich mehrfach betont habe, zu einem guten Teil das Vertrauen verspielt haben.

Prüfung: Geheimnisse der Lösungsfindung (Geld, Teil 8 Veränderungsdynamik der 6. Welle, Teil 2)

 

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nur ein Teil einer größeren Serie zum Thema Geld. Bitte beachten Sie auch die anderen Teile.

© Dr. Marius Ebert

 

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